Alter Kniesterbeiner
Der alte Kniesterbeiner war ein Bewohner der Stadt Kudonaber auf dem Planeten Ghyx im Marantroner-Revier der Schwarzen Galaxis. Sein Name ist im Laufe der Zeit vergessen worden, sodass er als Sippenältester Kniesterbeiner immer nur als »der alte Kniesterbeiner« bezeichnet wurde.
Erscheinungsbild
Man konnte ihm sein Alter von weitem ansehen. Der Ghyxaner konnte nur noch mühsam auf eigenen Beinen gehen und ließ sich meist auf einer Sänfte von vier jüngeren Ghyxanern tragen.
Charakterisierung
Er sah nicht mehr besonders gut, hörte schlecht und manchmal entglitten ihm seine Gedanken in obskure Bahnen. Dabei war er aber an sich durchaus verschlagen. Seine Stimmung war oft gereizt, sein Gemütszustand konnte als griesgrämig bezeichnet werden.
Geschichte
Im Jahre 2650 besichtigte der Alte die Verteidigungsmaßnahmen, welche die Kudonaberer für den alljährlich stattfindenden Angriff der Durlaner getroffen hatten. Seit mehreren Jahrhunderten war jeder Angriff der Bewohner Durls gescheitert, und diesmal reichten ihm die Kämpfe ein für alle Mal. Er befahl dem Abschnittskommandanten Därwellsknull zu dessen Entsetzen, dass die Durlaner diesmal getötet werden sollten. Die Feindschaft mit Durl währte zwar schon fast ewig, aber noch nie wurde jemand bei den Kämpfen getötet.
Bevor seine Anweisungen in die Tat umgesetzt werden konnten, zog er sich in sein Schlammloch zurück und verfiel in ein erholsames Koma. Als er erwachte stellte er fest, dass der Koordinator der Ewigkeit mit seinen Raumschiffen erschienen war. Das hatte er bereits einmal erlebt, aber damals war er noch viel zu jung, um den Immerwährenden Segen zu empfangen. Und diesmal war er offensichtlich zu alt, was seine Laune nicht gerade steigerte. Er ließ sich vor die Stadt tragen, wo die Diener des Koordinators bereits Gespräche mit einer Abordnung der Stadt geführt hatten, und Niddengran, einer seiner vielen Söhne aus seiner »ersten Ehe zur linken Hand« von Därwellsknull bejubelt wurde. Darüber war der alte Kniesterbeiner so erzürnt, dass er den jungen Ghyxaner absetzte, unter Hausarrest stellte und ihm damit verwehrte, dass er die Segnung empfangen durfte. Dies war in der Geschichte der Stadt einzigartig.
Mit dem Koordinator kamen auch zwei Fremde nach Kudonaber: ein Scuddamore sowie ein Humanoide namens Atlan. Letzteren führte der Alte in der Stadt herum und ließ es sich dabei nicht nehmen, selbst zu Fuß zu gehen anstatt sich tragen zu lassen. Bei dem anschließenden Gespräch platzte seine Tochter Hellendhurr hinein und bat den Gesandten um Gnade für Därwellsknull. Doch er konnte sich vor Atlan keine Blöße geben und wollte ihm ein Gespräch mit Därwellsknull ermöglichen. Aber der Junge war inzwischen aus seiner Hütte ausgebrochen.
Nur Stunden später platzte Därwellsknull in seine Hütte und verlangte, dass die Verteilung des Segens gestoppt werden musste, da alles eine große Lüge sei. Aber beim alten Kniesterbeiner fruchtete seine frevelhafte Ansicht nicht. Die Anwesenden nahmen dem jungen Ghyxaner gegenüber eine aggressive Haltung ein, und Glibberbrr griff ihn sogar an. Das kostete diesen eines seiner Hörhörner, womit er öffentlich gedemütigt war und als potenzieller Schwiegersohn dauerhaft ausschied. Als Strafe für seine frevelhaften Worte verbannte der Alte Därwellsknull und seine Tochter (die diesem geglaubt hatte), und die beiden mussten die Stadt verlassen. Atlan verriet er an den Koordinator, da er erhebliche Zweifel daran hatte, dass dieser tatsächlich zu dessen Gesandten gehörte.
Noch in der nächsten Nacht kehrten seine Tochter und ihr Geliebter in die Stadt zurück und suchten den alten Kniesterbeiner erneut in seiner Hütte auf. Sie berichteten, vor Durl ein Gespräch belauscht zu haben, dass bereits am nächsten Tag Kudonaber erneut angegriffen werden sollte. Aber diesmal wollten die Durlaner Ernst machen und alle Bewohner der Stadt töten. Därwellsknull hielt dem griesgrämigen Alten eine lange Standpauke, wie es die Stadt noch nie gehört hatte. Das imponierte diesem und er setzte den jungen Kudonaberer als seinen kommissarischen Verwalter ein, womit Därwellsknull faktisch zum neuen Oberhaupt der Stadt wurde.
Danach trommelten sie alle Kudonaberer zusammen, die den Immerwährenden Segen noch nicht erhalten hatten, und arbeiteten den ganzen Rest der Nacht durch, um die Stadtmauer abzutragen. Als die Durlaner am nächsten Tag angreifen wollten, standen sie unbewaffnet vor der Stadt. Der Anführer der Angreifer war damit völlig aus dem Konzept gebracht. Er konnte überzeugt werden, dass die alljährlichen Kriege sinnlos waren, und erfuhr von Därwellsknull, dass die Große Verheißung nichts weiter als eine große Lüge war. Sie verabredeten sich für den nächsten Tag um zu besprechen, wie die weitere Zukunft der Bewohner beider Städte aussehen sollte, und wie sie sich gegen weitere Besuche des Koordinators schützen konnten.
Nun erkannte der Alte Därwellsknull als für würdig an, Hellendhurr heiraten zu dürfen.
Quelle
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