Nathan:PRC-1672: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. November 2022, 10:15 Uhr
Pulsar Borgia
Zwischen der heimatlichen Milchstraße und der BASIS liegen zur Zeit rund 225 Millionen Lichtjahre. Für einen Ennox wie Philip ist das im Prinzip keine größere Entfernung als die von seiner Heimat nach Terra o_der von der Erde zum Mond. Und das sind »nur« 10,5 Millionen Lichtjahre beziehungsweise 1,2 Lichtsekunden. Die Ennox sind daher die idealen Boten. Als solche stellen sie sich auch zur Verfügung. Da sie beim Benutzen des Kurzen Weges ein paar Kilo toter Materie mitnehmen können, ist es für Philip und seine Artgenossen einfach, Datenspeicher von der BASIS nach Terra zu schaffen. Dadurch ist gewährleistet, daß man in der Milchstraße im Prinzip den gleichen Wissensstand hat wie auf der BASIS. Natürlich werden bei diesen Informationstransporten auch kosmische Daten aller Art befördert. Die wichtigsten davon sollen hier in nächster Zeit aufgearbeitet werden.
Die Große l eere (GL) ist ein völlig unregelmäßig geformter Raumsektor in einer Entfernung von 225 bis 315 Millionen Lichtjahren von der Milchstraße. Ihr größter Durchmesser beträgt etwa 160 Millionen Lichtjahre. Was sich aus der Fernbeobachtung gezeigt hat, wird vor Ort durch die Wissenschaftler der Coma-Expedition bestätigt: Innerhalb des gewaltigen Gebietes existieren praktisch keine Sterne und auch nur sehr wenige kosmische Nebel oder Staubwolken. Wenn man (theoretisch) von der Milchstraße zum Coma-Haufen mit NGC 4889 fliegt, passiert man die Große leere. Etwa 25 Millionen Lichtjahre vor der GL liegt die Galaxis NGC 4712.
Der Coma-Haufen liegt hinter der GL. Die Astronomen sprechen von dem Sektor hinter der GL als von der »Großen Mauer aus Sternen«, zu deren populärsten Vertretern neben dem Coma-Haufen der Supersternhaufen A-1367 gehört.
Für die Galaktiker ist es kein Problem, in die Große leere einzufliegen. Es existiert für ihre Meßgeräte nichts, was auf eine physikalische oder hyperphysikalische Veränderung hindeutet. Das haben auch die beiden Arcoana bestätigt, die die Expedition begleiten. Die Ennox hingegen können per Kurzen Weg nicht in diesen Raumsektor gelangen. Und ein Mitfliegen auf einem Raumschiff der Galaktiker lehnen sie voller Panik ab. Bis zu diesem Tag hat die Große leere also ihr Geheimnis bewahren können.
Der Pulsar Borgia ist ein markanter Punkt am Rand der Großen leere, dessen Hyperstrahlung über viele Millionen Lichtjahre hinweg angemessen werden kann. Es handelt sich um ein Doppels.ternsystem. Der Neutronenstern Borgia 1, der eigentliche Pulsar, besitzt etwa die gleiche Masse wie Sol, hat aber einen Durchmesser von nur 18 Kilometern. Er ist eine starke Quelle für verschiedene Strahlungen, die von normalen elektromagnetischen Radiowellen über harte Röntgenstrahlung bis hin zu verschiedenen Hyperkomponenten reichen. Der rote Stern Borgia II vom Typ M 5 IV ist ein sogenannter Unterriese mit einem Viertel Sonnenmasse, aber dem dreifachen Durchmesser von Sol. Demzufolge besitzt er keine erwähnenswerten Emissionen. Die beiden ungleichen Sterne umkreisen auf einer stark exzentrischen Bahn ihren gemeinsamen Schwerpunkt, dessen Position wegen der sich ständig verändernden Masseverhältnisse nicht konstant ist.
Borgia I entzieht Borgia II ständig Materie, die zu einer Materiebrücke mit pulsierender Intensität führt und dann die Akkretionsscheibe von Borgia I auffüllt. Und Borgia 1 selbst entzieht der Akkretionsscheibe laufend Materie. Bei diesem Zusammenspiel der Kräfte entsteht alle acht Tage eine Plusphase, während der sich die Akkretionsscheibe zu einem Mehrfachen ihrer Leuchtkaft aufheizt und Hyperwinde entfesselt.
Wenn die beiden Sterne sich alle 32 Tage am nächsten stehen, also bei jeder vierten Plusphase, wird von Borgia I der Akkretionsscheibe die meiste Materie entzogen. Der gemeinsame Schwerpunkt der beiden Sterne wandert dann für mehrere Stunden tiefer in die Akkretionsscheibe hinein. Dabei kommt es in der Akkretionsscheibe zu einem wahren Zwergnova-Phänomen. Die Leuchtkraft der Scheibe übertrifft die der beiden Sterne dann bei weitem. Während diese~ sieben Stunden dauernden Ausbruchs kommt es zu Hyperstürmen, so daß das ganze Pulsar-System zu einer starken Hyperquelle wird. Während dieser Zeit fallen im näheren Bereich sämtliche Hypergeräte aus Raumschiffe, die sich zu nah an das System gewagt haben, werden manövrierunfähig.