Zyklen und Großzyklen

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Im Lauf der Zeit wurde die organisch wachsende Perry-Rhodan-Heftserie in Zyklen unterteilt, die sich durch eine einheitliche Thematik und einen fortschreitenden Handlungsbogen auszeichnen. Der erste Zyklus, der auch als solcher konzipiert worden ist, war der Zyklus »Die Meister der Insel« im Jahre 1965. Dieses Modell des Zyklus' setzte sich durch, wobei auch vorherige Handlungsstränge in das Schema eines Zyklus' eingeteilt wurden.

Mit PR 1600 begann 1992 zum ersten Mal ein Großzyklus, der als »Das Große Kosmische Rätsel« bezeichnet wird. Er umfasste vier kleinere Zyklen, die jeweils 50 Heftromane umfassten. Diesem ersten Großzyklus folgte ein weiterer, nämlich »Thoregon«. Vom Verlag werden inzwischen auch die Handlungsstränge vor dem ersten »echten« Großzyklus in Großzyklen unterteilt.

Kritik

Die Sinnhaftigkeit der nachträglichen Einteilung von Zyklen in Großzyklen durch den Verlag ist unter Fans umstritten. Die Gliederung entspricht nicht der ursprünglichen Konzeption, da die Autoren in den 1960er-Jahren niemals die Absicht hatten, den »Großzyklus Milchstraße« zu verfassen. Sie waren vielmehr selbst von dem Verkaufserfolg der Serie überrascht – dass es jemals mehr als 50 oder 100 Bände geben würde, war 1961 noch nicht abzusehen.

Das Konzept eines im Voraus geplanten Großzyklus' wurde erst 1992 verwirklicht. Wer sich intensiver mit der Handlung der ersten »Großzyklen« beschäftigt, stellt fest, dass auch eine andere Einteilung sinnvoll sein könnte. Auch die Namen der einzelnen Großzyklen werden in Frage gestellt. Ferner kommt der Einwand hinzu, dass ein Großzyklus immer einen durchgehenden Handlungsbogen erfordere, der bei einer ursprünglich auf wenige Jahre angelegten Serie zwangsläufig fehle – somit sei die Verwendung des Begriffs »Großzyklus« vor PR 1600 sachlich nicht gerechtfertigt.

Der große Vorteil dieser Einteilung ist hingegen, dass den Lesern und insbesondere Neueinsteigern eine übersichtliche Gliederung der Romanserie an die Hand gegeben wird. Welcher Begriff für die einzelnen Gliederungsstufen verwendet wird ist dabei zweitrangig. Laut Verlag ist die Abtrennung auf der offiziellen Homepage eine Möglichkeit, die PERRY RHODAN-Serie »historisch« zu gliedern. Im idealen Fall erleichtert das dann den potentiellen Interessenten den Zugang zur komplexen Handlung.

Um bei den Nutzern keine Verwirrung entstehen zu lassen, wurde die vom Verlag festgelegte Gliederung auch in der Perrypedia übernommen, auch wenn länger darüber diskutiert wurde, in welcher Form das erfolgen solle.

Was ist ein Zyklus?

Ein Romanzyklus ist, literaturwissenschaftlich gesehen, eine Folge von Werken, die thematisch zusammenhängen und sich um einen festen Personenkreis drehen. Die Abgrenzung eines Zyklus' in der Kunst wird vom Künstler vorgenommen. (Quelle:Wikipedia)

Diese Definition trifft jedoch auf die Zyklen der Perry-Rhodan-Heftserie nur bedingt zu.

Hier ist ein Zyklus vielmehr eine Serie von Heftromanen, die sich durch eine einheitliche Thematik und einen fortschreitenden Handlungsbogen auszeichnet. Zu Beginn eines Zyklus' wird die Ausgangslage geschildert oder eine Bedrohung vorgestellt, mit der die Protagonisten im Laufe des Zyklus' umgehen müssen. Oft steigert sich die Bedrohung oder Herausforderung im Laufe des Zyklus', und erst kurz vor dem Ende wird die Lösung ausgearbeitet. Viele Zyklen beschreiben auch mehrere Handlungsstränge bzw. Handlungsebenen, die parallel verlaufen, bis sie schließlich in einem zusammenlaufen. Mit der erfolgreichen Lösung endet der Zyklus, und es entsteht eine neue Ausgangslage, aus der im Regelfall ein neuer Zyklus erwächst. Kennzeichnend für einen Zyklus innerhalb eines Großzyklus' ist, dass nicht alle oder sogar nur die wenigsten Fragen an seinem Ende beantwortet sind, beziehungsweise, dass in seinem Verlauf neue, für den nächsten Zyklus wichtige Fragen aufgeworfen werden. Zwar können auch die enthaltenen Zyklen für sich als Einheit stehen, erst im Zusammenspiel ergibt sich aber ein größerer Sinn.

Die Notwendigkeit des Konzepts des – weitgehend – abgeschlossenen Einzel-Zyklus' schließt mit der Lösung des aufgeworfenen Problems allerdings auch die Gefahr ein, dass diese Lösung aufgrund der Logik herbeigebogen wird. Der am Anfang des Zyklus aufgebaute und als übermächtig charakterisierte Gegner verliert gegen Mitte des Zyklus' teilweise deutlich an Gefährlichkeit und handelt nicht mehr folgerichtig.

Großzyklus / Komplex Romane Anzahl Hefte Erstmalig erschienen Handlungszeitraum Zeitsprung (Jahre)
Milchstraße PR 1PR 199 199 1961 – 1965 1971 – 2329 71
Fremde Galaxien PR 200PR 399 200 1965 – 1969 2400 – 2437 993
Zerfall des Imperiums PR 400PR 699 300 1969 – 1975 3430 – 3460 120
Superintelligenzen PR 700PR 999 300 1975 – 1980 3580 – 3587 424
Moralischer Kode PR 1000PR 1399 400 1980 – 1988 424 NGZ – 448 NGZ 695
Zellaktivatoren PR 1400PR 1599 200 1988 – 1992 1143 NGZ – 1174 NGZ 26
Das Große Kosmische Rätsel PR 1600PR 1799 200 1992 – 1996 1200 NGZ – 1220 NGZ 68
Thoregon PR 1800PR 2199 400 1996 – 2003 1288 NGZ – 1312 NGZ 19
Friedensfahrer PR 2200PR 2499 300 2003 – 2009 1331 NGZ – 1347 NGZ 115
??? PR 2500 - ??? ??? 2009 - ??? 1463 NGZ - ??? ???
Quelle: VPM


Im Folgenden sollen die Zyklen kritisch hinsichtlich ihrer Zusammenhänge und Unterschiede beleuchtet werden, um die oben vorgestellte Gliederung verständlicher zu machen.

