Nathan:PRC-882: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Sokradia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(8 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 5: Zeile 5:
In der Geschichte ihrer Raumfahrt ist die Menschheit vielen fremden Völkern begegnet. Der Mehrzahl
In der Geschichte ihrer Raumfahrt ist die Menschheit vielen fremden Völkern begegnet. Der Mehrzahl
unter diesen war eines gemeinsam: Sie atmeten mit Sauerstoff durchsetzte Luft, und i.hre Stoffwechselprozesse
unter diesen war eines gemeinsam: Sie atmeten mit Sauerstoff durchsetzte Luft, und i.hre Stoffwechselprozesse
funktionierten im großen und ganzen so
funktionierten im großen und ganzen so wie die des Menschen. Natürlich gibt es auch andere
wie die des Menschen. Natürlich gibt es auch andere
Wesen, zum Beispiel solche, die in reduzierenden Atmospähren leben, wie etwa die [[Maahk]]s, die Wasserstoff
Wesen, zum Beispiel solche, die in reduzierenden
einatmen und exotische NH4-Verbindungen ausatmen. Seltener sind die Fälle, in denen rnan auf
Atmospähren leben, wie etwa die Maahks, die Wa&serstoff
Geschöpfe stieß, bei denen der Kohlenstoff im CH-Radikal, das als der grundlegende Baustein aller
einatmen und exotische NH4-Verbindungen
organischen Chemie gilt, durch Silizium ersetzt war und Lithium oder Natrium die Stelle des Wasserstoffs
ausatmen. Seltener sind die Fälle, in denen rnan auf
eingenommen hatten. Eine Körperchemie auf der Basis Si-Li-Na müßte nach allen Grundsätzen
Geschöpfe stieß, bei denen der Kohlenstoff im
CH-Radikal, das als der grundlegende Baustein aller
organischen Chemie gilt, durch Silizium ersetzt war
und Lithium oder Natrium die Stelle des Wasserstoffs
eingenommen hatten. Eine Körperchemie auf
der Basis Si-Li-Na müßte nach allen Grundsätzen
der konventionellen Wissenschaft als anorganisch
der konventionellen Wissenschaft als anorganisch
bezeichnet werden. Aber die Exochemie und die Exobiologie
bezeichnet werden. Aber die Exochemie und die Exobiologie haben da in den vergangenen .Jahrhunderten
haben da in den vergangenen .Jahrhunderten
neue Maßstäbe gesetzt. Auch Si-Li-Na-Geschöpfe atmen wie der Mensch, auch in ihren Adern fließt
neue Maßstäbe gesetzt. Auch Si-Li-Na-Geschöpfe
eine Art Blut, auch sie müssen feste und flüssige Nahrung zu sich nehmen. Und als wichtigstes der
atmen wie der Mensch, auch in ihren Adern fließt
Einstufungskriterien: auch ihr Bewußtsein arbeitet mit assoziativen Prozessoren.
eine Art Blut, auch sie müssen feste und flüssige
Nahrung zu sich nehmen. Und als wichtigstes der
Einstufungskriterien: auch ihr Bewußtsein arbeitet
mit assoziativen Prozessoren.


Gibt es in unserem Universum - oder in anderen -
Gibt es in unserem Universum - oder in anderen - Wesen, die auch nach dem neuen Standard der Exochemie als anorganisch betrachtet werden müßten?
Wesen, die auch nach dem neuen Standard der Exo-'
Es gibt gewisse Grundanforderungen, die erfüllt sein müssen, bevor die terranische Wissenschaft einem
chemie als anoq::ianisch betrachtet werden müßten?
Es gibt gewisse Grundanforderungen, die erfüllt
sein müssen, bevor die terranische Wissenschaft einem
Stück Substanz das Prädikat der Lebensfähigkeit
Stück Substanz das Prädikat der Lebensfähigkeit
erteilt. Das Stück Substanz muß in der Lage
erteilt. Das Stück Substanz muß in der Lage sein, sich fortzupflanzen. Es muß seinen Nachkommen
sein, sich fortzupflanzen. Es muß seinen Nachkommen
die Charakteristika des eigenen Seins zumindest zum größten Teil übermitteln, d. h. vererben,
die Charakteristika des eigenen Seins zumindest
und es muß drittens die Fähigkeit besitzen, auf Anreize (Stimuli) aus der Umwelt auf konstruktive
zum größten Teil übermitteln, d. h. vererben,
Weise zu reagieren, d. h. im gegebenen Fall seine Seinscharakteristiken so zu verändern, daß die Stimuli
und es muß drittens die Fähigkeit besitzen, auf
Anreize (Stimuli) aus der Umwelt auf konstruktive
Weise zu reagieren, d. h. im gegebenen Fall seine
Se.inscharakteristiken so zu verändern, daß die Stimuli
keinen Schaden mehr anrichten.
keinen Schaden mehr anrichten.


