Nathan:PRC-1666: Unterschied zwischen den Versionen
Heinz (Diskussion | Beiträge) |
K (Textersetzung - „«“ durch „}}“) |
||
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 36: | Zeile 36: | ||
allerhöchstens fünf Kilometer. Irgendein Grund dafür | allerhöchstens fünf Kilometer. Irgendein Grund dafür | ||
läßt sich nicht finden: Selbst technische Geräte sind nicht | läßt sich nicht finden: Selbst technische Geräte sind nicht | ||
in der Lage, weiter zu | in der Lage, weiter zu {{Quote|sehen}}, als der Horizont erlaubt. | ||
Alle ·zur Verfügung stehenden Mittel sind nicht in der Lage, | Alle ·zur Verfügung stehenden Mittel sind nicht in der Lage, | ||
das Phänomen zu durchschauen; es finden sich auch | das Phänomen zu durchschauen; es finden sich auch |
Aktuelle Version vom 31. Oktober 2024, 07:18 Uhr
Tranach und Trantar
Die Terraner sind auf ihrem Weg in die Unendlichkeit immer wieder auf Sonnensysteme und Welten gestoßen, die sie sich vorher nicht vorstellen konnten. Das lebensfeindliche und vollkommen unvorstellbare System der Hohlwelt Horror, auf die die terranischen Erkunder zu Beginn des 25. Jahrhunderts alter Zeitrechnung am Rande Andromedas stießen, gehört ebenso dazu wie das Sheokorsystem der Arcoana, in dem·57 Planeten so künstlich angelegt wie ein Uhrwerk um eine Sonne kreisen. Für all diese Phänomene, für all diese seltsamen Planeten und Sonnensysteme, für alle absonderlichen Erscheinungen konnten die Terraner und ihre Verbündeten im Lauf der Jahrhunderte und Jahrtausende zumindest den Schatten einer Erklärung finden.
Nur: Was ihnen in jüngster Zeit alles am Rand der Großen leere begegnete, ist beim besten Willen nicht nachvollziehbar
Nehmen wir als aktuelles Beispiel den Sampler-Planeten Trantar, rund 45 Millionen Lichtjahre vom Stand der BASIS beim Pulsar Borgia entfernt. Trantar ist der einzige Planet einer gelben Sonne vom Sol-Typ, in fast jeder Beziehung erdähnlich, wie man es sich üblicherweise vorstellt: mit einer für Menschen schadlos atembaren Sauerstoff- Atmosphäre, mit erträglichen Jahreszeiten und mit einer Schwerkraft von 0,9 g. Der Äquatordurchmesser beträgt nur 5500 Kilometer und ist somit nur um einiges geringer als derjenige der Erde. Die Unterschiede sind also marginal.
Als besondere Eigenheit diese Welt entpuppt sich sehr schnell der unglaublich kurze Horizont. Die Sicht, die etwa in der Ebene einen Berg noch in einer Entfernung von 100 Kilometern oder mehr zeigen müßte, reicht auf Trantar allerhöchstens fünf Kilometer. Irgendein Grund dafür läßt sich nicht finden: Selbst technische Geräte sind nicht in der Lage, weiter zu »sehen«, als der Horizont erlaubt. Alle ·zur Verfügung stehenden Mittel sind nicht in der Lage, das Phänomen zu durchschauen; es finden sich auch keinerlei Anlagen, die diesen Effekt hervorrufen könnten. Irgendwie scheint sich diese physikalische Unmöglichkeit, die erst in der Atmosphäre von Trantar zu wirken beginnt, aber auf die Kultur der Eingeborenen auszuwirken. Die T ranach, wie sie von den T erranern genannt wurden, leben in unzähligen Gruppen über den ganzen Planeten verstreut, Gruppen, die nicht viel größer sind als Großfamilien. Jede dieser Splittergruppen spricht eine eigene Sprache, bei der zwar einzelne Weite ähnlich klingen, die aber nicht hundertprozentig übereinstimmt - weshalb die Galaktiker jedesmal ihre Translatoren neu justieren müssen.
So viele Sprachfamilien und Splittergruppen es gibt, so viele Populationen von Tranach finden sich auf Trantar. Es gibt sie in nahezu jeder Größe - von 70 bis 220 Zentimeter Höhe - und Hautfarbe, von Schneeweiß über alle Nuancen von Grau bis Braun und Rot. Es gibt dicke und dünne, sackähnliche und schlanke, langbeinige und kurzbeinige Trantar, es gibt einfach keine Norm. Als einzige Nom1 gibt es die in etwa gleichgeformten Schädel mit immer gleich angeordneten Sinnesorganen.
Weiter geht es mit der kulturellen Vielfalt: Auch wenn die Stämme und die l<ulturen ausschließlich auf primitivem Niveau angesiedelt sind, haben sich seltsamerweise alle in irgendeine Richtung spezialisiert. Während die einen für ihr Leben gerne musizieren, finden die anderen Musik völlig abstoßend; manche Tranach töpfern gerne, andere sind Meister der Schmiedekunst, wieder andere kommen offensichtlich rein spielend durchs Leben.
Es scheint zusammenhänge zwischen dem kurzen Horizont und dieser Zersplitterung der Stämme zu geben. Die Tranach leben - wie man vermuten kann - seit gut zwei Millionen Jahren auf ihrem Planeten, seit den gigantischen Auseinandersetzungen an der Großen leere. Vielleicht waren sie einst Wächter über ihren Planeten? Vielleicht sind sie irgendwann degeneriert? Und vielleicht können sie sich- bei aller Intelligenz-über ihren momentanen Status nicht mehr erheben? Fragen gibt es genug, die Antworten scheinen irgendwie in der Vergangenheit des Planeten zu liegen. Es scheint darüber hinaus fast, als seien die Tranach in dieser Vergangenheit mit dem Äquivalent eines Turmbaus zu Babel konfrontiert worden-woher die Zersplitterung rührt. Der kurze Horizont und die Angst davor, was dahinter liegen könnte, sind offensichtlich eine Grundlage für die einzelnen Probleme der Tranach. Millionen von Gruppen, die einander nicht verstehen und einander nicht kontaktieren - man stelle sich vor, welches Potential sich dahinter verbergen würde, wenn alle zusammenarbeiten könnten!
Den Galaktikern hat sich auf der Sampler-Welt Trantar auf jeden Fall ein neues Phänomen offenbart, das hier gleich mehrere Gesichter hat: den kurzen Horizont einerseits, das Weite Land andererseits, die Zersplitterung der Tranach und die geheimnisvolle schwarze Scheibe. Wird man dafür jemals eine Lösung finden?