Komplex »Milchstraße«

Die ersten 199 Hefte der Romanserie waren bei einer ursprünglich nur für ein Jahr geplanten Serie zwangsläufig niemals als Großzyklus konzipiert. Auch die heutige Aufteilung in die ersten vier Zyklen, die sich überall in der Fangemeinde durchgesetzt hat, war nicht in dieser Form vorgesehen. Vielmehr orientierte sich K. H. Scheer an einem Konzept, welches er Epoche nannte. Jede dieser Epochen stellte einen bestimmten Fortschritt der Menschheit auf dem Weg zu ihrer kosmischen Bestimmung dar.

Die ersten vier »Epochen in der Geschichte der Menschheit« umfassen jeweils 50 (erster Zyklus: 49) Romane, die heute jeweils als ein Zyklus verstanden werden. Die fünfte Epoche findet mit PR 249 ihren Abschluss und es sollte nach Scheers Konzept »Die sechste Epoche« mit PR 250 beginnen, der als Roman auch diesen Titel trägt.

Zyklus »Die Dritte Macht«

Nach der obigen Definition von »Zyklus = Handlungsstrang« stellt insbesondere die erste Epoche (der Zyklus »Die Dritte Macht«) tatsächlich eine Bündelung mehrerer Unter-Zyklen dar:

  • In PR 1 bis PR 9 (Die Dritte Macht) befindet sich die Menschheit im Kalten Krieg, kann aber durch die Dritte Macht geeint werden und die ersten außerirdischen Bedrohungen abwehren.
  • In PR 10 bis PR 19 (Das Galaktische Rätsel) bricht Perry Rhodan von der geeinten Erde aus auf, um im Wega-System für Ordnung zu sorgen. Er besiegt die Topsider und begegnet schließlich ES.
  • In PR 20 bis PR 24 (Der Ostblock) kann Rhodan die Venus-Expedition des Ostblocks aufhalten und die Menschheit erneut einen.
  • In PR 25 bis PR 27 (Der Overhead) wird die Bedrohung durch den machtgierigen Overhead abgewendet.
  • In PR 28 bis PR 37 (Die Springer I) wehrt sich die Menschheit gegen die Springer, die aus der Erde einen Handelsstützpunkt machen wollen.
  • In PR 38 bis PR 45 (Der Robotregent I) stößt Perry Rhodan nach Arkon vor und begegnet dort dem Robotregenten. Schließlich darf er nach Terra zurückkehren.
  • In PR 46 bis PR 49 (Die Springer II) planen die Springer, die widerspenstige Erde zu vernichten. Sie können getäuscht werden, und die Erde zieht sich von der galaktischen Bühne zurück.

Jeder dieser Handlungsstränge ist in sich abgeschlossen. Die Bedrohung ist jeweils abgewendet, und bis auf wenige offene Punkte, die die Ausgangslage für den jeweils folgenden Handlungsstrang darstellen, herrscht wieder Frieden.

Zyklus »Atlan und Arkon«

Nicht ganz so leicht zu analysieren ist die zweite Epoche, heute als Zyklus »Atlan und Arkon« bekannt. Hier wurden hauptsächlich einzelne Abenteuer präsentiert, die sich zuweilen auf einen Doppelroman beschränkten. Trotzdem gibt es Handlungsstränge, die nur lose durch die Rahmenhandlung verknüpft sind.

  • In den Heften 50, 54, 60, 70, (75, 96) steht der Arkonide Atlan im Vordergrund, der auf der Erde auftauchte. (genannt "Atlan-Abenteuer")
  • In den Heften 51, 52, 53, 55, 56, 61, 63, 67, 71 (Der Robotregent II) geht es um verschiedenste Machenschaften im Auftrag des Robotregenten, um die Position der Erde zu ermitteln. Ebenfalls kann man die Bände 51-53 so zusammenfassen, dass der Versuch die lebensverlängernde Medizin der Aras zu stehlen, ein eigener Geschichtsabschnitt ist.
  • In den Heften 58, 59, 64, 65, 68, 69 (Druuf) stehen Robotregent und Terraner im Kampf gegen die Druuf.
  • In den Heften 57, 62, 66, 72 (Gray Beast) kämpfen terranische Strafgefangene auf dem Planeten Gray Beast um ihr Leben. Sie werden auch Kolonistenabenteuer genannt.
  • Diese vier Handlungsstränge werden ab Heft 73 zu einem Handlungsstrang verwoben: Robotregent und Druuf beginnen in der Nähe des Planeten Gray Beast einen Krieg miteinander (75, 76, 77, 79, 80 und 82). Atlan wird stärker in die terranische Führungsspitze integriert. Schließlich wird der Robotregent ausgeschaltet, und Atlan übernimmt die Kontrolle über das arkonidische Imperium (83 bis 86). Die Druufgefahr wird mit den Heften 87 und 88 ausgeschaltet.

Die folgenden Hefte schildern, hauptsächlich als Einzelromane ohne starke Verbindung zueinander, die Geschehnisse um einzelne offen gebliebene Fragen, etwa Crest (PR 99), Tramp (PR 98), Barkon (PR 95), Aras (PR 93), die Molekülverformer in den Heften 74 und 92, das Generationenraumschiff in den Heften 81 und 94 sowie Ernst Ellert in PR 91. Nur PR 96 wirft mit dem Anti eine neue Frage auf, an die im Folgezyklus angeknüpft wird. Zudem ragt Thomas Cardif heraus, dem mit den Heften 78, 89, 90 und 97 noch ein Handlungsstrang gewidmet wird, der im Folgezyklus ausgebaut wird.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass »Atlan und Arkon« erstmals einen großen Themenkomplex umfasst und daher zu Recht als Zyklus verstanden werden kann. Geplant war dies aber nicht, vielmehr kann beinahe jedes Heft als Abenteuer für sich alleine stehen.

Zyklus »Die Posbis«

Die dritte Epoche umfasst nun die Bände PR 100 bis PR 149. Dass dieser Zyklus heute als »Posbi-Zyklus« bekannt ist, liegt auch nur an einer Definition des Verlags. In diesem Zyklus wurden wieder Handlungsstränge durchgehend verfolgt und auch abgeschlossen, ähnlich wie in den Heften von 1 bis 49, so dass »Unterzyklen« entstehen.

