Buddhismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Buddhismus''' ist eine der großen [[Wikipedia:Weltreligion|Weltreligion]]en. Im Gegensatz zum [[Wikipedia:Hinduismus|Hinduismus]] und den [[Wikipedia:Abrahamitische Religionen|abrahamitischen Religionen]] beziehen sich die [[Glaube]]nssätze der meisten buddhistischen Lehren auf umfangreiche [[Wikipedia:Philosophische Logik|philosophisch-logische Überlegungen]],<ref>[[Wikipedia:Michael von Brück|Michael von Brück]]: ''Buddhismus – Philosophie oder Religion?'', S. 39–64 und [[Wikipedia:Michael Zimmermann (Buddhologe)|Michael Zimmermann]]: ''Der Buddhismus – Mehr als Religion und Philosophie'', S. 65–70 in Carola Roloff, Michael Zimmermann (Hrsg.): ''Buddhismus im Westen: ein Dialog zwischen Religion und Wissenschaft.'' Auflage, Waxmann, Münster 2011, ISBN 978-3-8309-2555-2.</ref> wie es auch im chinesischen [[Wikipedia:Daoismus|Daoismus]] und [[Wikipedia:Konfuzianismus|Konfuzianismus]] der Fall ist. Ebenfalls ist der Buddhismus keine Offenbarungsreligion, bezieht sich also nicht auf eine göttliche Schrift und hat auch keine zentrale Lehrinstanz, die [[Wikipedia:Dogma|Dogmen]] festsetzt; die Bezeichnung Buddhismus umfasst ein weites Spektrum an Erscheinungsformen, die von [[Wikipedia:Philosophie|philosophischer Lehre]] über [[Wikipedia:Kloster|Kloster]]wesen bis zur [[Wikipedia:Volksfrömmigkeit|Volksfrömmigkeit]] reichen.
Der '''Buddhismus''' ist eine der großen [[Wikipedia:Weltreligion|Weltreligion]]en. Im Gegensatz zum [[Wikipedia:Hinduismus|Hinduismus]] und den [[Wikipedia:Abrahamitische Religionen|abrahamitischen Religionen]] beziehen sich die [[Wikipedia:Glaube|Glaube]]nssätze der meisten buddhistischen Lehren auf umfangreiche [[Wikipedia:Philosophische Logik|philosophisch-logische Überlegungen]],<ref>[[Wikipedia:Michael von Brück|Michael von Brück]]: ''Buddhismus – Philosophie oder Religion?'', S. 39–64 und [[Wikipedia:Michael Zimmermann (Buddhologe)|Michael Zimmermann]]: ''Der Buddhismus – Mehr als Religion und Philosophie'', S. 65–70 in Carola Roloff, Michael Zimmermann (Hrsg.): ''Buddhismus im Westen: ein Dialog zwischen Religion und Wissenschaft.'' Auflage, Waxmann, Münster 2011, ISBN 978-3-8309-2555-2.</ref> wie es auch im chinesischen [[Wikipedia:Daoismus|Daoismus]] und [[Wikipedia:Konfuzianismus|Konfuzianismus]] der Fall ist. Ebenfalls ist der Buddhismus keine Offenbarungsreligion, bezieht sich also nicht auf eine göttliche Schrift und hat auch keine zentrale Lehrinstanz, die [[Wikipedia:Dogma|Dogmen]] festsetzt; die Bezeichnung Buddhismus umfasst ein weites Spektrum an Erscheinungsformen, die von [[Wikipedia:Philosophie|philosophischer Lehre]] über [[Wikipedia:Kloster|Kloster]]wesen bis zur [[Wikipedia:Volksfrömmigkeit|Volksfrömmigkeit]] reichen.


