Lashu-12

Aus Sokradia
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Lashu-12 ist mit seinen Komponenten a und b ein planetenloser Doppelstern aus einem Roten Riesen und einem Weißen Zwerg. Die Doppelsonne gehört zu insgesamt rund 200 dicht gedrängt stehenden Sternen des offenen Sternhaufens Lashu, der sich 69 Lichtjahre oberhalb der galaktischen Hauptebene befindet – 28.223 Lichtjahre vom Solsystem und 14.762 Lichtjahre vom galaktischen Zentrum entfernt im Bereich der bis heute wenig erforschten Southside der Galaxis. Im Ortungsschatten-Orbit um Lashu-12a wurde am 29. Mai 1403 NGZ von Explorern der LFT ein »ziemliches Wrack« entdeckt, das von den Fachleuten schließlich als Transporthof der Halbspur-Changeure identifiziert werden konnte, obwohl es stark von den seinerzeit an Bord von ZEUT-80 gesehenen Anlagen abwich.

Das erste Exemplar eines solchen »Transporthofs« namens BLEU RIMBER wurde von Terranern bereits im März 1346 NGZ entdeckt, während ihrer Aktivitäten im Kugelsternhaufen Omega Centauri. Damals jedoch war es keine vollständige Station, sondern eine nachträglich eingebaute Einrichtung an Bord der lemurischen Stoßimpuls-Generator-Plattform (PR 2397).

ZEUT-80 hat einen zwölfeckigen Grundriss, durchmisst 120 Kilometer, ist 40 Kilometer hoch und trägt riesige, zehn Kilometer hohe Pyramiden-Sechseckanlagen auf der Ober- und der Unterseite. Zusammen mit den übrigen Plattform-Aggregaten handelt es sich um die Kernanlagen eines uralten lemurischen Situationstransmitters, der durch plattformgestützte Sonnenzapfung mit gewaltigen Mengen Energie versorgt werden kann. Die Plattform gehörte zu jenen »Werkzeugen« der Lemurer, um – unterstützt durch die Sonneningenieure – Sonnentransmitter und sonstige Kunstsysteme zu bauen...

Icho Tolot fand damals heraus, dass sich die Plattform zur Verfügung halten und jeglichem Kontakt aus dem Weg gehen sollte – ein Befehl, der von den rätselhaften Halbspur-Changeuren stammte und vor etwa 47.000 Jahren erteilt wurde, also rund 42.000 vor Christus. Die auch Herren der Halbspur genannten Wesen, die man 1346 NGZ kennenlernte, nutzten die Plattform als »Bahnhof« für Passagier- und Güterverkehr in einem von ihnen als Halbspur-Domäne umschriebenen Bereich von unbekannter Ausdehnung.

Transporte durch »energetische Röhren« erfolgten ausschließlich für zivile Reisende, es gab allerdings in kleinerem Maßstab auch Warencontainer – gewiss aber keinen Massenverkehr oder Transporte für militärische Zwecke. Laut den Aussagen der HalbspurChangeure ließ sich BLEU RIMBER mit den Mitteln der Changeur-Technik auf große Distanzen gut einpeilen und lokalisieren – wobei damals offenblieb, ob hier intergalaktische oder möglicherweise sogar interuniverselle Distanzen gemeint waren. Die Fremden waren kleine dunkelhäutige Humanoide von knapp einem Meter Größe. Allerdings waren es halbmaterielle Wesen, die permanent so aussahen, als würden sie von einer (unsichtbaren) Sonne angestrahlt – und zwar alle von der gleichen Seite, wie bei einer echten Sonne –, die aber nicht vorhanden war.

Es hieß, sie würden in zwei Kontinua gleichzeitig existieren. Sie legten Wert auf ein anonymes, nicht behelligtes Dasein in ihrer (nicht näher erklärten) Halbspur Domäne, abseits der Interessen und Kriege, die andernorts das Leben dominierten. Aus der Beleuchtung und den Schatten der Changeure, hieß es weiter, könne problemlos der jeweilige Umlauf des imaginären Gestirns bestimmt werden. Weiterhin wurde ausgesagt, diese Sonne sei Andury Aphanur, ihr geheimnisvoller Heimatstern. Was zu der Frage führte, ob hier eine Verbindung zu den Andury Ahnen der Telomon bestand (PR 2385, 2386). Konnte es sein, dass mit den Halbspur-Changeuren eine Spur der Andury-Ahnen entdeckt wurde? Eine Antwort liefert der Roman PR 2501 und soll an dieser Stelle nicht vorweggenommen werden.

Der mit einem PONTON-Tender ins Solsystem geschaffte Transporthof, so stellten die Experten anhand dürftig übersetzter Splitter einer unbekannten Sprache fest, die überall an Bord aufgefunden wurden, wird eigentlich als Polyport-Hof bezeichnet. Er gehört zu einem ganzen System von Höfen, das Polyport-Netz genannt wird. Beides haben die Terraner als Ausdrucksweise übernommen. Der GALILEO getaufte Polyport-Hof ist das Produkt einer völlig unbekannten, faszinierenden Hochtechnologie. Weite Teile der Station sind auf der Basis von Ultra-Hightech konstruiert, die das Wissen und die Fähigkeiten terranischer Technologie (noch) weit übersteigt. Was die Terraner natürlich nicht bewogen hat, die Flinte ins Korn zu werfen, sondern zu eher noch größeren Anstrengungen führte – wie Menschen eben sind...

Rainer Castor[1]


Quelle:

  1. Perry Rhodan Kommentar 2501