Unsterblichkeit x 20
Handlung
Oberst Nike Quinto besucht Reginald Bull und erinnert ihn an eine Unterlassungssünde: Cardif hatte seinerzeit von ES 20 Zellaktivatoren für die Antis gefordert und auch erhalten. Einer der Aktivatoren hatte seinerzeit als »Wunderblume von Utik« von sich Reden gemacht, da er gewisse psionische Nebenwirkungen auf den Träger und seine Umgebung zeigte.
Diese Aktivatoren müssen noch in den Händen der Antis sein, was eine beträchtliche Gefahr für das Solare Imperium bedeutet. Die Solare Abwehr hat nicht die personelle Kapazität, sich um die Angelegenheit zu kümmern, und auch Atlan ist durch Verpflichtungen als Imperator von Arkon gebunden. Somit beschließt Bull, sich selbst der Sache anzunehmen.
Er fliegt mit einer modernen Space-Jet mit Lineartriebwerk nach Wanderer. ES treibt zunächst einigen Schabernack mit ihm, gestattet aber dann doch die Landung. Leider musste Bull feststellen, dass sich ein blinder Passagier an Bord befindet: Die achtjährige Gwendolin Nuthar, Tochter eines befreundeten Ehepaars, und ein echter Satansbraten! Bull bespricht mit ES das Problem der Zellaktivatoren, und ES weist darauf hin, dass die »besonderen psionischen Effekte« nur noch fünf Tage anhalten würden. Bull ist verzweifelt, wie soll er in nur fünf Tagen 20 Zellaktivatoren finden? Aber ES gibt ihm einen Tipp, nämlich den Planeten Veevee anzufliegen. Es gibt aber auch eine schlechte Nachricht: Er muss die kleine Gwendolin mitnehmen, und diese macht ihm die nächsten Tage mit Sonderwünschen und nervenden Fragen zur Hölle.
Auf Veevee, einem von den Antis dominierten Planeten, recherchiert Bull nach besonderen Vorfällen. In der Bibliothek erfährt er, dass offenbar von Unbekannten Spuren verwischt wurden. Dennoch kann er herausfinden, dass vor einigen Monaten ein hochrangiger Anti offenbar verrückt spielte – wollte er doch ein Bündnis mit Terra eingehen! Bull gelingt es, einem Archivar einen neuen Hinweis zu entlocken: Der Planet Arcomurth soll eine neue Zentrale der Antis darstellen. Beim Versuch, dessen Koordinaten zu erfahren, erregt Bull die Aufmerksamkeit der Antis. Zwar kann er einen Verfolger ausschalten, doch muss er dann feststellen, dass sich ein Anti-Priester Zugang zu seinem Raumschiff verschaffen konnte. Bull wird mit einer Waffe bedroht, und der Anti fliegt mit ihm und Gwendolin nach Arcomurth.
Durch einen Bedienungsfehler am Linearantrieb tritt das Schiff zu nahe am Planeten aus dem Linearraum, und Bull kann sich in der Verwirrung von seinen Fesseln befreien. Bevor er aber weiter handeln kann, wird die Space-Jet durch ein Geschütz vom Planeten abgeschossen.
Der Anti-Priester stirbt beim Absturz der Space-Jet, und Bull und Gwendolin machen sich auf in die Zivilisation, das heißt zur vermuteten Position des Anti-Stützpunkts. Nach einigen Tagen Marsch werden Bull und Gwendolin von Eingeborenen gefangen genommen. Die Eingeborenen sind in die Primitivität zurückgefallene Arkoniden, und sie wollen Bull und Gwendolin ihrem Götzen opfern, da sie gegen deren Stammesgesetze verstoßen haben. Der einzige Ausweg wäre, wenn beide Stammesmitglieder würden. Dies geht aber nur durch eine Hochzeit. Demzufolge will der Häuptling, ein kleines, hutzeliges Männlein, Gwendolin heiraten – und Bull soll seine hässliche Tochter zur Frau nehmen!
Gwendolin überzeugt den Häuptling tatkräftig, dass sie keine geeignete Braut für ihn wäre – Bull aber soll nach wie vor die Häuptlingstochter ehelichen. Diese Ehe wäre aufgrund eines Rechtsabkommens auch auf Terra gültig.
Währenddessen haben 100 hochrangige Antis in ihrem Stützpunkt begonnen, die Aktivatoren mittels eines Parablocks von ihren Nebenwirkungen zu reinigen. Jeder Aktivator hat zwei unangenehme Effekte – einen, der auf den Träger selbst wirkt, und einen, der Menschen in seiner Umgebung beeinflusst. Die Reinigung stellt sich als sehr anstrengend und gefährlich heraus. Zahlreiche Antis sterben oder verlieren den Verstand. Besonders unheilvoll ist der »Wahrheitsaktivator«, der den Träger die Wahrheit sagen und die Wahrheit erkennen lässt.
