Vollstrecker (Pthor)

Dieser Artikel befasst sich mit den künstlichen Individuen. Für weitere Bedeutungen, siehe: Vollstrecker.

Als Vollstrecker bezeichneten sich künstlich erschaffene Lebewesen, die im Dienste des Dunklen Oheims standen und auf dem Weltenfragment Pthor produziert wurden. Aufgrund ihrer auffälligen Erscheinung wurden sie von den Pthorern meistens als Rotroben bezeichnet.

Erscheinungsbild

Sie waren von humanoider Gestalt, hochgewachsen und dabei spindeldürr. Das greisenhafte Gesicht besaß eine fliehende Stirn und hoch ansetzende Jochbeine, die schwarzen Augen lagen tief in den Höhlen. Der Schädel war völlig haarlos.

Sie waren mit langen dunklen Roben bekleidet, deren Kapuze sie weit ins Gesicht fallen ließen, sodass kaum erkennbar war, wie sie eigentlich aussahen. Aufgrund ihrer hageren Gestalt schlotterten die Roben förmlich um ihren Körper. Zu ihrer Ausrüstung gehörte ein unterarmlanger Stab, mit welchem sie andere Lebewesen paralysiern konnten.

Sie bewegten sich meist langsam und bedächtig und sprachen ein bellendes, hohles und dadurch nur schwer verständliches Pthora. Aufgrund ihrer künstlichen Erschaffung konnten sie außergewöhnlich starke körperliche Belastungen ertragen und waren dadurch auch nur schwer im Kampf zu töten.

Charakterisierung

Die Vollstrecker waren durch und durch konditioniert und nicht in der Lage, selbst freie Entscheidungen zu treffen. Sie stellten ihren Auftrag über das eigene Leben und begingen sogar Selbstmord, nur um nichts über ihren Auftrag preisgeben zu müssen. Dabei waren ihre Gedanken nicht in vollständigen Sätzen ausgebildet, sondern glichen eher Stichworten. Untereinander verständigten sie sich nur, wenn es wirklich notwendig war. (Atlan 486)

Fiel ein Vollstrecker im Kampf, wurde seine Leiche sofort von anderen geborgen, damit niemand Genaueres über sie erfahren konnte. (Atlan 478)

Zu ihren Aufgaben gehörte es, die Erschaffung der neuen Horden der Nacht zu überwachen und sie später im Kampf zu trainieren. (Atlan 479)

Erschaffung

Vollstrecker wurden von der Quelle des Lebens erschaffen. Anders als bei Technos fehlte ihnen aber das metallische Grundgerüst, um welches herum die Organe und Gliedmaßen gebildet wurden. Sie entstanden direkt und ohne anorganische Bestandteile aus der Plasmamasse der Lebensquelle. (Atlan 480)

Ihre Körper stiegen an die Oberfläche der Quelle des Lebens, wenn sie reif für ihre Aufgabe waren. Dazu platzte die ballonartige Hülle auf, die sie bislang geschützt hatte und sie stiegen völlig nackt an das Ufer des Plasmasees. Dort erhielten sie von anderen Vollstreckern eine Robe und sofort ihre ersten Anweisungen. Sie konnten zu diesem Zeitpunkt ihren Körper bereits vollständig beherrschen und waren auch in der Lage zu sprechen. (Atlan 480)

Geschichte

Vermutlich ging die Erschaffung der Vollstrecker auf ein Notfallprogramm zurück, welches der Quelle des Lebens schon in der Schwarzen Galaxis übergestülpt worden war (die Quelle selbst hatte eine positive Grundeinstellung und wurde vermutlich dazu gezwungen, diese Lebewesen zu produzieren). Denn sie wurden erst erzeugt, als die Quelle die Nachricht erreichte, dass die Herren der FESTUNG gestürzt worden waren und der Tag Ragnarök stattgefunden hatte. Es musste wohl ein paar Jahre gedauert haben, bis eine Tausendschar von ihnen erzeugt worden war, denn sie traten erst dann in der Öffentlichkeit in Erscheinung, als sich die Verhältnisse auf Pthor bereits grundlegend verändert hatten. (Atlan 480)

Ihre erste Aufgabe bestand darin, die Horden der Nacht neu zu erschaffen, was sie in den Höhlen tief unter der Oberfläche Pthors umsetzten. Danach trainierten sie sie in der Ebene Kalmlech und brachten ihnen koordinierte Angriffstechniken bei. (Atlan 479, Atlan 480) Dann schalteten sie alle Magier aus und brachten sie betäubt in eine große Höhle (der Zweck dieses Unterfangens blieb aber unklar). (Atlan 478) Schließlich töteten sie alle Lebewesen, die sich in den Höhlensystemen unterhalb der FESTUNG sowie um den Bereich der Seele von Pthor und der Hades-Zone niedergelassen hatten. (Atlan 478) Zuletzt versammelten sie alle Technos außerhalb der Zwillingsstädte und brachten sie zur Senke der verlorenen Seelen. Dort wurden die Glaspaläste zu fabriksähnlichen Hallen unbekannten Zwecks umgebaut. (Atlan 480)

Die Aufgabe der Vollstrecker lautete aber keineswegs, ganz Pthor zu erobern, wie die meisten Pthorer befürchteten und deshalb in großer Panik trachteten, sich so weit wie möglich von der Ebene Kalmlech zu entfernen. (Atlan 480) Sie dirigierten nämlich die Horden der Nacht an die Küste der Stille, als von dort Invasoren eines anderen Dimensionsfahrstuhls versuchten, nach Pthor vorzudringen. Sie brachten ihnen eine vernichtende Niederlage bei und zogen sich dann wieder zurück. Dennoch blieb eine Verständigung zwischen ihnen und den Machthabern in der FESTUNG aus. (Atlan 486)

Welche anderen Aufgaben sie zu erfüllen gehabt hätten bleibt rätselhaft, denn sie wurden völlig in den Bann einer neuen Macht gezogen, die sich unerwartet auf Pthor gebildet hatte. Dem Bildermagier Valschein war es nämlich gelungen, einen Teil des Parraxynts zu rekonstruieren, welcher eine Schlüsselfunktion innehatte. Mit dieser aus sieben zusammengefügten Bruchteilen bestehenden Kugel gelangte Atlan über ein Transmittersystem ins Innere Pthors, wo sich der vom Dunklen Oheim platzierte Dunkle Kern befand. Der Schlüssel neutralisierte dessen negative Wirkung und entzog ihn damit dem Zugriff des Oheims. (Atlan 492) Dadurch verselbständigte sich der Kern jedoch und brachte alle Diener des Oheims unter seine Kontrolle, die auf Pthor und den anderen, längst zu einem Hohlplaneten zusammengefügten Weltenfragmenten lebten. Der Kern lockte sie allesamt zu einem großen Krater in der Ebene Kalmlech, in welchen sie sich stürzten. Dabei saugte der Kern alle negativen Bewusstseinsanteile ab, um dadurch an Macht zu gewinnen. Alle Vollstrecker stürzten sich ebenfalls in diesen Krater, während ihnen die Kontrolle über die Horden der Nacht entglitt (welche fortan friedlich weiterlebten). (Atlan 494)

Quelle

Atlan 478, Atlan 479, Atlan 480, Atlan 480, Atlan 486, Atlan 492, Atlan 494

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