Diese drei Fähigkeiten: Fortpflanzung, Vererbung,
Diese drei Fähigkeiten: Fortpflanzung, Vererbung, Anpassung - werden von dem Stück Substanz verlangt,
Anpassung - werden von dem Stück Substanz verlangt,
das als „lebend" eingestuft werden möchte. Natürlich ist es die Fähigkeit der Anpassung, die -
das als „lebend" eingestuft werden möchte.
wenn überhaupt - in ferner Zukunft aus solcher Lebenssubstanz ein intelligentes Geschöpf machen wird.
Natürlich ist es die Fähigkeit der Anpassung, die -
wenn überhaupt - in ferner Zukunft aus solcher Lebenssubstanz
ein intelligentes Geschöpf machen
wird.


Erfahrungsgemäß sind für die Entwicklung solcher
Erfahrungsgemäß sind für die Entwicklung solcher Fähigkeiten komplizierte Riesenmoleküle verantwortlich
Fähigkeiten komplizierte Riesenmoleküle verantwortlich
- Bausteine also, wie sie sich aus den Atomen der „typisch anorganischen" Atome nicht herstellen
- Bausteine also, wie sie sich aus den Atomen
der „typisch anorganischen" Atome nicht herstellen
lassen. Was heißt nicht herstellen lassen?
lassen. Was heißt nicht herstellen lassen?
Unter irdischen Bedingungen nicht! Auf de.n vorläufig
Unter irdischen Bedingungen nicht! Auf den vorläufig hypothetischen Welten, auf denen solches Leben
hypothetischen Welten, auf denen solches Leben
entsteht, sieht es wahrscheinlich ganz anders aus als auf Terra. Sie könnten zum Beispiel finster und
entsteht, sieht es wahrscheinlich ganz anders aus
kalt sein, erbärmlich kalt sogar, so daß die an Bindungsenergie armen anorganischen Molekülgruppen
als auf Terra. Sie könnten zum Beispiel finster und
zueinander finden und beieinander bleiben können, ohne durch thermische Effekte erschüttert und
kalt sein, erbärmlich kalt sogar, so daß die an Bindungsenergie
auseinandergerissen zu werden. Andererseits muß zur Erzeugung der Anpassungsfähigkeit eine Strahlungsquelle
armen anorganischen Molekülgruppen
vorhanden sein, die mitunter solche Moleküle beeinflußt und in ihnen das Bestreben hervorruft,
zueinander finden und beieinander bleiben können,
sich so zu organisieren, daß die Strahlunq ihnen ihnen keinen weiteren Schaden mehr zufügt. Als idealer
ohne durch thermische Effekte erschüttert und
auseinandergerissen zu werden. Andererseits muß
zur Erzeugung der Anpassungsfähigkeit eine Strahlungsquelle
vorhanden sein, die mitunter solche Moleküle
beeinflußt und in ihnen das Bestreben hervorruft,
sich so zu organisieren, daß die Strahlunq ihnen ihnen
keint:ln weiteren Schaden mehr zufügt. Als idealer
Entstehungsort anorganischen Lebens erscheint
Entstehungsort anorganischen Lebens erscheint
also ein Planet, der sich um eine sterbende Sonne
also ein Planet, der sich um eine sterbende Sonne bewegt. Die Temperaturen auf seiner Oberfläche nähern
bewegt. Die Temperaturen auf seiner Oberfläche nähern
sich dem absoluten Nullpunkt, aber von der Sonne geht noch immer - zumeist langwellige -
sich dem absoluten Nullpunkt, aber von der
Strahlung aus, die in der Lage ist, die anorganischen Riesenmoleküle zu beeinflussen, ohne sie dabei zu zertrümmern.
Sonne geht noch immer - zumeist langwellige -
Strahlung aus, die in der Lage ist, die anorganischen
Riesenmoleküle zu beeinflussen, ohne sie dabei
zu zertrümmern.