Es gelingt jedoch, einige Aktivatoren verwendbar zu machen. Schließlich kommt es zwischen den letzten gut 20 Antis zu regelrechten Gefechten, bei denen immer mehr getötet werden. Nur drei Antis bleiben am Leben, von denen jeder jetzt mehrere Aktivatoren trägt, insbesondere, um die eigenen physischen und psychischen Kräfte zu steigern. Unter ihnen ist der vergleichsweise junge Skloth-Bar, der mit einem geschickten Angriff einen der beiden anderen tötet und nunmehr 13 Aktivatoren besitzt, zuzüglich des »Wahrheitsaktivators«, den er jedoch nicht umhängt. Sein letzter Gegner ist der greise Priester Ajat Hiddy.
Bei den Eingeborenen steht Bullys Hochzeit unmittelbar bevor, und er weiß nicht, welches Wunder ihn noch retten kann. Da gibt es plötzlich eine gewaltige Explosion mit Flutwelle, und im ausbrechenden Chaos findet Bull ein modernes Boot mit Staustrahlantrieb, in dem die Leiche eines Antis liegt – mit einem Zellaktivator! Bull widersteht der Versuchung, ihn umzuhängen, und flieht mit Gwendolin vor den wütenden Eingeborenen.
Bald darauf erreicht Bull die Festung der Antis und dringt in diese ein. Inzwischen haben Ajat Hiddy und Skloth-Bar ihr letztes Duell geführt, und der alte Priester hat es mit letzter Kraft geschafft, Skloth-Bar zu erschießen. Er hängt sich die 13 Aktivatoren um, die der Tote um den Hals hängen hat – doch es fehlen immer noch zwei! Da bemerkt er den herannahenden Bull, bedroht ihn mit einer Energiewaffe und fordert ihn auf, die fehlenden zwei Aktivatoren herauszugeben. Bull gehorcht und gibt ihm den im Boot gefundenen Aktivator, teilt aber mit, den anderen habe er nicht. In diesem Moment fällt sein Blick auf die Leiche Skloth-Bars, aus dessen Hosentasche die Kette eines Aktivators baumelt, und er sagt dies Ajat Hiddy.
Hiddy legt den zwanzigsten Zellaktivator im Triumph um. Doch es handelt sich um den »Wahrheitsaktivator«! Dieser zeigt Hiddy die Wahrheit über sich selbst, seine Morde und Verbrechen. Hiddy hält dem nicht stand und begeht Selbstmord, so dass Bull jetzt alle Aktivatoren bergen kann.
Bull bringt die Aktivatoren nach Wanderer zurück, wo er ES fragt, ob er sie behalten dürfe. Da dies abgelehnt wird, gibt er die Aktivatoren ab und fliegt mit Gwendolin zur Erde.
Am Schluss ist Bull mit Gwendolin, die gerade ein Eis auf seinen Polstermöbeln verteilt, in seinem Haus, als es an der Tür klingelt. Dort steht – die echte Gwendolin! Da erkennt Bull, dass ihn ES die ganze Zeit begleitet hatte ...
Anmerkung
- Der Roman handelt einige Monate nach dem Tod von Thomas Cardif. Die Archiv-CD1 gibt als Handlungsjahr 2103 an.
Personenregister
Burt Rhyan | Taxifahrer in Terrania und Sohn von Odie Rhyan |
Nike Quinto | Oberst der Solaren Abwehr |
Reginald Bull | Staatsmarschall |
Atlan | Imperator von Arkon |
ES | Die Superintelligenz kann sich auch in ernster Lage Scherze nicht verkneifen. |
Homunk | Diener von ES |
Gwendolin Nuthar | Ein achtjähriges Mädchen |
Allan D. Mercant | Er wundert sich über einen Anruf von Reginald Bull. |
Skloth-Bar | Ein junger Báalol-Priester, der über Leichen geht. |
Kalder-Dhan | Oberhaupt der Báalols |
Thal-Burn | Báalol-Priester niedrigen Ranges |
Lokdes-Jurth | Báalol-Priester |
Kyrdina | Tempeldienerin auf Lepso |
Benth-Jap | Báalol-Priester |
Horp | Häuptling der Thal-Burn |
Cadara | Heiratswillige Häuptlingstochter der Thal-Burn |
Nunphal | Báalol-Priester, Oberpriester des Kultes auf Zalit |
Ajat Hiddy | Ein alter Báalol-Priester, dem ebenfalls jedes Mittel recht ist. |