  • In PR 100 bis PR 107 (Akon I) tauchen die Akonen auf. Die Bedrohung durch ihre überlegene Technik wird von Arkon und Terra gemeinsam abgewendet.
  • In PR 108 bis PR 116 (Cardif) taucht Rhodans Sohn Thomas Cardif wieder auf, verbündet mit allen namhaften Feinden der Menschheit. Rhodan und Atlan schlagen diese Bedrohung nieder.
  • In PR 117 sowie von PR 122 bis PR 125 (Akon II) steht wieder die Bedrohung durch die Akonen im Vordergrund, die den Robotregenten sabotiert haben. Mit der Vernichtung des Robotregenten sind sie keine direkte Bedrohung mehr.
  • In PR 118 bis PR 121 (Mechanicas) wird eine vorübergehende Gefährdung der Milchstraße durch das Speckmoos der Mechanicas gelöst.

Dieser erste Teil der dritten Epoche besteht also aus einer Fortsetzung des Atlan-Arkon-Zyklus. Man kann sogar so weit gehen und behaupten, dass es sich von Band 100 bis zu Band 125 um einen vom Posbi-Zyklus getrennten »Akonen-Zyklus« handle. Auch eine Zusammenfassung der Bände 38 bis 125 zu einem großen »Arkon-Zyklus« ist nicht völlig abwegig – ein zentrales Element der meisten Hefte dazwischen ist der Kampf Atlans und des Robotregenten um die Restauration Arkons. Die Einteilung in 50er Abschnitte hat sich allerdings durchgesetzt.

Die unterschiedlichen Handlungsstränge bis Band 125 sind schließlich alle vollständig beendet. Nun wird ein kurzer Zeitsprung vorgenommen und an die Geschichte der Mechanicas angeknüpft, die eine Verbindung zum Namensgeber dieses Zyklus' darstellen, den Posbis, die erst im zweiten Teil des Zyklus' auftauchen.

  • In PR 126 bis PR 149 (Die Posbis) tauchen die Posbis und Laurins auf (letztere spielten bereits in PR 95 eine Rolle), die die Milchstraße bedrohen. Mit dem Ausschalten der Hassschaltung endet der Handlungsbogen.

Zyklus »Das Zweite Imperium«

Danach folgte ein größerer Zeitsprung, in dem die Karten der galaktischen Politik neu gemischt wurden. Der Zyklus »Das Zweite Imperium« schildert zunächst mehrere Handlungsstränge, die geschickt nacheinander abfolgen und logisch in Beziehung stehen. Diese sind:

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Nach dieser Aufschlüsselung der Handlungsstränge steht fest, dass Dutzende von Handlungsbögen vorliegen, die auch zyklenübergreifend verlaufen. Dies zeigt gerade das Machtstreben der Akonen, die nach ihrem ersten Auftreten in der Serie immer wieder als die tatsächlichen Drahtzieher des Unheils präsentiert werden. Auch der fortschreitende Untergang des arkonidischen Imperiums zieht sich durch die ersten 199 Heftromane, genau wie das im Gegenzug emporstrebende Solare Imperium. Und, natürlich, alle Handlungsstränge spielen in der Milchstraße.

Die nachträgliche Einteilung in die vier vorgestellten Zyklen war hauptsächlich anhand der Zeitsprünge möglich, sowie der Epochen, die K. H. Scheer definiert hatte. Für eine Gliederung im größeren Rahmen ist die Zuordnung dieser ersten vier Zyklen zu einem Themenkomplex »Milchstraße« sicher hilfreich. Einen Großzyklus zu definieren, ist aber angesichts der Zusammenhänge rund um die Entstehung der Heftserie problematisch.

Allerdings wurde mit der arkonidisch-terranischen Geschichte ein übergreifender Handlungsrahmen für den vom Verlag definierten Großzyklus geschaffen, was sich in Gesprächen von Perry Rhodan mit den Arkoniden Crest bzw. Atlan zeigt. Crest berichtet von seinem arkonidischen Volk:

"Wir liebten das Neue und den Fortschritt. Heute ist das ganz anders geworden. Degeneriert und selbstzufrieden. Stillstand. Hm! Um ganz ehrlich zu sein, Rhodan, mir kommen manchmal recht merkwürdige Gedanken, wenn ich daran denke, wie sehr wir uns äußerlich gleichen. Ihr Geist mit dem unseren vermischt - Ihr junges Leben mit unserem Wissen vereint - Wir könnten das Universum erobern." Perry Rhodans Augen verloren den harten Glanz ... Wie eine blitzschnelle Vision rollte das Bild der Zukunft vor ihm ab ... Menschen und Arkoniden - eine Rasse ... Ein galaktisches Reich entstand. ... (Zitat aus PR 2 III, S. 31)

Mit dem im Jahr 2115 gegründeten Vereinten Imperium erfüllte sich diese Vision eines galaktischen Reiches, das aber wenig gefestigt war und im Jahr 2329 zerfiel. In diesem Jahr wurde auch das Zentrum arkonidischer Militärmacht von den Blues vernichtet und der Arkonide Atlan wendet sich in einer Brandrede von seinem Volk ab, welches die nächsten Jahrtausende keine bestimmende Rolle mehr in der galaktischen Politik spielen wird:

"Arkon III existiert nicht mehr. Wir haben den Untergang dieses Planeten nicht verhindern können. Wir werden auch nicht verhindern können, daß es über kurz oder lang kein Arkon-Imperium mehr gibt ... Arkons Weg führt in die Auflösung. Soll der Weg der Terraner auch dorthin führen? Wollt ihr immer wieder eure Kräfte verzetteln, oder wollt ihr den Weg ins Universum finden? Was hat der Arkonide Crest 1971 gesagt? Hat er nicht prophezeit, dass die Terraner das Erbe der nicht mehr lebensfähigen Arkoniden übernehmen werden? Beim Untergang von Arkon III habe ich geschworen, alles zu tun, damit Crests Prophezeiung sich erfüllt. Nie mehr werde ich Dich bitten, Perry, M-13 die kleinste Hilfe zu geben ... Einmal muss jede Hilfeleistung zu Ende sein; und das Ende ist heute gekommen." (Zitat aus PR 199 II, S. 63)

Komplex »Fremde Galaxien«

Zyklus »Die Meister der Insel«

... Ab 200 sollte ein großangelegter Zyklus beginnen. ... Ich wollte endlich die heimische Galaxis verlassen. Perry Rhodan war schließlich der Erbe des Universums. ... (Zitat K.H. Scheer, Werkstattband S. 48, 49)

Mit dem Zyklus »Die Meister der Insel« konzipierte K.H. Scheer erstmals eine Geschichte über 100 Heftromane hinweg. Auch hier gab es mehrere Handlungsstränge, in denen ein Zwischenschritt zum nächsten führte. So kann man die folgende Unterteilung vornehmen:

Ein solcher, durchgehender Handlungsbogen wurde später typisch für einen Perry-Rhodan-Zyklus, und viele Fans sehen den MdI-Zyklus als einen der besten, weil richtungsweisenden, aller Zyklen überhaupt an.

