Jägermond
Handlung
In einem speziellen Raum des Piratenschiffs SHAMMADIN, welcher sowohl als Ortungszentrale als auch als Schatzkammer dient, bespricht sich Perry Rhodan mit Vincoulon darüber, was ihn auf dem Sorgorenplaneten erwarten wird. Der Sorgore bleibt nebulös in seinen Antworten. Klar äußert er nur, dass sich nicht alle seiner Artgenossen den Kosmokraten angeschlossen hätten, er selbst dient ihnen auch nicht und er dürfe nicht auf seinen Heimatplaneten zurückkehren, da das allen Sorgoren verboten sei, die eine interstellare Reise absolviert haben.
Telpecc, ein Kriegskommandant der Baccunen, rekapituliert sein bisheriges Leben und er ist angeekelt davon, dass er solange im Frieden gelebt hat. Er denkt an viele Aspekte des neuerlichen Kriegszugs der Baccunarchie und bespricht sich mit seinem Offensberater Ussner.
Die RA und die SHAMMADIN sind mittlerweile beim System der Sonne Gangonia angekommen. Der dritte Planet heißt Sorgorenland. Das gesamte System ist eine Strangenesszone, deshalb funktioniert der Hyperfunk nicht und die Hyperorter zeigen Fehlmessungen. Man sucht ein robotisiertes Beiboot, welches man in das Heimatsystem der Sorgoren geschickt hat. Da auch die Hyperenergiespeicher Probleme verursachen werden, will Rhodan mit einem der kürzlich erworbenen Lipeka-Kuben ins System einfliegen, da diese über an die Verhältnisse automatisch anpassbare Systeme verfügen, die RA würde dann in einem Hangar des 1400 m großen Kubus geparkt.
Telpecc ist mit seinem Flagschiff ORR und einer Flotte im Anflug auf das Gangonia-System und registriert, dass die RA an Bord eines Kubus ins System einfliegt. Die RA hatte ihm bei einem kürzlichen Gefecht schwere Verluste zugefügt (vgl. PR 3253). Telpecc beschränkt sich aber zunächst auf die Sichtung der Situation, da die SHAMMADIN schwerstens bewaffnet ist.
Nach dem Sprung ins System ist an Bord der RA die künstliche Gravitation ausgefallen. Poquandar und Lato mühen sich, die Hyperspeicher an die aktuellen Verhältnisse anzupassen. Rhodan registriert von der Zentrale aus regen Raumschiffsverkehr im System, pyramidenförmige Schiffe und eines, das an eine venezianische Gondel erinnert.
Ein Funkspruch von der Gondel kommt herein. Eine Sorgorin namens Kantu meldet sich. Die Tellusier (die Tarnexistenz der Galaktiker) dürfen nicht im System bleiben. Allenfalls den Rückkehrer Vincoulon nach Sorgorenport begleiten, welches auf Gyrund liegt und von der Kosmokratin Mu Sargai gegründet worden ist. Rhodan besitzt von ihr ja das Obsidian-Archiv, welches die Koordinaten der Standorte enthält, an denen sich die ES-Fragmente befinden. Kantu will die Anfrage Rhodans zu einem Besuch auf Sorgorenland prüfen lassen, aber das kann einige Stunden dauern, da nur lichtschnelle Funksprüche möglich sind und man sich derzeit im Orbit des vierten Planeten befindet, einem blauen Gasriesen. Poquandar und Antanas Lato registrieren auf einem Rundgang im Lipeka-Kubus rasche Anpassungen an die herrschende Strangeness. Ein Paratronschirm hat sich aktiviert, aber dieser ist so schwach, dass bereits das Geschütz eines Beiboots ihn knacken könnte. Da ruft Rhodan die beiden zurück auf die RA, denn die baccunische Flotte, bestehend aus 22 schwerbewaffneten Schiffen, ist eingetroffen.
