Panorama, Kurt
Kurt Panorama († 2. Halbjahr 2424) war im Jahre 2424 der Inhaber einer Schauspieler-Agentur. (PR-TB 82, S. 64)
Erscheinungsbild
Er war ein Mann von großer Statur, mit einem umfangreichen Bauch und einer im Verhältnis dazu schmalen Brust. Seine helle Haut machte einen zarten Eindruck. (PR-TB 82, S. 63-64)
Geschichte
Kurt Panorama war ursprünglich ein erfolgreicher Literaturagent, versuchte sich dann aber mit mäßigem Ergebnis im Showgeschäft. Auf dem Planeten Thorum hoffte er auf einen Durchbruch, fand aber zunächst kein Mädchen für einen geplanten Strip-Tease. In seiner Not verfiel er auf die Idee, drei heruntergekommene Roboter mit einer Hülle aus Bioplast überziehen zu lassen, so dass sie wie echte Tanzmädchen aussahen. Die Androidinnen Lola, Mila und Sissy kamen beim Publikum gut an, das Varieté mit der abendlichen Show war bis auf den letzten Platz besetzt. Unglücklicherweise wollte Kurt Panorama die Auftritte der »Mädchen« mit südamerikanischen Rhythmen untermalen. Lola, die bereits früher mit derartiger Musik zu tun hatte, drehte bei einem Samba völlig durch und entledigte sich nicht nur ihrer Kleider, sondern riss zusätzlich das Bioplast von ihrer Metallhülle. Vor dem aufgebrachten Publikum flüchtend, suchte Kurt Panorama ausgerechnet in dem Rekrutierungsbüro der Telonier Schutz, die zu dieser Zeit massenweise Terraner als Söldner für einen Krieg in ihrer heimatlichen Dunkelwolke anwarben. So musste er sich notgedrungen den Teloniern verpflichten. (PR-TB 82, S. 63-66)
Gegen Ende August 2424 wurde Kurt Panorama von den Teloniern als Navigator der Besatzung der Kampfmaschine Telur 888 zugeteilt. Er hatte keinerlei Erfahrung in der Steuerung von Fahrzeugen, war aber wie die anderen Söldner durch eine Hypnoschulung in die Bedienung der Maschinen eingewiesen worden. Zu seiner Kampfgruppe gehörten Armin Whitacker als Zielsetzer, Peter Krokan als Orter und Michael Rhodan als Kanonier. Letzterer gab sich allerdings nicht zu erkennen, sondern stellte sich als Michael Reginald vor. Ihr erster Einsatz gegen die Blaue Front auf einem unbekannten Planeten entpuppte sich erst nachträglich als Manöver. Trotz anfänglicher Nervosität aufgrund der zahlenmäßigen Überlegenheit des Gegners schnitt ihre Gruppe als Spitzenreiter mit 15 Feindabschüssen ab, während die anderen Kampfmaschinen der Weißen Armee im Durchschnitt 10 Gegner zerstörten. (PR-TB 82, S. 72-81)
Nach drei Tagen mit den ersten echten Kämpfen beschlossen Armin Whitacker und Kurt Panorama, das ihnen vertraglich zugesicherte Fragerecht auszuüben und der militärischen Führung ihre Zweifel vorzulegen, warum in diesem Krieg Bürger des Solaren Imperiums kämpfen mussten. (PR-TB 82, S. 83-84) Dazu kam es jedoch nicht mehr. Bei einem Fluchtversuch Whitackers, der wie Panorama nicht ganz freiwillig rekrutiert worden war, wurde die Elektronik des Telur 888 schwer beschädigt. Eine Verteidigung war nicht mehr möglich. Die Kampfmaschine wurde getroffen und zerstört, alle Insassen starben. (PR-TB 82, S. 89-91)
Da eine metaphysische Matrize von ihm existierte, wurde Panorama wie alle verstorbenen Soldaten in einem neuen, unverletzten und absolut identischen Körper wieder zum Leben erweckt. Dieses Mal fand er sich jedoch auf einer Kampfmaschine der Blauen wieder. Sein neuer Bordkamerad Dyronius Klein entdeckte im Gespräch, dass Kurt Panorama früher für die Weiße Armee gegen die Blauen gekämpft hatte. Bisher war er der Ansicht gewesen, dass die rekrutierten Terraner in der Blauen Armee für die Telonier kämpften; wie war das also möglich? Klein informierte seinen telonischen Freund Sandos. (PR-TB 82, S. 123-124)
Sandos gehörte der Neuen Generation an, einer Widerstandsbewegung gegen den Ersten Telon, die oberste Instanz seines Volkes. Es gelang ihm, die real-optische Sicht nach draußen freizuschalten. Damit ließ sich sein Vorhaben umsetzen, mit ihrer Kampfmaschine die Verteidigungslinie der Blauen Armee aufzugeben und sich gegen die eigene Festungsanlage zu wenden, in der sich ihr militärisches Hautquartier befand. Durch Punktbeschuss brach der Schutzschirm der oberirdischen Kuppel zusammen. Die Kampfmaschine durchstieß die Kuppelwandung. Während die anderen, nicht eingeweihten Mannschaftsmitglieder an Bord blieben, stiegen Sandos, Dyronius Klein und Kurt Panorama aus. Die drei Dutzend telonischen Offiziere, die sie im Hauptquartier antrafen, standen unter dem Kommando des 3. Telon Orar. Als die Weiße Armee die Verteidigungslinie durchbrach und Michael Rhodan und sein Begleiter Deron, ein Telonier wie Sandos, den Kommandostand enterten, musste Orar zugeben, dass der Krieg synthetisch hervorgerufen war. Die Blaue Armee und die Weiße Armee waren zwei künstlich geschaffene Kriegsparteien, um zu verschleiern, dass Telonier gegen Telonier kämpften. Doch bevor sie die Erkenntnisse verarbeiten konnten, wurde der Befehlsbunker von den angreifenden Kampfmaschinen zerstört und alle, die sich dort aufhielten, getötet. (PR-TB 82, S. 125-130)
Als Folgefehler seiner Zuordnung zur »falschen« Armee hatte die automatische Registratur der Telonier Kurt Panorama als abgemustert eingestuft und seine metaphysische Matrize zerstört. Im Gegensatz zu allen seinen Kameraden war sein Tod endgültig. (PR-TB 82, S. 130)
Quelle
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