Zyklus »M 87«

Nach dem gleichen Muster wurde auch der nächste Zyklus durchgeführt, mit dem Namen »M 87«:

Beide Zyklen haben den Vorstoß in fremde Galaxien gemeinsam, und auch die größeren Zusammenhänge werden allmählich aufgedeckt: Im MdI-Zyklus wird die Geschichte der Lemurer offenbart, im M 87-Zyklus die Geschichte der Haluter. Zudem wurde auch erstmals – nach einigen Hinweisen – die Abstammung der humanoiden Völker der Milchstraße von einem gemeinsamen Urvolk, den Lemurern, geklärt. Ebenfalls die gemeinsame Geschichte der Lemurer und Haluter.

... Es war an der Zeit, eine logische Querverbindung zu den heutigen Halutern und dem Untergang der Ersten Lemurischen Menschheit aufzubauen. ... (Zitat K. H. Scheer, Werkstattband S. 60)

Am Ende der beiden Zyklen weiß der Leser wesentlich mehr über die Vergangenheit der Milchstraße.

Komplex »Zerfall des Imperiums«

Zyklus »Die Cappins«

Es sind beinahe 1000 Jahre vergangen. Zu Beginn des Zyklus' »Die Cappins« ist das Solare Imperium bereits an seiner einstigen Größe zerbrochen. Es haben sich in der Zwischenzeit unabhängige Sternenreiche gebildet. Die Idee ist nicht neu, bereits im Plophos-Unterzyklus (siehe oben) griffen aufständische Kolonien die Erde an. Diesmal kann die Erde nur durch ihr Verschwinden von der galaktischen Bühne ein Blutbad verhindern.

Nach dem Muster des »Atlan und Arkon«-Zyklus' fanden in diesem Zyklus zunächst wieder parallele Handlungsstränge statt, die nach und nach gelöst und zusammengeführt wurden:

Vor diesem Hintergrund entwickelte sich der übergeordnete Handlungsbogen der Cappins, der immer stärker zunahm und in der zweiten Zyklus-Hälfte das alleinige, beherrschende Thema wurde:

Nach dem großen Zeitsprung und der zunächst verworrenen Handlung in der zersplitterten Milchstraße, die in den ersten 50 Heften geschildert wurde, erfolgte im zweiten Teil des Cappin-Zyklus' also die Rückkehr zum Zyklus-Schema der Fremden Galaxien. Auch hier wurde die Hintergrundgeschichte der Lemurer und Cappins weiter ausgebaut.

Zyklus »Der Schwarm«

Anschließend folgte der Zyklus »Der Schwarm«, der die Hintergrundgeschichte der Cynos und des Schwarms vermittelte und dabei wieder stark an das Schema der fremden Galaxien erinnerte:

  • Auftauchen des Schwarms und Zusammenbruch aller Politischen Strukturen in der Galaxis, darunter auch des Solaren Imperiums
  • Aufnahme eines verzweifelten Kampfes gegen die Schwarmherrscher
  • Aufnahme Terras in den Schwarm und Bildung einer Widerstandszelle
  • Wiedereinsetzung der Cynos als rechtmäßige Herrscher im Schwarm

Zyklus »Die Altmutanten«

Danach folgte der nur 30 Romane umfassende Kurz-Zyklus der »Altmutanten«, der das Augenmerk auf die Innenpolitik des Solaren Imperiums in der Wiederaufbauphase nach der Verdummung durch den Schwarm legte. Die Altmutanten konnten gerettet, die feindseligen Paramags zurückgeschlagen werden. Die Außenpolitik des Solaren Imperiums gegenüber den anderen bekannten Sternenreichen spielt fast keine Rolle.

Zyklus »Das Kosmische Schachspiel«

Der folgende Zyklus »Das Kosmische Schachspiel« bestand aus vier Hauptelementen:

  • Versetzung der MARCO POLO in das Anti-Universum durch ANTI-ES
  • Auslösung der PAD-Seuche durch ANTI-ES
  • Versetzung von Perry Rhodans Gehirn nach Naupaum und dortige Solo-Abenteuer Rhodans
  • Entlarvung des falschen Rhodan-Gehirns durch Atlan und wohlbehaltene Rückkehr Rhodans

Die letzten beiden Handlungsstränge sind miteinander verknüpft, die ersten beiden stehen für sich fast alleine, sie sind nur durch die Abwehr der PAD-Seuche durch eine Zeitkorrektur mit einander verbunden.

Zyklus »Das Konzil«

Der finale Zyklus der Gliederungsstufe »Zerfall des Imperiums« war schließlich der Zyklus »Das Konzil«. Das Solare Imperium, in vielen Krisen bewährt, wurde vor eine neue Bedrohung gestellt: Das Konzil der Sieben griff nach der Milchstraße und wählte die Terraner als Hilfsvolk aus. Vorübergehend erschien es so, als würde wieder einmal das erprobte Ferne-Galaxien-Schema greifen:

An diesem Punkt scheiterte der Plan der Terraner, und die Erde wurde in den Mahlstrom der Sterne versetzt. In der Folge mussten die Terraner von Terra zunächst ihr Überleben sichern, während die Terraner des Solaren Imperiums der Milchstraße überrannt und ins Konzil eingegliedert wurden. Der Sieg über das Konzil wurde erst allmählich in späteren Zyklen ermöglicht. Genau zum Zeitpunkt dieser überraschenden Wende in der Handlungsebene fand der Wechsel in der Exposéredaktion statt: K.H. Scheer übergab krankheitsbedingt an William Voltz.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Nach dieser groben Zusammenfassung von fünf Zyklen stellt sich die Frage nach den Gemeinsamkeiten, die eine Einordnung zu einer großen Gruppe rechtfertigt. Von dem Zerfall des Imperiums kann kaum die Rede sein – gerade das Solare Imperium, wie es im späten Cappin-Zyklus, im Altmutanten-Zyklus und im frühen Laren-Zyklus geschildert wird, blüht und gedeiht. Andererseits steht dasselbe Imperium während des Schwarm-Zyklus' und dem Kosmischen Schachspiel stets kurz vor der endgültigen Vernichtung, die aber immer gerade noch abgewendet werden kann. Vor der Vernichtung stand es aber auch schon im Kampf gegen die Druuf, Arkon, die Blues, gegen Plophos, die MdI und die Zeitpolizei. Auch da konnte diese immer nur knapp abgewendet werden.