Das sind exobiologische Spekulationen, die einem
Das sind exobiologische Spekulationen, die einem mitunter den Atem verschlagen. Außer den Exobiologen
mitunter den Atem verschlagen. Außer den Exobiologen
und -chemikern aber sind auch die Kybernetiker an anorganischen Lebewesen interessiert. Gegeben
und -chemikern aber sind auch die Kybernetiker
an anorganischen Lebewesen interessiert. Gegeben
die Möglichkeit, daß eine exotische Lebensform
die Möglichkeit, daß eine exotische Lebensform
auf Metallen oder Halbleiterelementen - oder einer
auf Metallen oder Halbleiterelementen - oder einer
Zeile 93: Zeile 57:
der Basis assoziativer Prozessoren, und bisher ist es
der Basis assoziativer Prozessoren, und bisher ist es
noch nicht gelungen, einen assoziativen Prozessor
noch nicht gelungen, einen assoziativen Prozessor
aus anorganischen Substanzen herzu.stellen. Terranische
aus anorganischen Substanzen herzu.stellen. Terranische Rechner, z.B. [[NATHAN]], verwenden solche Prozssoren. Aber sie bestehen aus organischer Materie,
Rechner, z.B. NATHAN, verwenden so.lche
in den meisten Fällen aus Plasma, das von der [[Hundertsonnenwelt]] bezogen wurde, und ihnen haftet
Proz~ssoren. Aber sie bestehen aus organischer Materie,
der Mangel an, daß sie eben nur „gedankenschnell" sind - d.h. langsam im Vergleich zu den
in den meisten Fällen aus Plasma, das von der
Vorgängen, die sich im Innern eines elektronischen Mechanismus abspielen.
Hundertsonnenwelt bezogen wurde, und ihnen haftet
der Mangel an, daß sie eben nur „gedankenschnell"
sind - d. h. langsam im Vergleich zu den
Vorgängen, die sich im Innern eines elektronischen
Mechanismus abspielen.


Ein assoziativer Prozessor, der aus Metallen und
Ein assoziativer Prozessor, der aus Metallen und Halbleiterelementen besteht und als Signalmedium
Halbleiterelementen besteht und als Signalmedium
elektrische Ströme benützt, wäre in seiner Geschwindigkeit mit herkömmlichen Computern vergleichbai.
elektrische Ströme benützt, wäre in seiner Geschwindigkeit
Ein solcher Prozessor, in NATHAN installiert, würde aus der [[Hyperinpotronik]] ein Wesen mit
mit herkömmlichen Computern vergleichbai.
eigener Intelligenz machen, ein Supergehirn, das an kombinatorischer und assoziativer Fähigkeit alles
Ein solcher Prozessor, in NATHAN installiei1,
übertrifft, was die Welt je gesehen hat. Das bringt die Frage mit sich, ob sich außer einem reinen Theoretiker
würde aus der Hyperinpotronik ein Wesen mit
jemand für die Idee eines Superhirns interessieren könne, das es dann doch wohl als seine erste
eigener Intelligenz machen, ein Supergehirn, das an
Aufgabe betrachten würde, sich zum Herren der irdischen Menschheit aufzuschwingen.
kombinatorischer und assoziativer Fähigkeit alles
übertrifft, was die Welt je gesehen hat. Das bringt
die Frage mit sich, ob sich außer einem reinen Theoretiker
jemand für die Idee eines Superhirns intere&sieren
könne, das es dann doch wohl als seine erste
Aufgabe betrachten würde, sich zum Herren der irdischen
Menschheit aufzuschwingen.


Ungeachtet dieser Gefahr gibt es 1.) Forscher, die
Ungeachtet dieser Gefahr gibt es 1.) Forscher, die Wissen um des Wissens willen und ohne Beachtung
Wissen um des Wissens willen und ohne Beachtung
der Folgen suchen und 2.) Pragmatiker, die der Ansicht sind, daß anorganische assoziative Prozessoren
der Folgen suchen und 2.) Pragmatiker, die der Ansicht
von ungemeinem Nutzen sein können, wenn man sie nicht gerade in NATHAN einbaut.
sind, daß anorganische assoziative Prozessoren
von ungemeinem Nutzen sein können, wenn
man sie nicht gerade in NATHAN einbaut.


