Das Lebenskollektiv
Kurzzusammenfassung
Die MANISA CATO fliegt nach Campopas, einer Sauerstoffwelt mit einer planetenumspannenden Symbiose aus Flora und Fauna, die alle Tiere zu geeigneten Trägern für Grossart-Häute macht. Nachdem die Grossarts keine Verwendung mehr für Ronald Tekener, Sinclair Marout Kennon und Hall-Kat-To haben, werden sie als Träger von Grossart-Häuten in den Dschungel geschickt. Da die USO inzwischen ein Verfahren zur Immunisierung gegen die Beherrschung durch Grossart-Häute entwickelt hat, können die USO-Spezialisten sich auf die Seite der Kollektiv-Intelligenz, der Muyscha, schlagen und gemeinsam den Grossart-Stützpunkt zerstören. Während Tekener und Kennon den Planeten mit der MANISA CATO verlassen, bleiben Hall-Kat-To und Big Ben Special auf Campopas zurück, um die Muyscha gegen die Häute zu unterstützen.
Handlung
Die MANISA CATO rast durch den Linearraum einem unbekannten Ziel entgegen. Nach drei Linearetappen nähert sich das Raumschiff dem Ziel: dem System Sheneka. Die äußerst misstrauischen Grossarts an Bord der MANISA CATO weisen Netemo Ahusth, alias Ronald Tekener, an, Kurs auf den Planeten Campopas zu setzen. Ahusth wird befohlen, mit drei Grossarts die Kühlräume in den unteren Decks des Schiffes aufzusuchen. Hier werden die Leichen der 17 getöteten USO-Spezialisten aufbewahrt, die nun von den Grossarts bereits zum dritten Mal untersucht werden.
Kennon bleibt in der Hauptzentrale zurück und überwacht den Anflug auf den Planeten, beobachtet von vier Maahk-Mutanten. Nach Tekeners Rückkehr, die neuerliche Untersuchung hat wiederum kein Ergebnis gebracht, das auf ein falsches Spiel Kennons und Tekeners hinweisen könnte, widmen sich die beiden dem Landeanflug, der ihre vollste Konzentration verlangt. Die MANISA CATO muss durch eine nur 140 Meter durchmessende Strukturlücke im den Raumhafen umspannenden Schutzschirm manövriert werden. Zu allem Überfluss werden sie von den Grossarts noch zur Eile getrieben, um einem Angriff des Dschungels zuvor zu kommen. Die Landung gelingt reibungslos und die elf Grossarts werden von der Stützpunktbesatzung abtransportiert. Auch die Leichen der getöteten USO-Spezialisten werden abgeholt.
Kennon, Tekener und Hall-Kat-To werden von den Grossarts zu Einzelverhören geführt. Unabhängig voneinander werden sie zu den Geschehnissen befragt, die zum Tod der ursprünglichen Besatzung geführt haben. Die drei USO-Spezialisten sind auf die Fragen gut vorbereitet und geben identische Antworten. Sie werden auf die MANISA CATO zurückgebracht. Auf dem Weg zu den Laderäumen dämmert den drei Männern, welche Rolle ihnen die Grossarts zugedacht haben. Und so geschieht es, dass sie von drei der lebenden Häute, die sich in den Laderäumen befinden, eingehüllt werden. Die Häute versuchen augenblicklich, die geistige Kontrolle über die Körper der USO-Spezialisten zu gewinnen. Doch auch darauf sind die Spezialisten durch ein geistiges Training vorbereitet worden. Die Übernahme misslingt. Die Spezialisten gehen jedoch zum Schein auf die Befehle ein und befolgen die Anweisungen.
Um eine vollständige Übernahme zu gewährleisten, dringen Fühler in die Haut der Männer ein, um die Heiligen Häute der Grossarts an den Blutkreislauf ihrer neuen Träger anzuschließen. Die dabei auftretenden Schmerzen sind nur schwer zu ertragen. Zum Glück versiegen die Schmerzen nach relativ kurzer Zeit und der übernommene Körper profitiert sogar von den Häuten. Das Seh- und Hörvermögen wird ebenso wie das allgemeine Befinden verbessert.