Die Thematik der Zyklen selbst lässt auch kaum Zusammenhänge erkennen. Im Cappin-Zyklus erscheint, wie schon in den Zyklen MdI und M 87, eine Gefahr aus fremden Galaxien und zugleich aus der Vergangenheit. Im Schwarm-Zyklus taucht eine neue Komponente auf, nämlich das Handeln von Völkern im Auftrag höherer Mächte. Dieses Motiv wird im Kosmischen Schachspiel weiter verdeutlicht, welches darum schon zum Gliederungspunkt Superintelligenzen gezählt werden sollte. Im Fall der Altmutanten und des Konzils wird wieder die Bedrohungssituation durch einen unbekannten Gegner beschrieben. Gerade die Laren-Bedrohung steht im Hintergrund größerer kosmischer Zusammenhänge, die in den nachfolgenden Zyklen aufgegriffen werden, weshalb es eigentlich mit zu dem nächsten Großzyklus gezählt werden könnte – andererseits endet gerade im Laren-Zyklus die bis dato herrschende Vormachtstellung der Terraner, deren Solares Imperium nach 700 Romanen plötzlich zusammenbricht. Es bleibt bei dem Fazit: Inhaltliche Zusammenhänge zwischen den fünf hier zusammengefassten Zyklen fehlen praktisch völlig.

Bei Betrachtung der Handlungszeiträume fällt jedoch auf, dass die fünf Zyklen zeitlich in einem Block liegen, der nur 30 Handlungsjahre umfasst. Vor diesem Hintergrund erscheint die Gliederung der »Großzyklen« plausibel: Zu einem Gliederungsblock wurden hier einfach die Zyklen zusammengefasst, die zeitlich nahe beieinander liegen. Der Name des Gliederungspunktes wurde trotzdem eher willkürlich gewählt: Ein Zerfall des Imperiums lässt sich nur in den Heften 400 bis 450 beobachten, der Untergang datiert auf die Hefte 650 bis 699, nachdem das Imperium die zahlreichen Krisen der vorherigen 30 Handlungsjahre fast unbeschädigt überstanden hatte.

Komplex »Superintelligenzen«

William Voltz, der diesen Abschnitt der Serie durch seine Exposé-Redaktion betreute, hatte prinzipiell etwas gegen scharfe Zyklusübergänge.

Die Thematik rund um das Konzil, die mit PR 650 begann, endete mit Band 848. Die Thematik »Aphilie« begann mit PR 700 und endete mit PR 749, die Thematik »Kaiserin von Therm/Bardioc« begann mit PR 757 und endete mit PR 867. Die Thematik »Boyt Margor« begann mit PR 853, die Thematik »Pan-Thau-Ra« begann in PR 868. Während der Handlungsstrang um »Pan-Thau-Ra« bis PR 906 abgeschlossen wurde, endet die Thematik um Boyt Margor erst gegen Ende des Zyklus' »Die Kosmischen Burgen«.

Die fließenden Übergänge lassen den Schluss zu, dass Voltz tatsächlich einen »Großzyklus« geschaffen hat, da alle diese Einzelhandlungen untereinander in einer in der klassischen Zykluseinteilung gar nicht so auffälligen Art und Weise miteinander verbunden sind. Der Beginn des Komplexes »Superintelligenzen«, dessen Ende eindeutig bei PR 999 liegt, ist dagegen nicht ganz einfach auszumachen. Von der Thematik der Superintelligenzen und höheren Mächte her passen bereits »Der Schwarm« und »Das Kosmische Schachspiel« in diesen Komplex. Spätestens der Beginn des »Konzil«-Zyklus' markiert den Beginn des großen Komplexes.

Zyklus »Aphilie«

Erst gegen Mitte des Zyklus' zeigt sich das zugrundeliegende Thema "Superintelligenz" deutlich - durch den Plan der Vollendung greift ES direkt und mit komplexen Folgen für die Menschheit in den Lauf der Geschichte ein. Um sein wertvolles Hilfsvolk vor dem Zugriff fremder Superintelligenzen zu schützen, entfernt er es einfach beim Sturz durch den Schlund von der Erde, so dass diese völlig entvölkert in der Galaxie Ganuhr strandet.

Zur gleichen Zeit unterstützt er Perry Rhodan bei seiner Odysse mit der SOL durch den Weltraum und macht durch rätselhafte Andeutungen klar, dass die Terraner dabei sind, in das Zentrum kosmischen Geschehens zu rücken. Der Kontakt mit den Keloskers, der durchaus völlig geplant durch ES zustandegekommen sein kann, gibt den Terranern erstmals die Möglichkeit, weit über ihren Horizont zu schauen und eine Ahnung zu erhalten, dass das ihnen bekannte Universum nur ein kleiner Teil dessen ist, was ihre Existenz ausmacht.

Ab PR 750 wird dieser Erfahrungshorizont dann auch durch die Autoren nach außen gerückt. Durch die Einführung des Zwiebelschalenmodells kommt ein neues Ordnungssystem ins Perryversum, das bei den Fans durchaus für Diskussionen gesorgt hat. Es wird nun klar, dass mindestens drei Superintelligenzen um die Macht kämpfen und die Terraner dabei zum Spielball oder auch zum Zünglein an der Waage werden. Brillant daran ist, nicht nur die Figur Perry Rhodan dabei in den Mittelpunkt des Geschehens zu rücken, sondern den ganzen Planeten Terra mit auf die Reise zu nehmen. Einen wunderbaren Kontrast zum übermächtigen Sense of Wonder, der nun entfaltet wird, bildet die Situtation der wenigen verbliebenen Menschen auf der Erde, die in einem postapokalyptischen Szenario um ihr Überleben kämpfen müssen.

Insgesamt strukturiert sich der Zyklus demgemäß in zwei Blöcke von mehreren Teile. Der erste Block wird durch den Sturz der Erde in den Schlund markiert und reicht bis PR 749.

Der zweite Block kreist um das Wiederfinden der Erde und den Kampf um dieselbe bis PR 799.

Der Zyklus lässt viele Fragen offen, an die der nächste anknüpft.

Zyklus »Bardioc«

...

Zyklus »PAN-THAU-RA«

...

Zyklus »Die Kosmischen Burgen«

Der Zyklus "Die Kosmischen Burgen", in die der PAN-THAU-RA-Zyklus direkt einmündet, lässt fortlaufend deutlich werden, dass die Autoren bemüht sind, große kosmische Zusammenhänge zu entfalten. Das Handlungsgeschehen wird dabei auf die Milchstraße und den Flug der BASIS verteilt - interessanterweise verschränkt sie sich bald, obwohl die Entfernung zwischen den beiden Orten wortwörtlich astronomisch ist.