Es kommt zu einem Raumgefecht, da Telpecc die Aufforderung Kantus, das System zu verlassen, komplett ignoriert. Der Lipeka-Kubus ist nicht zu halten. Rhodan flüchtet samt seinen Kameraden mit der RA von Bord des Würfelraumers. Auch die Gondel Kantus wird beschossen, aber deren ultrastarke Panzerung wehrt den Angriff problemlos ab. Die Baccunen schicken nun Enterkommandos in den Kubus, aber Rhodan informiert sie, dass das Schiff in fünf Minuten explodieren werde. Als das tatsächlich passiert, zieht sich die Baccunen-Flotte um einige Millionen Kilometer zurück. Kantu lädt Rhodan nun auf den Mond Gyrund ein, wo Sorgorenport liegt, da sie von dessen defensivem Verhalten beeindruckt ist – es ist aber klar, dass Vincoulon zwar den Mond, aber nicht den Planeten betreten darf. Die RA landet auf einem Raumhafen am Rand von Sorgorenport, aber auf dem Gelände befindet sich niemand, deshalb beschließt man, sich in die zehn Kilometer entfernte Stadt zu begeben. Die Deponentin Shema Ghessow bleibt an Bord der Sextadimkapsel zurück, da sie aufgrund der Strangeness starke gesundheitliche Probleme hat.
Der Eingangstunnel zur Stadt wirkt wie ein dichtbewachsenes Gewächshaus. Man trifft auf einen Bahnhof und registriert, dass man aus Richtung Stadt einen Waggon losgeschickt hat. Als man damit die Stadt erreicht hat, kann man eine farbenfrohe Flora und Fauna bestaunen. Rhodan möchte sich unbedingt eines der trichterförmigen, im Boden versenkten Häuser ansehen, in die durch eine aufwendige Spiegeltechnik Tageslicht eingeleitet wird. Aus der Tiefe schwebt jetzt ein Sorgore herauf, der die Neuankömmlinge begrüßt. Sein Name ist Escatron.
Dieser beordert zwei Kutschen heran, die von Tawanen (Mammuts mit Giraffenhälsen) gezogen werden (Wim Vandemaan und seine berühmt-berüchtigten Mittelaltersettings lassen grüßen. Anm.d.Vf.). Damit fährt man durch die Stadt und kann diese ausgiebig studieren. Im Gespräch mit dem Sorgoren kommt heraus, dass es keine Regierung hier gibt, da alles auf der Initiative und dem Interesse von Individuen und Gruppen beruht. Perry Rhodans Warnung vor den Baccunen wurde entsprechend weitergeleitet. Ghessow berichtet von der RA aus, dass sich im Orbit von Sorgorenland bereits etliche der Raumgondeln sammeln, da sich die baccunische Flotte erneut nähert. Rhodan empfängt einen Funkspruch von Telpecc, der einen Kampf mit dem Tellusier wünscht. Man fährt mit der Kutsche zurück zum Raumhafen. Die Druckwelle einer Atomexplosion erschüttert in der Ferne den Boden und die Kutsche kippt um. Die Baccunen haben ihre Waffen offenbar an die Strangeness leidlich gut angepasst, sie verschießen überwiegend Torpedos. Rhodan gibt Ghessow den Befehl zum Alarmstart. Die RA soll sich in den Asteroidengürtel des Systems zurückziehen. Rhodan hat von Escatron zuvor etwas über eine transuniversal gereiste Sogorin erfahren, deren Name lautet Varsaisch. Diese will Rhodan nun aufsuchen, da man sowieso in Sorgorenport festsitzt. Er erhofft sich Informationen über die LEUCHTKRAFT und die TEZEMDIA, jenes große, schwarze Scherbenschiff, auf dem sich vermutlich das hiesige ES-Fragment befindet, welches wahrscheinlich aus der Sigleiru-Hyperkristallwolke Woya-Dhum entführt wurde.
Telpecc beschließt nun, nach den Angriffen mit Raketen und Torpedos auf dem Mond Gyrund zu landen, um den Tellusier Perry Rhodan auf ehrenvollere Weise im Nahkampf mit Klingenwaffen zur Strecke zu bringen.
Das fliehende Team aus Vincoulon, Lato, Poquandar und Rhodan ist beeinträchtigt, denn der ehemalige Großadministrator und Vincoulon sind durch den starken Lichtblitz der thermonuklearen Explosion aktuell zeitweilig erblindet, da die SERUNS und der Schutzanzug des Sorgoren derzeit immer noch gestört sind und den Blitz nicht ausfiltern konnten, in den die beiden direkt hineingeblickt haben. Nun versperren sorgorische Roboter den Fluchtweg. Vincoulon kann diese davon überzeugen, nicht anzugreifen.