Die drei scheinbar von den Häuten übernommenen USO-Spezialisten verlassen in Begleitung von vier Robotern die MANISA CATO. Dabei beobachten sie, wie die restlichen Häute aus dem Schiff entladen werden. Die Männer erhalten von ihren Parasiten den Befehl, sich in den Wald zu begeben und zu kämpfen. Sie befolgen die Anweisungen, um nicht erkennen zu lassen, dass es ihnen sogar möglich ist, die Parasiten unter ihre Kontrolle zu bringen und nicht umgekehrt. Kennon will sich gerade seines Symbionten entledigen, als er einen telepathischen Hilferuf einer Grossart-Haut empfängt. Sie werden zu einer Stelle im Dschungel geführt, die von den Abwehrforts mit schwerem Feuer belegt wird. Die Spezialisten werden von den Pflanzen und Tieren des Dschungels angegriffen. Dann erreichen sie eine Lichtung, auf der ein riesiges Tier, das von etwa 30 Grossart-Häuten bedeckt ist, mit Stachelschlägern kämpft. Das Tier droht, den Kampf zu verlieren. Die Häute schicken immer wieder Hilferufe aus. Das elefantengroße Tier erliegt den wütenden Angriffen der Stachelschläger. Die Häute ergreifen ihre Chance und übernehmen die Stachelschläger. Als hätte die Symbiosegemeinschaft von Campopas nur auf die Niederlage der Stachelschläger gewartet, schlägt die Tier- und Pflanzenwelt mit geballter Macht zu. Tekener, Kennon, Hall-Kat-To und Big Ben Special, der die schützende »Bauchhöhle« Kennons verlassen hat, werden ebenfalls angegriffen und müssen sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln wehren. Als ein Tausendtöter in den Kampf eingreift, sind die USO-Spezialisten gezwungen, Granaten mit hoher Sprengkraft einzusetzen. Doch durch die gewaltigen Explosionen werden tiefe Krater in den Boden gerissen, der von Hohlwurzeln durchpflügt ist. Aus diesen unterirdischen Tunneln überschwemmen gewaltige Herden verschiedenartigster Tiere die Stätte des tobenden Kampfes. Die von den Grossart-Häuten übernommenen Stachelschläger und die USO-Spezialisten wenden sich zur Flucht und gelangen zu einem Höhleneingang, der von Tieren, die durch einen Körperpanzer geschützt sind, versperrt wird. Diese Tiere werden von den lebenden Häuten kontrolliert und geben den Eingang frei. In einer Felsenhöhle halten sich Hunderte Wirte mit ihren Grossart-Häuten auf.
Die Häute der USO-Spezialisten versuchen, der geistigen Kontrolle zu entkommen und mit den übrigen Häuten in der Höhle telepathisch Kontakt aufzunehmen. Die Männer können die Kontrolle über ihre Parasiten aber behalten. Doch die Ruhe ist trügerisch. Das Lebenskollektiv von Campopas schlägt bald wieder zu und bringt die Höhle zum Einsturz.
In der Zwischenzeit gelingt es Big Ben Special, mit einem Flatobaar, dem Special den Namen Tobaar gibt, Kontakt aufzunehmen. Auf Wunsch des Siganesen erzeugt die Muyscha, in deren Blüte sich der Flatobaar und auch Special aufhalten, ein alkoholhaltiges Getränk, dem der USO-Spezialist begierig zuspricht, nicht ahnend, dass seine Gefährten in höchster Lebensgefahr schweben.
Tekener, Kennon und Hall-Kat-To unternehmen einen Ausbruchsversuch aus der zusammenbrechenden Höhle. Die Übermacht des wild angreifenden Kollektivs ist erdrückend. Die drei Männer werden überwältigt und sind dem Tode nah, als sie plötzlich frei gelassen werden. Big Ben Specials Zechtour mit dem Flatobaar hat Wirkung gezeigt. Die Muyscha lässt alle Angriffe auf die USO-Spezialisten einstellen. Als Beweis, dass sie von ihren Parasiten nicht kontrolliert werden, veranlassen die Männer die Häute, ihre Körper zu verlassen. Das Vorhaben gelingt, obgleich sich starke Schmerzen einstellen, als die Nervenverbindungen getrennt werden. Unter äußerster geistiger Anstrengung können die drei Häute an der Flucht und der telepathischen Kontaktaufnahme mit ihren Artgenossen gehindert werden. Dann befehlen sie den Häuten, wieder zurückzukehren und die Wirtskörper erneut einzuhüllen.
Doch die Muyscha ist noch immer nicht restlos überzeugt und so sieht sich Kennon gezwungen, ein von einer Grossart-Haut befallenes Tier einzufangen und es gewaltsam mit einem Vibratormesser von seinem Parasiten zu befreien. Tekener zerstrahlt die Haut. Das genügt der Muyscha als Beweis und der Flatobaar ist nun bereit, die USO-Spezialisten zur Muyscha zu bringen.
Die Muyscha bringt den Gefährten ihre Entwicklungsgeschichte zur Kenntnis. Sie hofft, in ihnen wertvolle Verbündete gegen die Grossarts und ihre lebenden Häute zu gewinnen. Ein Plan wird vorbereitet, um die Station der Grossarts anzugreifen. Doch bevor die Vorbereitungen noch beginnen, empfangen die Gefährten die Nachricht, dass in nächster Zeit 3500 Grossart-Häute über dem Dschungel abgeworfen werden sollen.