Bereits der erste Band "Laire" zeigt eine völlig neue Sicht auf das Universum - die Sicht der Kosmokraten. Sie sind die Schöpfer allen Lebens und können es auch wieder vernichten. Die Suche nach ihnen wird zum roten Faden der folgenden Geschichte, Stufe für Stufe. Auf Laire, den Roboter folgt die Begegnung mit den Mächtigen, die schließlich, durch den Besitz der Zusatzschlüssel zur Materiequelle führen soll, wo man die Kosmokraten zu finden hofft.

ES, die Superintelligenz, indes, ist in die Hand der Feinde gefallen und wird in einer Materiesenke, dem Gegenstück einer Materiequelle, gefangen gehalten.

Auf Terra muss sich Julian Tifflor indessen zuerst mit den Loowern, dann mit den Orbitern auseinandersetzen. Diese sind Diener eines Ritters der Tiefe, der wiederum für die Kosmokraten tätig ist.

Alles in allem ist auffällig, wie sehr den Terranern die Macht aus den Händen genommen wird, sowohl politisch (sie ziehen sich mit der LFT in die Milchstraße zurück) als auch kosmologisch. Alle irdischen Wesen werden plötzlich zu Schachfiguren in einem größeren Spiel und sind auf Gedeih und Verderb den wahren Herrschern des Universums, den Hohen Mächten, ausgeliefert. Als Nonplusultra kann hier die Gefangenschaft von ES gelten - auch die Superintelligenz ist stärkeren Mächten unterworfen. Die Terraner sind längst nicht das hervorstechenste oder wichtigste, schon gar nicht mächtigste Volk. Ihnen sind die Orbiter als auch die Loower technisch weit überlegen. Nur der Mut und die Entschlossenheit einzelner und einige zufällige Ereignisse können den Untergang der Milchstraße verhindern, in der es vorerst ruhig wird.

Komplex »Moralischer Kode«

William Voltz griff mit dem nächsten Spannungsbogen, der sich von ...

Zyklus »Die Kosmische Hanse«

... Band 1000 bis 1161 erstreckt, die Methode wieder auf, die er im vorherigen Handlungsbogen-Komplex bereits angewendet hatte, nämlich die Verknüpfung vieler Handlungsstränge zu einer übergeordneten Thematik. ...

Zyklus »Die Endlose Armada«

... Die Endlose Armada beginnt mit PR 1094 und endet mit PR 1271, darin liegt auch noch die gesamte Handlung um Vishna sowie den Dekalog (PR 1182 bis 1262), ...

Zyklus »Chronofossilien«

... und es beginnt ein komplexer Handlungsstrang rund um ESTARTU (PR 1234PR 1399), ...

Als eigenen Unterzyklus kann man die Handlungsebene rund um Atlan und Jen Salik in der Tiefe ansehen. Diese erstreckt sich über insgesamt 27 Romane zwischen PR 1205 und PR 1272.

Zyklus »Die Gänger des Netzes«

... der sich in mehrere Teilzyklen (Vironauten, Netzgänger, GOI und ...

Zyklus »Tarkan«

... Tarkan) gliedert.

Komplex »Zellaktivatoren«

Mit dem Cantaro-Zyklus erfolgt ein gravierender Schnitt. Recht abrupt wird der bisherige Komplex »Moralischer Kode« entgegen der ursprünglichen Planung beendet und durch ein etwas actionreicheres Invasionsszenario ersetzt. Bemerkenswert ist dabei, dass zu Beginn des Zyklus diese Invasion bereits vor mehreren Jahrhunderten stattgefunden hat.[1]

Diese Abkehr von dem bisherigem Konzept zeigt sich auch später in den Nachauflagen, wo der Zyklus jeweils mit dem Slogan »Die Rückkehr der PERRY RHODAN-Serie zu Härte, Action! Kommandounternehmen... unerschrockene Kämpfer... der Einsatz der Menschheit für Freiheit und Unabhängigkeit!« beworben wird.[2]

Zyklus »Die Cantaro«

Perry Rhodan und der Tarkan-Verband verlieren knapp 700 Jahre in einem Stasisfeld und finden eine abgeschlossene Milchstraße vor. Mühsam gelingt der Durchbruch durch die Wälle der Milchstraße und Rhodan entdeckt eine Milchstraße, die sich in den letzten 700 Jahren stark gewandelt hat. Viele Völker werden von den Cantaro unterdrückt, eine galaxisweite Diktatur, deren Ausgangspunkt die mysteriösen Herren der Straßen sind, herrscht in der Milchstraße vor. Die Befreiung der Menschheit und der Völker der Milchstraße von dieser Diktatur ist das Ziel Rhodans.

Zyklus »Die Linguiden«

Nach jahrzehntelangem Schweigen meldet sich die Superintelligenz ES bei Rhodan und fordert die Zellaktivatoren der Unsterblichen zurück. Rhodan habe in seiner Aufgabe versagt, die Mächtigkeitsballung ES' zu befrieden. Die Linguiden seien nun das neu favorisierte Volk ES'. Um seine Unsterblichkeit zurückzugewinnen muss Rhodan der offensichtlichen Verwirrung ES' nachgehen und der Superintelligenz Heilung bringen.

Kritische Anmerkung

Konzeptionell und inhaltlich gibt es bei beiden Zyklen große Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten. Beide Zyklen zeigen im Gegensatz zu den vorhergehenden Zyklen eine stark bodenständige Handlung. Der kosmologische Überbau ist auf ein Minimum reduziert und der grundsätzliche Handlungsbogen konzentriert sich auf existenzielle Probleme der Charaktere.

Dabei zeigt der Cantaro-Zyklus eine lineare Konzeption, die sich fast durchgehend an dem Erlebnishorizont der Hauptperson Perry Rhodan orientiert. Ausnahmen dieser Linearität sind:

Diese kleinen Nebenhandlungen sind jedoch nicht zusammenhanglos, sondern werden in ihren Ergebnissen oder Erlebnissen mit der Haupthandlung verbunden. Grundsätzlich ist eine starke konzeptionelle Ähnlichkeit zu den frühen Zyklen der PERRY-RHODAN-Serie festzustellen.

