Kurt Mahr
Kurt Mahr * 8. März 1934 in Frankfurt am Main, Deutschland als Klaus Otto Mahn; † 27. Juni 1993 in Florida, USA) war seit Beginn der Perry Rhodan-Serie im Jahre 1961 dabei – als einer der Autoren der ersten Stunde und »der Physiker vom Dienst«.
Nach dem Abitur begann er zunächst ein Bauingenieurstudium, das der junge Familienvater mangels finanzieller Mittel abbrechen musste. Nachdem 1956 die von ihm eingereichten Manuskripte für zwei Lore-Romane keinen Anklang fanden, stellte er weitere Versuche in diese literarische Richtung ein. Seit 1959 schrieb Klaus Mahn, der zu diesem Zeitpunkt alles gelesen hatte, was es auf dem damaligen deutschen Markt an Science Fiction gab, Science Fiction-Romane mit technischem Schwerpunkt. Am 11. Mai 1959 reichte er bei Kurt Bernhardt das Manuskript zu seinem späteren Erstlingsroman »Zeit wie Sand« ein – weitere Romane folgten. Der Auslöser für seinen Entschluss, den Roman zu schreiben, war das Studium eines Science Fiction-Leihbuches, das gravierende physikalische Fehler und Phantastereien aufwies.
Mit den Erlösen aus seinen Romanen und einer Tätigkeit als Schlafwagenschaffner finanzierte Klaus Mahn dann sein Studium als Physiker an der Hochschule in Darmstadt, das er 1962 abschloss. Zu dieser Zeit erschuf er sich auch sein Pseudonym Kurt Mahr, um von seinen Professoren nicht mit seinen Romanen in Verbindung gebracht zu werden. Auf der Autorenkonferenz in München im Jahre 1962 legte er fest, wie die Kollision und die zeitweise Überlappung des Roten Universums der Druuf und des Standarduniversums dargestellt wurde.
Für den frisch gebackenen Diplom-Physiker gab es in Deutschland zu diesem Zeitpunkt keine Möglichkeit, an der Entwicklung von Raketentriebwerken mitzuarbeiten. Von Wernher von Braun erhielt Kurt Mahr den Tipp, mit der US-Army in Kontakt zu treten, die in Frankfurt am Main ein Büro unterhielt. In der Folge siedelte er im Dezember 1962 in die USA über, wo er zunächst bis 1972 und – nach einem Intermezzo in Deutschland – ab 1977 bis zu seinem Tod lebte.
Beruflich war er in East Hartford in Connecticut erst für Pratt & Whitney tätig, wo er Aircraft Software-Modelle von elektrochemischen Brennstoffzellengeneratoren entwickelte, dann bei Martin Marietta, wo er Projektleiter für die Erstellung eines Softwarepakets zur Auswertung elektronischer Raketentests war. Im September 1969 legte er aus beruflichen Gründen seine Tätigkeit für die Perry Rhodan-Heftserie vorerst nieder. Bereits vorher konnte er aufgrund der großen Entfernung keinen Einfluss mehr auf wesentliche Entscheidungen in Sachen physikalischer Gegebenheiten nehmen. Ebenfalls 1969 zog Kurt Mahr mit seiner Familie von Connecticut nach South Melbourne Beach in Florida um. Dort wurde er bei Harris Electronics Projektmanager für ein MIS der U.S. Army Satellite Communications Agency und entwickelte dort Projekt- und Informations-Überwachungssysteme.
Nach 1972 – zurück in Deutschland, wo er in Heusenstamm lebte – arbeitete er in München für SOFTLAB und schrieb wieder Heftromane für die Perry Rhodan-Serie. Eine erneute Zusammenarbeit ergab sich nach einem Gespräch mit Kurt Bernhardt im Jahre 1971. Sehr zu seinem Bedauern erfreuten sich der Transmitter und der Antigrav-Schacht nach wie vor größter Beliebtheit in der Serie, obwohl diese Objekte für den Physiker bar jeglicher Realität und Praktikabilität waren.
Während der folgenden Mitarbeit an der Serie entwickelte er unter anderem das Zwiebelschalenmodell, den Anker der Porleyter und den Metagrav-Antrieb. Seit 1977 lebte Kurt Mahr wieder in den USA und arbeitete vorerst ausschließlich als Autor.
Nach dem Tod von William Voltz, der Kurt Mahr zutiefst traf und dem Rücktritt von Thomas Ziegler schrieb er ab 1985 (Heft 1250) zusammen mit Ernst Vlcek bis 1991 (Heft 1556) die Exposés. Neben seinen Romanen, die er neben seiner Tätigkeit als Expokrat verfasste, war Kurt Mahr von Heft 700 bis Heft 1665 für die Erstellung des Perry Rhodan-Computers verantwortlich.
Am 18. Oktober 1985 heiratete er in Melbourne Beach (Florida) Inge Voltz, die Witwe von William Voltz. Trauzeuge war Walter Ernsting. (LKS PR 1266)
Im Jahre 1993 erlitt Kurt Mahr einen folgenschweren Unfall. Nach dem Sturz auf eine Bordsteinkante zog er sich ein Blutgerinnsel im Kopf zu, an dem er am 27. Juni des Jahres verstarb.
Sein Nachruf ist in Heft PR 1666 veröffentlicht.
Ehrung
Die LKS in PR 1677 widmet sich ausschließlich dem Thema »In Memoriam Kurt Mahr«. Die anschließende Grafik stammt von seinem Stiefsohn Ralph Voltz und zeigt ihn mit der Mütze des legendären Südstaaten-Generals Lee.
Ihm zu Ehren wurde sein Porträt von Johnny Bruck zur Titelbild-Gestaltung des Heftromans PR 1700 verwendet.
Weiteres Pseudonym
Weblinks
Quellen
- Walter Ernsting: Die Hochzeit des Jahres (im PR-Universum). In: PR 1270 – LKS
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