Ardslys
Die Ardslys waren ein raumfahrendes Volk vom Planeten Ardsly-Fandahar in der Galaxie Xiinx-Markant.
Erscheinungsbild
Die Pflanzenabkömmlinge hatten eine borkige Haut und hellbraune, filigrane Luftwurzeln, die die Funktion von Greiforganen erfüllten. Anstelle eines Kopfes befand sich am oberen Ende des Körpers eine Blüte, deren Blattkonstellationen Gemütsverfassungen ausdrückten. In der Blüte wurden Pollen zur Bestäubung durch Insekten gebildet. Die Ardslys waren Sauerstoffatmer.
Wenn Antistoffe aus der Körperchemie eines Ardslys und die Individualstrahlung eines Haawers zusammenkamen – hierzu war Körperkontakt erforderlich – dann wurde der von Hypno-Teilchen im Blut der Lebewesen ausgeübte Einfluss neutralisiert, der zum Kampfzwang führte. Dies war beiden Völkern nicht bewusst; es wurde nur zufällig entdeckt.
Bekannte Ardslys
- Siehe:→ Liste mit 4 Bekannten Ardslys
Gesellschaft
Die meisten Ardslys lebten unter der Planetenoberfläche. Nur wenige hundert Ardslys – die Elite und Führungspersönlichkeiten – führten ein Leben unter angenehmeren Bedingungen im warmen Blütenpalast. Die Wirkung hielt einige Stunden an und musste dann erneuert werden.
Technik
Das Niveau der aus eigener Kraft entwickelten Technik war relativ niedrig. Die Ardslys nutzten zur Fortbewegung auf ihrer vereisten Heimatwelt einfache Kufengleiter mit Segeln und Tragluftboote. Sie verfügten nur über einzelne Raumfähren, mit denen sie den Mond ihrer Heimatwelt erreichen konnten. Sie wurden zum Transport der dort abgebauten Mineralien und Erze eingesetzt.
Fortschrittlichere Raumschiffe konnten nur durch Erkenntnisse konstruiert werden, die die Ardslys aus der Untersuchung eines auf Ardsly-Fandahar abgestürzten haawerischen Beibootes gewannen.
Die Umweltbedingungen auf Ardsly-Fandahar waren ein wesentlicher Faktor für die relative Rückständigkeit ihrer technischen Entwicklung. Die allgegenwärtige Kälte lähmte die Denkprozesse der Ardslys und ein breit angelegtes Bildungsprogramm war nicht vorhanden. Die Ardslys führten ein einfaches, entbehrungsreiches Leben in der rauen, sturmgeplagten Eiswüste ihrer Heimatwelt. Durch die Kälte kam es bei vielen von ihnen zu einer gefährlichen Erkrankung namens Wurzelbrand.
Geschichte
Die wahre Vergangenheit der Ardslys ist nicht bekannt. Ihren Legenden zufolge war Ardsly-Fandahar vor vielen Jahrtausenden eine paradiesische, vor Leben strotzende Welt. Eines Tages hätten die Haawer den Planeten mit der Hypervereiser-Waffe angegriffen. Die Ardslys hätten damals zwar bereits Raumschiffe besessen, diese seien jedoch gegen die Haawer chancenlos gewesen. Die Angriffe hätten sich mehrmals wiederholt. Dadurch sei die Planetenoberfläche zu Eis erstarrt. Infolge der Sonneneinstrahlung und der Hitze des glutflüssigen Planetenkerns sei es zu einer allmählichen Regeneration gekommen.
Die Ardslys lebten in ständiger Furcht vor einer Rückkehr der Haawer. Sie glaubten, die Haawer würden erkennen, dass es ein Fehler war, den Planeten nicht durch und durch zu vereisen und dass sie diesen Fehler bereinigen würden. Durch die Untersuchung eines auf Ardsly-Fandahar abgestürzten haawerischen Erkundungsschiffes gewannen die Ardslys technische Erkenntnisse, die es ihnen ermöglichten, fortschrittliche Raumschiffe zu konstruieren. Bis Ende 3807 waren 34 überlichtschnelle Schiffe verschiedener Größe fertiggestellt.
Es stellte sich jedoch heraus, dass die Legenden falsch waren. Die Haawer hatten ähnliche unwahre Legenden über die Ardslys. Die Vereisung Ardsly-Fandahars wurde in Wahrheit durch ein langsames Erkalten der Sonne verursacht.