Der Linguiden-Zyklus bricht mit der Linearität des Vorgängerzyklus, indem nicht mehr allein der Erlebnishorizont Rhodans als handlungsbildend herausgestellt wird. Der Handlungsfortschritt und der Erkenntnisgewinn teilen sich auf verschiedene Personen auf, was ebenfalls dazu führt, dass es stärkere Nebenhandlungen zu der Haupthandlung gibt, welche aber ähnlich wie beim Cantaro-Zyklus Relevanz für die Haupthandlung besitzen. Beispiele hierfür sind:

Grundsätzlich sind zwei unterschiedliche Hauptstränge der Zyklenhandlung zu unterscheiden: der Umgang mit den Linguiden als neues favorisiertes Volk ES' und die Suche nach den Hintergründen von ES' Verwirrung und einer Heilmöglichkeit. Beide Haupthandlungsstränge sind miteinander verbunden, was dazu führt, dass Hefte unterschiedlicher Haupthandlung sich einander abwechseln. Erst zum Zyklusende werden beide Handlungsstränge klar voneinander getrennt; die letzten zehn Hefte des Zyklus' beschäftigen sich allein mit der Frage nach ES' Heilung.

Inhaltlich unterscheiden sich beide Zyklen stark voneinander, so dass die Großzyklenzuordnung Zellaktivatoren diesbezüglich fraglich ist. Der Cantaro-Zyklus zeigt einen Befreiungs- und Rebellenkampf, in dem der Zellaktivatorenkomplex nur eine untergeordnete Rolle spielt, indem einigen Unsterblichen die lebensverlängernden Geräte gestohlen werden. Der Linguiden-Zyklus nimmt diesen Diebstahl am Zyklusbeginn auf, ohne dass der Zellaktivatorenkomplex eine überbedeutende Handlungsrelevanz erhält. Statt eines Befreiungskampfes zeigt sich im Linguiden-Zyklus ein Überlebens- bzw. Legitimationskampf, welcher zwar stärker an das Thema des Großzyklus angebunden ist, ohne die Zellaktivatoren zum zentralen Thema zu machen. Verbindungen zwischen den beiden Zyklen, die eine starke Zueinandergehörigkeit hervorrufen, finden sich vor allem in der Monos-Thematik, in der Rhodan im Linguiden-Zyklus offene Fragen zum Gegner des Vorgängerzyklus' beantwortet und abschließt. Durch die Beendigung der Monos-Thematik zur groben Zyklusmitte, schließt sich dieser Themenkomplex als Alternative zur Bezeichnung Zellaktivatoren aus. Ebenso wird der Stasis-Effekt, welcher den Cantaro-Zyklus einleitete, zum entscheidenden Moment von ES' Erkrankung und Heilung im Linguiden-Zyklus. Da aber diese Stasis in beiden Zyklen nicht handlungszentral, sondern allein ein Handlungseffekt ist, wäre damit auch keine Alternative zur Großzyklenbezeichnung gewonnen.

Großzyklus »Das Große Kosmische Rätsel«

Zum ersten Mal wurde mit dem Komplex »Das Große Kosmische Rätsel« ein Handlungsabschnitt von vornherein als Großzyklus geplant und angelegt und durch die Autoren als ein neues Konzept bezeichnet. Mit den Abenteuern dieses Zyklus wurde das Perryversum erneut fundamental erweitert, indem durch die Entdeckung des Arresums und der anderen Seite des Universums dessen Möbiusbandstruktur präsentiert wurde. Hierbei wurden Bezüge zur aktuellen Forschung in der Kosmologie hergestellt, wo diskutiert wird, wo sich die fehlende Materie für die beschleunigte Expansion des Universums befindet. Die Autoren gaben ihre Art der Antwort, indem sie sagten, dass das Universum aus zwei Seiten besteht: wo im Parresum Galaxien existieren, sind im Arresum Leerräume und umgekehrt.

Zyklus »Die Ennox«

Der erste Handlungsstrang des Großzyklus verlief von PR 1600 bis PR 1649. Nachdem Tote Zonen in der Milchstraße entstanden und in ihrem Einflussbereich alle 5-D-Technik und -Aktivitäten lahmlegten, gerieten die galaktische Zivilisation dadurch in Schwierigkeiten. Das Volk der Ennox erschien, für die die Toten Zonen dank ihrer Fähigkeit des Distanzlosen Schrittes kein Problem darstellten. Im Laufe des Zyklus fanden die Terraner heraus, dass die Toten Zonen einer Abwehrwaffe der Arcoana entsprangen, die sich damit vor den Ennox schützen wollten.

Bis auf Sinta und die Herkunft der Ennox wurden die meisten Handlungsstränge des Zyklus gelöst. Überleitend zum nächsten Zyklus wurde der Grund für die Feindseligkeiten der Arcoana gegenüber den Ennox erklärt: Die Ennox wollten sie für die Lösung des Großen Kosmischen Rätsel begeistern. Bei den Terranern erzielten sie mehr Erfolg, was Rhodan und mehrere Zellaktivatorträger veranlasste, mit der BASIS zur Großen Leere aufzubrechen.

Zyklus »Die Große Leere«

In den Heften von PR 1650 bis PR 1699 wurden die Abenteuer auf der Coma-Expedition zur Großen Leere, der Konflikt mit der Damurial und die Entdeckung der Spindeln erzählt. Die Figur der Moira tauchte auf und die Galaktiker erzeugten aus den Spindeln Wesen, welche die Sampler-Planeten zündeten und so den Übergang in das Arresum öffneten, die andere Seite des Universums. Abschließend geklärt wurde keiner der Handlungsstränge dieses Unterzyklus, dies blieb dem folgenden Zyklus überlassen.

Zyklus »Die Ayindi«

In diesem Zyklus von Band PR 1700 bis PR 1749 wurde die Geschichte vom Kampf der Ayindi gegen die Abruse erzählt, sowie vom gescheiterten Versuch der Ayindi, über die Samplerwelten ins Parresum zu fliehen.