Die Suche nach der anorganischen Intelligenz geht
Die Suche nach der anorganischen Intelligenz geht also weiter. Es gibt Leute, die bei der Schilderung
also weiter. Es gibt Leute, die bei der Schilderung
des MV Gerziell spontan schlußfolgern, daß man endlich fündig geworden sei. Aber erstens steht
des MV Gerziell spontan schlußfolgern, daß man
nicht fest, ob Gerzie!I - der MV in ursprünglicher Gestalt - wirklich dem Ideal der anorganischen Intelligenz
endlich fündig geworden sei. Aber erstens steht
entspricht, und zweitens muß man doch sehr bezweifeln, ob Gerziell sich auseinandernehmen
nicht fest, ob Gerzie!I - der MV in ursprünglicher
lassen wird, nur um der terranischen Computertechnik zur Überwindung der Stagnation zu verhelfen.
Gestalt - wirklich dem Ideal der anorganischen Intelligenz
entspricht, und zweitens muß man doch
sehr bezweifeln, ob Gerziell sich auseinandernehmen
lassen wird, nur um der terranischen Computertechnik
zur Überwindung der Stagnation zu verhelfen.


{{Spalten Ende}}
{{Spalten Ende}}

Aktuelle Version vom 27. November 2024, 14:19 Uhr

Anorganische Geschöpfe

In der Geschichte ihrer Raumfahrt ist die Menschheit vielen fremden Völkern begegnet. Der Mehrzahl unter diesen war eines gemeinsam: Sie atmeten mit Sauerstoff durchsetzte Luft, und i.hre Stoffwechselprozesse funktionierten im großen und ganzen so wie die des Menschen. Natürlich gibt es auch andere Wesen, zum Beispiel solche, die in reduzierenden Atmospähren leben, wie etwa die Maahks, die Wasserstoff einatmen und exotische NH4-Verbindungen ausatmen. Seltener sind die Fälle, in denen rnan auf Geschöpfe stieß, bei denen der Kohlenstoff im CH-Radikal, das als der grundlegende Baustein aller organischen Chemie gilt, durch Silizium ersetzt war und Lithium oder Natrium die Stelle des Wasserstoffs eingenommen hatten. Eine Körperchemie auf der Basis Si-Li-Na müßte nach allen Grundsätzen der konventionellen Wissenschaft als anorganisch bezeichnet werden. Aber die Exochemie und die Exobiologie haben da in den vergangenen .Jahrhunderten neue Maßstäbe gesetzt. Auch Si-Li-Na-Geschöpfe atmen wie der Mensch, auch in ihren Adern fließt eine Art Blut, auch sie müssen feste und flüssige Nahrung zu sich nehmen. Und als wichtigstes der Einstufungskriterien: auch ihr Bewußtsein arbeitet mit assoziativen Prozessoren.

Gibt es in unserem Universum - oder in anderen - Wesen, die auch nach dem neuen Standard der Exochemie als anorganisch betrachtet werden müßten? Es gibt gewisse Grundanforderungen, die erfüllt sein müssen, bevor die terranische Wissenschaft einem Stück Substanz das Prädikat der Lebensfähigkeit erteilt. Das Stück Substanz muß in der Lage sein, sich fortzupflanzen. Es muß seinen Nachkommen die Charakteristika des eigenen Seins zumindest zum größten Teil übermitteln, d. h. vererben, und es muß drittens die Fähigkeit besitzen, auf Anreize (Stimuli) aus der Umwelt auf konstruktive Weise zu reagieren, d. h. im gegebenen Fall seine Seinscharakteristiken so zu verändern, daß die Stimuli keinen Schaden mehr anrichten.

Diese drei Fähigkeiten: Fortpflanzung, Vererbung, Anpassung - werden von dem Stück Substanz verlangt, das als „lebend" eingestuft werden möchte. Natürlich ist es die Fähigkeit der Anpassung, die - wenn überhaupt - in ferner Zukunft aus solcher Lebenssubstanz ein intelligentes Geschöpf machen wird.