Anmerkung: In der Geschichte der Ardslys gibt es einen unklaren Punkt. Angeblich wird seit Jahrhunderten an der Technik eines »vor Jahrtausenden« abgestürzten Haawer-Schiffes geforscht. Tatsächlich haben die Haawer den Planeten aber nie angegriffen, erst recht nicht vor Jahrhunderten oder Jahrtausenden – der Kampfzwang besteht in Xiinx-Markant erst seit ein paar Jahrzehnten. Entweder haben die Haawer den Planeten also vor sehr langer Zeit aus anderen Gründen besucht und sind dort abgestürzt oder auch diese Geschichte gehört ins Reich der Legende. Dann stellt sich aber die Frage, woher die Ardslys die haawerische Technik haben. (Atlan 612, Seite 14) |
Im Jahre 3807 erkannten die Ardslys, dass der planetare Eispanzer in spätestens 80 Jahren geschmolzen sein würde. Sie glaubten, von diesem Zeitpunkt an bis zur Rückkehr der Haawer noch 250 Jahre Zeit für ein Aufbauprogramm zu haben und eine Flotte von Raumschiffen für den Entscheidungskampf aufstellen zu können. Als das Erscheinen TAUPRINS in der Nähe des Staubmantels registriert wurde, riefen die Herrscher der Ardslys die fähigsten Piloten und Techniker ihres Volkes in den Blütenpalast. Unter Ühlandorghers Anleitung bemannten sie vier der neuen Schiffe und starteten zum Jungfernflug. Dies war gleichzeitig der erste Test der neuen Schiffe. Das Führungsschiff war die von Urselphyn kommandierte Thesbaqu Pymd'l, zu deren Besatzung auch Ühlandorgher gehörte, der den Oberbefehl über die Staffel führte.
Die Ardslys erhofften sich durch die Bergung TAUPRINS entscheidende neue technische Erkenntnisse. An TAUPRINS Standort befanden sich jedoch bereits zwei Schiffe der Haawer, die sofort angriffen. Mehr als zweitausend Schiffe anderer Völker kamen hinzu. Auch die CHYBRAIN und die FARTULOON waren vor Ort. TAUPRIN reagierte erst, als sich Atlan bei ihm meldete. Nur nach dem Arkoniden hatte TAUPRIN per Funk gerufen. Ühlandorgher befahl die Enterung TAUPRINS. Das Enterkommando drang ins Innere des intelligenten Raumschiffes ein und traf dort auf Soldaten der Haawer, die ebenfalls eingedrungen waren. Es kam zu Kämpfen, bei denen TAUPRIN in Mitleidenschaft gezogen wurde. Beide Gruppen wurden nach einiger Zeit von den Solanern aus dem Schiff verdrängt. Diese hatten zuvor bereits Verwirrung unter den Flotten gestiftet, indem sie Scheinbündnisse geschlossen und wieder gebrochen hatten. Das wiederholten sie im Inneren TAUPRINS.
Derweil war Urselphyn, der als einziger Ardsly aus unbekannten Gründen nicht vollständig vom Kampfzwang beherrscht wurde, heimlich auf eines der Haawerschiffe übergewechselt. Dort begegnete er Grrolph. Als der Ardsly den Haawer berührte, wurden beide Individuen vom Kampfzwang befreit. Grrolph trug Urselphyn künftig auf den Schultern mit sich herum. Sie hatten auch mentalen Kontakt, konnten jedoch ihre Gedanken voreinander abschirmen. Urselphyn kehrte mit Grrolph in die Thesbaqu Pymd'l zurück. Er behauptete, der Haawer sei sein Gefangener und er habe einen Weg gefunden, das gegnerische Schiff zu erobern. So lockte Urselphyn seine Artgenossen in das Haawerschiff. Dort wurden alle Ardslys und Haawer vom Kampfzwang befreit.
Kurz danach meldete sich Ta Ch'u, der eine virtuelle Raumschlacht gegen Grrolphs Schiff ausfechten wollte und ebenfalls erst vom Kampfzwang befreit werden musste, bevor er zu seinem wahren Selbst zurückfand. Daraufhin verbündete er sich mit Urselphyn und Grrolph. Man kam zu der Erkenntnis, dass jemand aus der Dunkelzone Xiinx-Markants alle Völker des Außengürtels manipulierte. Der Bordrechner von Ta Ch'us Schiff bestimmte den Standort eines Mental-Relais. Die Thesbaqu Pymd'l, das Haawerschiff sowie Ta Ch'us Schiff flogen dorthin und führten zur Ablenkung einen Scheinkampf. Die Haawer unterbrachen mit dem Hypervereiser den Sonnenzapfstrahl des Mental-Relais, dessen Energieschutzschirm daraufhin zusammenbrach. Die Station konnte ausgeschaltet werden. Ta Ch'u las den Hauptrechner aus. So erfuhr er, wie das Netz der Mental-Relais aufgebaut war und welchen Sinn es hatte.
Die drei Schiffe kehrten zum Standort TAUPRINS zurück. Das Schiff war bereits weitergeflogen. Auch die Flotten waren verschwunden. Die drei Schiffe flogen weiter nach Ardsly-Fandahar. Es wurde festgestellt, dass die Sonne in circa 1000 Jahren nicht mehr genug Wärme abgeben würde, um Leben auf Ardsly-Fandahar zu ermöglichen. Die Kernverschmelzungsprozesse der Sonne wurden durch einen umgepolten Hypervereiser leicht angeregt. Die Haawer und Ardslys planten den Bau eines größeren Modells, um die Sonne einem Dauerbeschuss zu unterziehen. (Atlan 612)
Quelle
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