Die vier Spezialisten werden von Tobaar zu einem von der Muyscha eroberten torpedoförmigen Panzer geführt. Das Kampffahrzeug ist in relativ gutem und einsatzbereitem Zustand. Die Fahrt zur Abwurfstelle verläuft problemlos. Nachdem die Gleiter die Häute über dem Zielgebiet abgeworfen haben, kehren sie zur Grossart-Station zurück. Noch bevor die ersten Häute den Dschungel erreichen, eröffnet Kennon mit den drei Bordkanonen des Panzers das Feuer. Die Häute werden ein leichtes Opfer. Ihre Artgenossen, die im Dschungel warten, um durch die erhoffte Unterstützung der 3500 abgeworfenen Häute gegen das Planetenkollektiv einen letzten entscheidenden Schlag zu führen, fallen in Panik und suchen ihr Heil in der Flucht. Zwei Gleiter kehren zur Abwurfstelle zurück und versuchen, den Panzer der Gefährten mit Bomben zu zerstören. Doch die von der Muyscha geführten Pflanzen des Dschungels bilden eine dichte Mauer und halten so die Wirkung der Explosionen vom Fahrzeug fern.
Nun ist es an der Zeit, einen Großangriff auf die Station der Grossarts durchzuführen. Mit Scheinangriffen wird die Aufmerksamkeit der Grossarts vom tatsächlichen Hauptangriffspunkt abgelenkt.
Durch Hohlwurzeln gelangen die Gefährten bis dicht an den die Station umspannenden Energieschirm heran. In einer felsigen Höhle, etwa 20 Meter innerhalb des Schutzschirms enden die Hohlwurzeln. Da Tobaar an der Planetenoberfläche zurückgeblieben ist, liegt es nun an Big Ben Special, die Tiere und Pflanzen dazu zu veranlassen, einen Schacht an die Oberfläche zu graben und mit einer Art Schleuse zu versehen, damit die unter dem Energieschirm herrschende Giftgasatmosphäre nicht in den Gang eindringen kann. Der Siganese soll in den Kraftwerken der Station Bomben legen, während Kennon Ablenkungsmanöver startet. Tekener und Hall-Kat-To bleiben im sicheren unterirdischen Gang zurück.
Sofort nach dem Durchbruch der Oberfläche beginnt Kennon, auf eine Ortungsstation zu feuern. Angreifende Kampfroboter zögern, da Kennon noch immer in eine der Heiligen Häute gehüllt ist. Dies bietet Kennon die Gelegenheit, die Roboter zu zerstören. Auch Grossarts greifen in den Kampf ein. Der USO-Spezialist verursacht große Verwüstungen und verschafft somit Big Ben Special genügend Zeit, um in jedem der sechs Kraftwerke eine Atombombe zu platzieren. Kennon erteilt den Befehl zum Rückzug in den Schacht. Doch der Siganese verweigert den Befehl und versucht, einen Freund, der sich in der Station aufhält, zu retten. Es handelt sich um den Gourmand, der ihm schon an Bord der MANISA CATO begegnet ist. Das Insekt befindet sich in einem Labor und soll von Grossarts viviseziert werden. Trotz des Anschlagens der Alarmanlage gelingt es Special, die drei Grossarts zu paralysieren und das Insektenweibchen in seinem Glasbehälter mithilfe des Flugaggregates zum Schacht zu transportieren, wo ihn Kennon schon erwartet. Im Schutz des Schachtes strahlt Big Ben Special den Zündimpuls für die Atombomben ab. Die Kraftwerke der Station werden vernichtet und der Schutzschirm bricht zusammen. Die Wasserstoff-Methan-Ammoniak-Atmosphäre entweicht, die Grossarts ersticken in der einströmenden Sauerstoffatmosphäre. Jene, die sich in Druckkammern retten können, werden Opfer der Symbionten der Muyscha, die nun die Station überschwemmen, da auch die Energieversorgung der Abwehrgeschütze ausgefallen ist. Kein Grossart wird vom Planetenkollektiv verschont.
Nachdem Kennon und Tekener sich ihrer Parasiten entledigt haben, gehen die beiden Freunde an Bord der MANISA CATO. Im Besitz von Dokumenten aus der Positronik des Stützpunkts verlassen sie Campopas und nehmen Kurs auf Baraloth, um sich dort mit Lordadmiral Atlan zu treffen. Big Ben Special und Hall-Kat-To bleiben auf Campopas zurück, um der Muyscha im Kampf gegen die noch immer im Dschungel existierenden Häute der Grossarts beizustehen.
Hauptpersonen
Ronald Tekener, Sinclair Marout Kennon, Hall-Kat-To, Big Ben Special, Khokran, Muyscha
Handlungszeitraum
Anfang November 2408
Handlungsort
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