Gemeinsam ist allen Buddhisten, dass sie sich auf die Lehren des [[Wikipedia:Siddhartha Gautama|Siddhartha Gautama]] berufen, der in Nordindien lebte, nach den heute in der Forschung vorherrschenden Datierungsansätzen im 6. und möglicherweise noch im frühen 5. Jahrhundert v. Chr. Er wird als der „historische [[Wikipedia:Buddha|Buddha]]“ bezeichnet, um ihn von den [[Wikipedia:Mythos|mythischen]] Buddha-Gestalten zu unterscheiden, die nicht historisch bezeugt sind. „Buddha“ (wörtlich „Erwachter“) ist ein Ehrentitel, der sich auf ein Erlebnis bezieht, das als [[Wikipedia:Bodhi|Bodhi]] („Erwachen“) bezeichnet wird. Gemeint ist damit nach der buddhistischen Lehre eine fundamentale und befreiende Einsicht in die Grundtatsachen allen Lebens, aus der sich die Überwindung des [[Wikipedia:Dukkha|leidhaften]] Daseins ergibt. Diese Erkenntnis nach dem Vorbild des historischen Buddha durch Befolgung seiner Lehren zu erlangen, ist das Ziel der buddhistischen Praxis. Dabei wird von den beiden Extremen selbstzerstörerischer [[Wikipedia:Askese|Askese]] und ungezügeltem [[Wikipedia:Hedonismus|Hedonismus]], aber auch generell von Radikalismus abgeraten, vielmehr soll ein [[Wikipedia:Mittlerer Weg|Mittlerer Weg]] eingeschlagen werden.<ref>Hans Wolfgang Schumann: ''Der historische Buddha. Leben und Lehre des Gotama.'' München 2004, S. 82 f. (mit Quellentext).</ref>
Gemeinsam ist allen Buddhisten, dass sie sich auf die Lehren des [[Wikipedia:Siddhartha Gautama|Siddhartha Gautama]] berufen, der in Nordindien lebte, nach den heute in der Forschung vorherrschenden Datierungsansätzen im 6. und möglicherweise noch im frühen 5. Jahrhundert v. Chr. Er wird als der „historische [[Wikipedia:Buddha|Buddha]]“ bezeichnet, um ihn von den [[Wikipedia:Mythos|mythischen]] Buddha-Gestalten zu unterscheiden, die nicht historisch bezeugt sind. „Buddha“ (wörtlich „Erwachter“) ist ein Ehrentitel, der sich auf ein Erlebnis bezieht, das als [[Wikipedia:Bodhi|Bodhi]] („Erwachen“) bezeichnet wird. Gemeint ist damit nach der buddhistischen Lehre eine fundamentale und befreiende Einsicht in die Grundtatsachen allen Lebens, aus der sich die Überwindung des [[Wikipedia:Dukkha|leidhaften]] Daseins ergibt. Diese Erkenntnis nach dem Vorbild des historischen Buddha durch Befolgung seiner Lehren zu erlangen, ist das Ziel der buddhistischen Praxis. Dabei wird von den beiden Extremen selbstzerstörerischer [[Wikipedia:Askese|Askese]] und ungezügeltem [[Wikipedia:Hedonismus|Hedonismus]], aber auch generell von Radikalismus abgeraten, vielmehr soll ein [[Wikipedia:Mittlerer Weg|Mittlerer Weg]] eingeschlagen werden.<ref>Hans Wolfgang Schumann: ''Der historische Buddha. Leben und Lehre des Gotama.'' München 2004, S. 82 f. (mit Quellentext).</ref>

Aktuelle Version vom 27. März 2020, 17:55 Uhr

Der Buddhismus ist eine der großen Weltreligionen. Im Gegensatz zum Hinduismus und den abrahamitischen Religionen beziehen sich die Glaubenssätze der meisten buddhistischen Lehren auf umfangreiche philosophisch-logische Überlegungen,[1] wie es auch im chinesischen Daoismus und Konfuzianismus der Fall ist. Ebenfalls ist der Buddhismus keine Offenbarungsreligion, bezieht sich also nicht auf eine göttliche Schrift und hat auch keine zentrale Lehrinstanz, die Dogmen festsetzt; die Bezeichnung Buddhismus umfasst ein weites Spektrum an Erscheinungsformen, die von philosophischer Lehre über Klosterwesen bis zur Volksfrömmigkeit reichen.

Gemeinsam ist allen Buddhisten, dass sie sich auf die Lehren des Siddhartha Gautama berufen, der in Nordindien lebte, nach den heute in der Forschung vorherrschenden Datierungsansätzen im 6. und möglicherweise noch im frühen 5. Jahrhundert v. Chr. Er wird als der „historische Buddha“ bezeichnet, um ihn von den mythischen Buddha-Gestalten zu unterscheiden, die nicht historisch bezeugt sind. „Buddha“ (wörtlich „Erwachter“) ist ein Ehrentitel, der sich auf ein Erlebnis bezieht, das als Bodhi („Erwachen“) bezeichnet wird. Gemeint ist damit nach der buddhistischen Lehre eine fundamentale und befreiende Einsicht in die Grundtatsachen allen Lebens, aus der sich die Überwindung des leidhaften Daseins ergibt. Diese Erkenntnis nach dem Vorbild des historischen Buddha durch Befolgung seiner Lehren zu erlangen, ist das Ziel der buddhistischen Praxis. Dabei wird von den beiden Extremen selbstzerstörerischer Askese und ungezügeltem Hedonismus, aber auch generell von Radikalismus abgeraten, vielmehr soll ein Mittlerer Weg eingeschlagen werden.[2]


Weblink

Wikipedia-logo.pngWikipedia:Buddhismus

  1. Michael von Brück: Buddhismus – Philosophie oder Religion?, S. 39–64 und Michael Zimmermann: Der Buddhismus – Mehr als Religion und Philosophie, S. 65–70 in Carola Roloff, Michael Zimmermann (Hrsg.): Buddhismus im Westen: ein Dialog zwischen Religion und Wissenschaft. Auflage, Waxmann, Münster 2011, ISBN 978-3-8309-2555-2.
  2. Hans Wolfgang Schumann: Der historische Buddha. Leben und Lehre des Gotama. München 2004, S. 82 f. (mit Quellentext).

Quelle

Buddhismus

Diese Textpassagen wurden der Wikipedia Deutschland entnommen