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Version vom 22. April 2023, 09:35 Uhr
Als Entelechie wird die besondere Geisteshaltung und Weltanschauung der Loower bezeichnet, die sich aus ihrem Sekundär- beziehungsweise Tiefenbewusstsein ergibt.
Anmerkung: Der Begriff stammt von dem griechischen Philosophen Aristoteles und beschreibt die Eigenschaft von etwas oder jemandem, sein Ziel in sich selbst zu haben. Er setzt sich zusammen aus den griechischen Worten »en« (in), »Telos« (Ziel) und »echein« (haben). |
Beschreibung
Neben dem Ordinärbewusstsein besitzen die Loower ein zweites, tieferes Bewusstsein, mit dem jeder Loower permanent sein gesamtes Denken und Handeln prüft und korrigiert. Mit dem Tiefenbewusstsein versucht jeder Loower, sein eigenes Leben so auszurichten, dass es dem Wohl seines ganzen Volkes vor dem Hintergrund der loowerischen Geschichte dient. Aus diesem Grunde verstehen sich die Loower auch als Kollektiv. (PR 901)
Fremden gegenüber besteht eine natürliche Hemmung, über alles, was das Tiefenbewusstsein betrifft, zu sprechen. Nur Türmer und Quellmeister können diese Hemmung überwinden. (PR 901)
Darüber hinaus wurde die Entelechie von den Loowern selbst mythisch verbrämt und mit Geheimnissen umgeben, man könnte sie fast als Ersatz-Religion bezeichnen. Nicht-Loower finden schon allein deshalb und natürlich auch mangels Tiefenbewusstsein keinen (logischen) Zugang zur entelechischen Gedankenwelt der Loower. Auch Loower, die ihr Tiefenbewusstsein etwa in Folge eines Unfalls verloren, fanden danach keinen Zugang mehr zur Entelechie, wie das Beispiel Goran-Vran verdeutlicht. (PR 901)
Einzig der Terranerin Baya Gheröl gelang es, sich in das Denken der Loower hineinzufinden. (PR 902)
Auch die Roboter der Loower wurden dazu gezwungen, entelechisch zu denken, indem jeder nicht-entelechische Denkprozess durch den Logik-Restriktor unterdrückt wurde. (PR 912)
Detailierte Inhalte
Grundsätzlich war das entelechische Denken pazifistisch ausgerichtet. Aus diesem Grunde bevorzugten die Loower diplomatische Verhandlungen und bewiesen dabei auch einiges an Geduld. In ihren Augen trägt das überlegene Volk mehr Verantwortung als das, welches weniger weit entwickelt ist. Gewalt galt als letztes Mittel, da man ein Volk nicht zu einem Verhalten wider seiner Natur zwingen darf. (PR 901)
Schwierig zu verstehen für die Loower war widersprüchliches Handeln. In ihren Augen konnte ein Volk nicht das eine sagen und das andere tun. Als die Terraner daher behaupteten, an Laires Auge kein Interesse zu haben, dieses aber nicht ablieferten, weil ein einziges Individuum sich nicht dazu bewegen ließ (nämlich Boyt Margor), fühlten sich die Loower geradezu hintergangen, da für sie der logische Schluss war, dass sie angelogen wurden. (PR 901)
Letztlich war aber alles auf das Finden der Materiequelle und einen Krieg gegen die Kosmokraten ausgerichtet. Kollateralschäden spielten dann auch keine Rolle mehr. Deswegen entlarvte Laire im Jahr 3587 die Entelechie auch als zutiefst egoistisches philosophisches Konstrukt, das lediglich dem Wohl der Loower dienen sollte, aber zum Schaden aller anderen Völker würde, wenn es denn konsequent durchgezogen würde. (PR 959)
Neo-Entelechie
Mit Beginn der Sesshaftigkeit in der Trümmersphäre verloren die Loower ihr Tiefenbewusstsein und die Fähigkeit zum entelechischen Denken. Viele Loower glaubten, die Kosmokraten seien für den Verlust des Tiefenbewusstseins verantwortlich.
Mit Hilfe der Monaden und der mit ihnen mental verschmolzenen Baya Gheröl konnte jedoch ein neues Tiefenbewusstsein entwickelt werden, was zum Entstehen einer neuen Philosophie führte. Diese wurde als Neo-Entelechie bezeichnet und trug im Wesentlichen die gleichen Züge wie die Entelechie. Allerdings hing nur etwa die Hälfte des loowerischen Volkes der Neo-Entelechie an. Diese Loower konnten sich in das Kollektivbewusstsein der Monaden »einklinken« und es als »Trägerwelle« für ihr neues Tiefenbewusstsein nutzen.
Die Neo-Entelecheten errichteten auf mindestens 700 Planeten im Bereich der LFT Missionsstationen, in denen auch Wesen ohne eigenes Tiefenbewusstsein mit der Neo-Entelechie vertraut gemacht werden konnten. Diese Wesen konnten auch über weite Entfernungen hinweg Anteil am Kollektivbewusstsein der Monaden haben. Tatsächlich dienten diese Missionen nur der Tarnung. Unter einigen Missionen befanden sich so genannte Transferstationen, mit denen das Sporenschiff PAN-THAU-RA in den Normalraum versetzt werden sollte, was im Juni 1341 NGZ auch gelang.
Anmerkung: Ob die Loower auch nach dem Verschwinden Baya Gheröls und der Monaden noch über ein Tiefenbewusstsein miteinander verbunden waren und weiter der Neo-Entelechie anhingen, ist nicht bekannt. |