Man erreicht ein 1000 m durchmessendes Bodenloch, in dem sich das Trichterhaus GEIST IM EISEN befindet. Ob sich darin allerdings die Gesuchte Varsaisch befindet, bleibt unklar, da diese offenbar nie lange an einem Ort verharrt. Auf jeden Fall wimmelt es im Haus geradezu vor Sorgoren. Lato erhofft sich von einem Gespräch mit Varsaisch Informationen über den Aufenthaltsort von LEUCHTKRAFT und TEZEMDIA. Man zieht weiter.
Es nähern sich Tawane, jene mammutähnlichen Tiere, die die Kutschen ziehen. Auf einem von ihnen sitzt ein Sorgore, der sofort von Rhodan verlangt, sich den Baccunen auszuliefern, da sein Wohl dem der Allgemeinheit untergeordnet ist. Kurzerhand paralysiert Lato den Sorgoren.
Telpecc führt derweil einen Angriffstrupp durch den Sorgorenport, der etliche der Sorgoren und ihre Tawane tötet. Der Kampf wird von beiden Seiten überwiegend mit Projektilwaffen geführt, da Strahler aufgrund der Strangness nicht oder nur unzureichend funktionieren. Hauptziel des Kriegskommandanten Telpecc ist Rhodan, den er unbedingt mit bloßen Händen töten will.
Rhodan und sein Team flüchten nach einem sehr kurzen Aufenthalt im Trichterhaus derweil weiter auf dem Rücken von zwei Tawanen, während in Sorgorenport nach wie vor heftige Kämpfe toben. Man nähert sich schließlich einem weiteren der im Boden versenkten Trichterhäuser, während Telpecc in das Trichterhaus GEIST IM EISEN vordringt. Nachdem er die Tellusier nicht findet, lässt er das Haus mit Bomben präparieren, da dort Kampfroboter gefertigt werden. Dann bricht er auf, um Rhodan zu verfolgen, wobei er überlegt, diesen am Leben zu lassen, um von dessen Kriegskunst zu lernen.
Das Team hat mittlerweile das Trichterhaus NACHKLANG DER ZWEIFEL erreicht, wo Vincoulon medizinisch behandelt wird. Bei Rhodan klingt die Erblindung aufgrund seines ZAC bereits ab. Während Sorgoren im Haus darüber berichten, dass GEIST IM EISEN von den Invasoren verwüstet wird, bleibt es vor Ort zunächst ruhig, sodass sich Rhodan zum Schlafen hinlegt, während der schildkrötenartige Poquandar und Antanas Lato die Wache übernehmen. Doch dann weckt ihn ein Alarm, da die Baccunen offenbar nun schon sehr nahe an das Haus herangekommen sind. Tatsächlich entern sie das im Boden versenkte Gebäude und Rhodan sieht sich sehr schnell einem mit einem Gewehr bewaffneten Baccunen gegenüber. Bevor dieser schießen kann, feuert Rhodan mit seinem Thermostrahler, der aber nur auf diese kurze Distanz leidlich funktioniert und dem Angreifer die Hand verschmort. Dann gerät er in einen Klammergriff, aus dem er sich nur mit einem Schuss aus der Gefechtsweste des SERUNS befreien kann. Der Baccune wird getötet. Lato hat derweil einige Tawane bereitgestellt und Sorgoren aus dem Haus schließen sich der Flucht an, da das Haus trotz etlicher sorgorischer Kampfroboter auf Dauer nicht gehalten werden kann. Man flüchtet also auf den Reittieren. Rhodan trifft endlich auf sein derzeitiges Zwischenziel, die legendäre Varsaisch an einem See inmitten eines Hains. Sie trägt ein weißes Kleid und einen schwarzen Schleier, der weit über ihren Rücken fällt. Auch die Krallen, mit denen sie sofort wieder vergehende Furchen durch die Wasserfläche zieht, sind schwarz. In ihrem dunklen Glanz ähneln sie Obsidian.
Es entspinnt sich nun ein etwas bizarres Gespräch mit der legendären Sorgorin, das rasch unterbrochen wird, da nun ein Trupp Baccunen das Seeufer erreicht.
