Herrihet, Esybon
Esybon Herrihet war zur Zeit des Falls Laurin der Generalkoordinator des Kekile-Systems.
Erscheinungsbild
Auf den ersten Blick wirkte Herrihet wie ein sensibler Künstler. Er besaß eine zierliche Statur und war knapp 1,60 Meter groß. Wie bei den meisten Precheurianern stammten seine Vorfahren aus der asiatischen Region Terras. Er hatte schwarze Haare und eine hellbraune Haut. Seine Augen erinnerten an die eines Japaners.
Charakterisierung
Herrihet galt als scharfsinnig und reaktionsschnell. Er fand in der Regel sofort Kontakt zu seinen Mitmenschen und genoss das Vertrauen seiner direkten Mitarbeiter. Er lebte in bescheidenen Verhältnissen und arbeitete bis zu zwölf Stunden täglich.
Als Ausgleich zur täglichen Hektik nahm er sich immer besonders viel Zeit für seine Morgentoilette und sein Frühstück.
Er bevorzugte die freie Rede und nutzte nur selten ein schriftliches Konzept. Er war ein Meister darin, die Reaktion seiner Zuhörer zu erkennen und sich entsprechend - zielgruppengerecht - auszudrücken. Mit dieser Gabe hielt er beispielsweise im März 3433 fast 1400 erfahrene Politiker und Administratoren in seinen Bann.
Geschichte
Vor seinem Einstieg in die Politik war Herrihet ein angesehener Wirtschaftswissenschaftler.
Wann er sein Amt als Generalkoordinator des Kekile-Systems antrat, ist nicht bekannt. Nach der vermeintlichen Vernichtung des Solsystems stieg er zu einem der bedeutendsten Politiker des Solaren Imperiums auf. Ihm ist es im Wesentlichen mit zu verdanken, dass die fast 1400 imperiumstreuen führungslosen Welten nicht vom Imperium Dabrifa oder dem Carsualschen Bund geschluckt wurden. Es ist anzunehmen, dass seine diesbezüglichen Aktivitäten schon kurz nach 3430 begannen.
Wann er mit Tipa Riordan zusammentraf, ist nicht überliefert. Aber von ihr erfuhr er, dass das Solsystem noch existierte und Perry Rhodan noch unter den Lebenden weilte. Gemeinsam mit ihr entwickelte er einen Plan, der Rhodan wieder an die galaktische Öffentlichkeit und damit an die Spitze der Menschheit zwingen sollte. Diesem schlossen sich in der Endphase auch Atlan, Gucky, Ras Tschubai und Alaska Saedelaere an.
Sein Ansehen nutzend, berief er für den 15. März 3433 eine Konferenz der Administratoren der imperiumstreuen Welten in seine Hauptstadt New Takota auf Precheur ein, mit dem nur wenig verheimlichten Ziel, auf dieser »Konferenz der Verräter« ein neues Imperium auszurufen, das als Rechtnachfolger des Solaren Imperiums die Menschheit neu einen sollte. Nur wenige der 1385 Delegierten (ein Administrator fehlte aus gesundheitlichen Gründen, aber wahrscheinlich nahm ein Vertreter an der Sitzung teil) zweifelten daran, dass am Ende der Sitzung Esybon Herrihet als neuer Großadministrator den Saal verlassen würde. Da anzunehmen ist, dass keiner der Delegierten die wahren Hintergründe der Konferenz kannte, spricht das für sein in den drei Jahren (eventuell auch schon davor) gewonnenes Prestige.
Im Folgenden erhöhte er stetig den politischen Druck auf die verborgene Führung des Solaren Imperiums. Die Agenten sämtlicher Geheimdienste der Galaxis, sowohl Dabrifa und Carsual, als auch der USO und der SolAb, wurden in einer massiven Aktion auf Precheur gefangen gesetzt. Mit Tipa Riordans Hilfe entführte er Atlan, den amtierenden Oberkommandierenden der außerhalb des Solsystems verbliebenen Solaren Flotte. Wurde schon Atlan kaum als Befehlshaber anerkannt, erhöhte dessen Nachfolger Anson Argyris die schlechte Stimmung innerhalb der Flotte noch mehr. So war Rhodan gezwungen, Solarmarschall Julian Tifflor wieder »lebendig« werden zu lassen und der Flotte ihren alten Oberkommandierenden wiederzugeben. Kurz vor Beginn der Konferenz ließ Herrihet dann noch die Billionenkredite, die den jungen Kolonien von Terra gewährt worden waren, beschlagnahmen. Seine Begründung: die von ihm repräsentierte Menschheit habe das gleiche Recht auf das Erbe des Solaren Imperiums wie Olymp und der Kaiser der Freifahrer, Anson Argyris. Zudem sickerte durch, dass er angeblich Geheimverhandlungen mit Dabrifa führen würde.
Rhodan ließ das Kekile-System mit fast 50.000 Schiffen abriegeln, dem standen nur die 600 Einheiten der dortigen Heimatflotte gegenüber. Und mit der INTERSOLAR war er direkt vor Ort.
Die Konferenz eröffnete Herrihet mit den Worten: "Perry Rhodan hätte kein Verständnis für die Ereignisse der letzten Wochen. Er würde die Maßnahmen seiner Nachfolger nicht dulden. Rhodans Erbe ist verwaist; wenn wir nicht wachsam sind, werden andere das besitzen, was sich die Menschheit unter unsäglichen Mühen und Gefahren aufgebaut hat." Es ist zu vermuten, dass er damit genau die Stimmungslage auf gut 1400 menschlichen Welten traf.
Perry Rhodan sah sich gezwungen, auf Precheur zu landen und - in Maske - an der Spitze einer Einheit Raumsoldaten unter Alus Komo zum Tagungssaal vorzustoßen. Er wollte Herrihet, den er für einen Verräter hielt, zwingen, seinen Plan aufzugeben - ohne sich dabei zu enttarnen. Dass er damit die Gegner der Menschheit noch mehr darauf aufmerksam machen würde, dass das von ihnen gehasste Solare Imperium doch noch existierte, schien er nicht wahrzunehmen.
Als Rhodan den Saal betrat, war die Abstimmung, ob Herrihet neuer Großadministrator werden sollte, gerade beendet; das Ergebnis sollte in diesem Moment bekannt gegeben werden. Aber es blieb ein Geheimnis (zumindest berichteten die Medien nichts mehr darüber), Esybon Herrihet begrüßte den vermeintlichen alten Mann an der Spitze der Truppe mit den geschichtsträchtigen Worten: "Endlich, Sir! Seien Sie willkommen und nehmen Sie den Platz ein, den ich für Sie reserviert habe. Ich war leider genötigt, Sie durch verschiedene Maßnahmen zu zwingen, sich der gesamten Menschheit wieder zur Verfügung zu stellen. Seien Sie mir willkommen, Perry Rhodan." Nicht nur Rhodan und die 1400 Administratoren waren überrascht, auch die Milliarden und Abermilliarden von Menschen überall in der Galaxis.
Rhodan fasste die Bedeutung Herrihets in diesen Worten zusammen: "Dort steht ein Mensch! Wir sind ihm zu Dank verpflichtet."
Wie sich Herrihets politische Laufbahn und sein weiteres Leben nach 3433 entwickelte, ist nicht bekannt.
Quelle
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