Die Galaktiker traten unter Schwierigkeiten auf Seiten der Ayindi, dem einzigen bekannten Volk des Arresums, in den Kampf mit der Abruse. Die Abruse ist eine kristalline Lebensform und kristallisiert seit Millionen von Jahre alle Planeten des Arresums durch ihre Kristallschiffe. Dadurch werden Ayindi in ihrem noch verbliebenen Einflussbereich stets weiter zurückgeworfen, da die Kämpfe stets mit dem Verlust von Planeten, Systemen und Galaxien für die Ayindi enden. Der Krieg gegen die Abruse tritt durch die Anwesenheit der Terraner aus dem Parresum in eine neue Phase, da die Unsterblichen nicht von der Todesstrahlung der Abruse beeinflusst werden. Die Barrayd, das zweite verloren geglaubte Volk des Arresums, wurden entdeckt. Auch das heimische Solsystem und die Milchstraße wurden plötzlich durch die Abruse bedroht, da Splitter der Abruse auf dem Mars materialisierten. Da die Todesstrahlung der Kristallsplitter über kurz oder lang auch das Leben auf Terra bedrohte, wurde in einer gewaltigen Aktion der Mars evakuiert und von den Ayindi durch den Archivplaneten Trokan aus dem Arresum ausgetauscht. Zuletzt konnte dank der Spiegelgeborenen schließlich das Herz der Abruse gefunden und diese besiegt werden. Ihre weitere Ausdehnung war damit beendet. Zum Schluss tauchte die Superintelligenz ES mit den Nocturnenstöcken im Arresum auf und bevölkerte das Arresum mit den Menschen, die ES zum Ende des Aphilie-Zyklus aufgenommen hatte. Sie sollten als Inseln des Lebens für die Verbreitung von neuem Leben im Arresum sorgen und die immer noch vorhandene Todesstrahlung der Abruse mit der Zeit auslöschen.

Somit war mit PR 1749 die Bedrohung von Milchstraße und Solsystem abgewendet und die Abruse besiegt. Als letzter zu klärender Handlungsstrang blieben die Imprintsüchtigen, die nun nach Hirdobaan aufbrachen.

Zyklus »Die Hamamesch«

Der Imprintkomplex entpuppte sich überraschenderweise als ein Sporenschiff für das Arresum. Durch dessen Transfer wurde der Großzyklus abgeschlossen.

Großzyklus »Thoregon«

Siehe auch: Konstituierendes Jahr

Zyklus »Die Tolkander«

Dieser Zyklus bestand aus den Erzählsträngen:

  • Die Invasion der Milchstraße durch die Tolkander, die milliardenfaches Sterben verursachen mit ihrer Brut auf den eroberten Planeten.
  • Die lange Zeit vergebliche Gegenwehr der Galaktiker unter Führung Atlans aufgrund Uneinigket und dem verbrecherischen Machthunger der Galactic Guardians
  • Das Rätsel um die Ennox findet seinen Abschluss

Zyklus »Die Heliotischen Bollwerke«

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Zyklus »Der Sechste Bote«

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Zyklus »MATERIA«

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Zyklus »Die Solare Residenz«

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Zyklus »Das Reich Tradom«

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Komplex »Friedensfahrer«

Nach dem Großzyklus um Thoregon, der sich über acht Jahre Realzeit erstreckte über 400 Hefte hinweg, sollte der neue Komplex einen kleineren Handlungsrahmen haben. Zu diesem Zweck wurde unter anderem die Hyperimpedanz eingeführt, um die ausufernde Technik einzuschränken.

Der Handlungsbogen von PR 2200 bis PR 2499 lief zumindest in der Vorplanung intern als Großzyklus unter dem Stichwort »Friedensfahrer«.[3]

Zyklus »Der Sternenozean«

Durch die gestiegene Hyperimpedanz fielen in der Milchstraße verschiedene Sternhaufen aus ihren Hyperkokons, in denen sie gut sieben Millionen Jahre lang gefangen waren. ...

Zyklus »TERRANOVA«

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Zyklus »Negasphäre«

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Komplex »???«

Zyklus »Stardust«

Der Zyklus von Band PR 2500 bis Band PR 2599 spielt schwerpunktmäßig im Jahre 1463 NGZ und erzählt von der Geschichte der Stardust-Menschheit im Stardust-System in den Jahren zwischen 1345 NGZ und 1463 NGZ, vom Kampf Perry Rhodans gegen die Frequenz-Monarchie und die Entität VATROX-VAMU, von der Suche nach dem PARALOX-ARSENAL und von der Abspaltung der Superintelligenz TALIN von ES.

Anmerkung: Im Anschluss an den Zyklus spielt die Miniserie Stardust.

Zyklus »Neuroversum«

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Zyklus »Das Atopische Tribunal«

Hier geht es um die Invasion der Milchstraße durch das Atopische Tribunal.

Mehrere revolutionäre Ideen wurden dabei eingebracht. Erstens wird Perry Rhodan erstmals für sein (kosmisches) Handeln, das auch einige Opfer forderte, offiziell angeklagt und muss sich nicht nur verantworten, sondern wird tatsächlich bestraft. Allerdings bezieht sich die Anklage auf eine Handlung in der Zukunft. Diese wird ebenfalls revolutionär verändert. Im Gegensatz zu den Gesetzmäßigkeiten bisher in der Serie wird die Zeit nicht mehr als EIN linearer Fluss dargestellt, sondern die Option eröffnet, dass es unendlich viele Möglichkeiten von Zeit gibt, sowohl der Vergangenheit als auch der Zukunft. Damit erweitern die Autoren das Multiversum der Serie um zahllose weitere Spielarten und bringen es gleichzeitig auf einen modernen Stand.

Auch andere Hauptpersonen werden starken Veränderungen unterworfen: Gucky verliert eine Großteil seines PSI-Potentials und wird dadurch deutlich "entmachtet", Ronald Tekener wird ganz von der Bühne genommen, auch Bully droht eine Zeitlang ein ungewisses Schicksal. Die Selbstverständlichkeit, dass gewisse Hauptpersonen unantastbar sind, wird damit aufgehoben und bringt neue Spannung in die Serie.

Zudem verändern sich die Machtverhältnisse in der Milchstraße. Das arkonidische Kristallimperium wird vom Atopischen Tribunal unterworfen, Bostich I. wird wie Rhodan gefangen genommen. Ein neuer Spieler erscheint und erringt die Unsterblichkeit: Vetris-Molaud, der Hohe Tamaron des Neuen Tamaniums, der den Traum eines tefrodischen Großreiches neu erblühen lässt und sich geschickt die Veränderung durch das Atopische Tribunal zunutze macht.

Zyklus »Die Jenzeitigen Lande«

... der fortgeführt wird ...


Zyklus "Sternengruft"

...

Zyklus "Genesis"

...

Zyklus "Mythos"

...

Zyklus "Chaotarchen"

...

Quellen

  1. Bericht von Arndt Ellmer auf der LKS von Band PR 2503, PR 2505, PR 2532 und PR 2533.
  2. Werbung unter anderem in PR 1995 (Start des Zyklus in der 3. Auflage) und PR 2499 (Start des Zyklus in der 5. Auflage).
  3. Der Redakteur erinnert sich: »Robert Feldhoff entwickelt das Chao«, 27.2.2021, von Klaus N. Frick. (Seite abgerufen 1.3.2021)
»Der Inhalt dieses Artikels wurde aus der Perrypedia übernommen«