Erfahrungsgemäß sind für die Entwicklung solcher Fähigkeiten komplizierte Riesenmoleküle verantwortlich - Bausteine also, wie sie sich aus den Atomen der „typisch anorganischen" Atome nicht herstellen lassen. Was heißt nicht herstellen lassen? Unter irdischen Bedingungen nicht! Auf den vorläufig hypothetischen Welten, auf denen solches Leben entsteht, sieht es wahrscheinlich ganz anders aus als auf Terra. Sie könnten zum Beispiel finster und kalt sein, erbärmlich kalt sogar, so daß die an Bindungsenergie armen anorganischen Molekülgruppen zueinander finden und beieinander bleiben können, ohne durch thermische Effekte erschüttert und auseinandergerissen zu werden. Andererseits muß zur Erzeugung der Anpassungsfähigkeit eine Strahlungsquelle vorhanden sein, die mitunter solche Moleküle beeinflußt und in ihnen das Bestreben hervorruft, sich so zu organisieren, daß die Strahlunq ihnen ihnen keinen weiteren Schaden mehr zufügt. Als idealer Entstehungsort anorganischen Lebens erscheint also ein Planet, der sich um eine sterbende Sonne bewegt. Die Temperaturen auf seiner Oberfläche nähern sich dem absoluten Nullpunkt, aber von der Sonne geht noch immer - zumeist langwellige - Strahlung aus, die in der Lage ist, die anorganischen Riesenmoleküle zu beeinflussen, ohne sie dabei zu zertrümmern.

Das sind exobiologische Spekulationen, die einem mitunter den Atem verschlagen. Außer den Exobiologen und -chemikern aber sind auch die Kybernetiker an anorganischen Lebewesen interessiert. Gegeben die Möglichkeit, daß eine exotische Lebensform auf Metallen oder Halbleiterelementen - oder einer Kombination der beiden - aufgebaut sein mag, beginnen sie zu vermuten, daß sie im Bewußtsein anorganischer lnte!ligenzen jene Erkenntnis finden können, die der seit Jahrhunderten stagnierenden Computertechnologie wieder auf die Sprünge zu helfen vermöchte. Denn Intelligenz funktioniert auf der Basis assoziativer Prozessoren, und bisher ist es noch nicht gelungen, einen assoziativen Prozessor aus anorganischen Substanzen herzu.stellen. Terranische Rechner, z.B. NATHAN, verwenden solche Prozssoren. Aber sie bestehen aus organischer Materie, in den meisten Fällen aus Plasma, das von der Hundertsonnenwelt bezogen wurde, und ihnen haftet der Mangel an, daß sie eben nur „gedankenschnell" sind - d.h. langsam im Vergleich zu den Vorgängen, die sich im Innern eines elektronischen Mechanismus abspielen.

Ein assoziativer Prozessor, der aus Metallen und Halbleiterelementen besteht und als Signalmedium elektrische Ströme benützt, wäre in seiner Geschwindigkeit mit herkömmlichen Computern vergleichbai. Ein solcher Prozessor, in NATHAN installiert, würde aus der Hyperinpotronik ein Wesen mit eigener Intelligenz machen, ein Supergehirn, das an kombinatorischer und assoziativer Fähigkeit alles übertrifft, was die Welt je gesehen hat. Das bringt die Frage mit sich, ob sich außer einem reinen Theoretiker jemand für die Idee eines Superhirns interessieren könne, das es dann doch wohl als seine erste Aufgabe betrachten würde, sich zum Herren der irdischen Menschheit aufzuschwingen.

Ungeachtet dieser Gefahr gibt es 1.) Forscher, die Wissen um des Wissens willen und ohne Beachtung der Folgen suchen und 2.) Pragmatiker, die der Ansicht sind, daß anorganische assoziative Prozessoren von ungemeinem Nutzen sein können, wenn man sie nicht gerade in NATHAN einbaut.

Die Suche nach der anorganischen Intelligenz geht also weiter. Es gibt Leute, die bei der Schilderung des MV Gerziell spontan schlußfolgern, daß man endlich fündig geworden sei. Aber erstens steht nicht fest, ob Gerzie!I - der MV in ursprünglicher Gestalt - wirklich dem Ideal der anorganischen Intelligenz entspricht, und zweitens muß man doch sehr bezweifeln, ob Gerziell sich auseinandernehmen lassen wird, nur um der terranischen Computertechnik zur Überwindung der Stagnation zu verhelfen.

Quelle

PR 882 - Brennpunkt Milchstraße