Varsaisch geleitet Rhodan und Lato in ein unterirdisches Tunnelsystem, wo man sich verstecken kann, aber Poquandar und der immer noch erblindete Vincoulon sind auf der Oberfläche geflohen. Varsaisch will die Baccunen mit fernzündbaren Sprengladungen aufhalten, aber Perry Rhodan soll zuvor mit Vincoulon und dem onquorischen Dimensiologen Poquandar Funkkontakt aufnehmen. Der Funk ist gerafft, zerhackt und hochwertig codiert. Der Kontakt kommt zustande. Poquandar hat sich gerettet und macht sich sogleich auf den Weg zu Rhodan, aber der ob des Verbots der Rückkehr auf seinen Heimatplaneten tiefverzweifelte Vincoulon hat sich den Invasoren ergeben und wurde festgenommen. Telpecc verhört diesen, aber er kann nichts Wesentliches aus dem Sorgoren herausbringen, da Rhodan und sein Team niemals über ihre Heimatwelt gesprochen haben. Da Telpecc von Perry lernen will, zwingt er Vincoulon, die Tellusier zum Raumhafen zu locken, damit es zu einem persönlichen Kontakt kommt.
Varsaisch bringt das restliche Team zu einem Fahrstuhl, der auf ein Landefeld des Raumhafens führt. Poquandar und Rhodan nehmen den Lift, während Lato sich Varsaisch anschließt, die anderenorts die Baccunen bekämpfen will. Als die beiden aus dem Aufzug steigen, nähert sich ein Kettenfahrzeug von einem der beiden gelandeten Krallenraumer der Baccunen. Zwei Baccunen und der gefangene Vincoulon steigen aus. Es entspinnt sich ein fast philosophisches Gespräch zwischen dem legedären Terraner und dem Kriegskommandanten Telpecc über die Bedeutung von wahrem Reichtum, der sich nicht auf materielle Dinge, sondern vor allem auf die Selbstentfaltung eines Individuums erstrecken sollte. Dem Begleiter von Telpecc wird das zu dumm, sodass er den gefangenen Sorgoren mit seiner Klingenwaffe schwer verletzt. Gleichzeitig startet eine auf dem Raumhafen liegende sorgorische Gondel, ferngesteuert von Varsaisch und Lato und greift die beiden gelandeten baccunischen Schiffe an. Während die beiden Baccunen zu ihrem Beiboot fliehen, versucht Rhodan dem verletzten Vincoulon mit dem Cybermed seines SERUNS zu helfen, aber es ist zu spät. Bevor er stirbt, kann er Rhodan noch sagen, dass dieser seine Kinder auf Sorgorenland finden soll, um ihnen von den Sternen und der Erhabenheit, aber auch den Schrecken des Kosmos zu berichten. Rhodan und Poquandar besteigen nun eine kleine sorgorische Gondel und fliegen mit dem Planeten Sorgorenland als Ziel ab. Da die Gondel wesentlich stärker als die Krallenraumer beschleunigt, gelingt die Flucht. Im Orbit nähern sich weitere Gondeln und Kantu meldet sich über Funk. Da Vincoulon verstorben ist, ist die Aufenthaltserlaubnis der Tellusier als seine Begleiter erloschen. Kantu fordert von Rhodan, deshalb das System umgehend zu verlassen. Die kleine Gondel darf er als kleine Aufmerksamkeit für seine Mühe behalten. Doch nun mischt sich die mit Lato ebenfalls an Bord befindliche Varsaisch ein und beharrt darauf, dass ihre interuniversale Reise noch nicht abgeschlossen sei, was sie dazu berechtigte, nach Sorgorenland zu gehen. Rhodan seinerseits erklärt sich zu einem Werber, der auf Sorgorenland einen sorgorischen Berater dingen will. Kantu kann dem leider nur zustimmen.
Hauptpersonen
Perry Rhodan, Antanas Lato, Vincoulon, Telpecc
Handlungszeitraum
Anfang September 2097 NGZ
Handlungsort
Glossar
Anezianer / Haretemir Horizont / SAGHIK / Sternenhaus der Lipeka / Tellusier / Telpecc
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