Der letzte Kurier
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Handlung
Während einer Phase des halutisch-lemurischen Krieges sah der lemurische Admiral Sohun Den Paar trotz bedrohlicher Lage für die eigenen Einheiten eine Möglichkeit, mit einem schnellen Schlag an der richtigen Stelle das Kriegsglück noch einmal zu wenden. Da er aber die dafür nötigen Truppenanforderungen von seinem Vorgesetzten bewilligen lassen musste, sandte er diesem, da keine Hyperfunkverbindung mehr bestand, sechs Kurierschiffe, darunter die KARINTHA unter Nagla Tan Riva mit der Anforderung, in der Hoffnung, dass wenigstens eins durchkommen werde. Fünf der Einheiten fielen den Halutern zum Opfer, die KARINTHA hingegen einem Triebwerksschaden in einem abgelegenem Sektor der Milchstraße, so dass ihr Schicksal für über 50.000 Jahre ungeklärt blieb.
Die Solare Abwehr setzt ihren Agenten Mark Richter auf das Verschwinden von acht Frachtern auf der Route Rofus – USEP in den letzten zwei Jahren an. Man vermutet ob der relativ wertvollen Sinalonladung Piraterie.
Mark Richter macht sich mit drei weiteren Abwehr-Spezialisten, Hormel Dalakka, Kriminologe, Nasey Starrop, Kybernetiker und Sarru Nascimento, Kriminologe, an Bord der RORAIMA, eines Forschungsschiffes, auf den Weg, um die Route, die die verschwundenen Schiffe benutzt haben, abzufliegen. Ein weiteres Schiff, das Robotschiff REVELATION, soll ebenfalls diese Route abfliegen, während die RORAIMA für ihren Einsatz noch ausgerüstet wird. Dieses soll beim Orientierungszwischenstopp im Pembroke-Sektor mit seinem Hypersender zu senden anfangen. Richter vermutet, dass alle verschwundenen Schiffe dort ihren Zwischenstopp eingelegt haben. Seine Vermutung wird bestätigt: Die REVELATION verschwindet, ohne dass man etwas von ihr hört.
Beim Orientierungsstopp der RORAINA nahe Pembroke-Gamma stellt Mark Richter dank eines vom Bordrechner unabhängigen Gerätes nach dem Anmessen eines Hyperenergieschauers fest, dass sich der Kurs des Schiffes geändert hat und es das System ansteuert. Dem Bordrechner zufolge ist man aber noch auf dem richtigen Kurs, auch lässt sich kein Funkspruch abschicken. Man entscheidet sich, dem Bordcomputer seinen Willen zu lassen, da man sonst nicht erfahren würde, was hier gespielt wird.
Bei der Analyse der Bordrechner wird festgestellt, dass nicht nur die Kursdaten verändert wurden, sondern alle Programme, inklusive der Betriebssysteme neu sind. Man findet heraus, dass der zweite Planet das Ziel ist. Bei der ferngesteuerten Landung schalten die Triebwerke etwas zu früh ab, ein Nachregeln der Triebwerke verhindert einen Absturz aus 30 m Höhe. Nachdem sich niemand um das gelandete Schiff kümmert und immer noch kein Funkspruch abzusetzen ist, entscheidet man, sich auf dem zwischenzeitlich Broke genannten Planeten umzusehen. Von einem Gleiter aus findet man nach kurzer Zeit einen Eingeborenen, mit dem man sich mit Hilfe eines Translators verständigen kann. Er heißt Pahu und fordert sie auf, dem Ruf der Göttin Reenda zu ihrem »Heim« Folge zu leisten, was Richter und seine Agenten auch tun.
Das »Heim der Göttin« liegt in einer Höhle und die Göttin erscheint tatsächlich in Form eines leuchtenden Eies und spricht zu Mark Richter und seinen Begleitern. Sie will wissen, woher sie kommen, wie ihre Sprache im Original klingt und gibt nebenbei bekannt, dass sie wohl für immer hier festsitzen werden. Weitere Fragen werden nicht beantwortet. Beim Verlassen der Höhle stellt man fest, dass keine Funkverbindung mehr mit der RORAIMA besteht. Man will mit dem Gleiter zu ihr fliegen, doch ein leuchtender Nebel führt zum Absturz. Nach etwa vier Tagen Bewusstlosigkeit finden sich Richter und seine Begleiter neben dem Gleiterwrack wieder. Sie vermuten, dass der RORAIMA ähnliches passiert sein muss, da man sie sonst gesucht hätte. Ihre Vermutungen werden übertroffen, die RORAIMA ist nur noch ein Wrack und von der Besatzung fehlt jede Spur. Bei genauer Untersuchung stellt sich heraus, dass die Unterlichttriebwerke demontiert und abtransportiert worden sind, genauso wie Bordrechner und Hyperfunkanlage. Man entscheidet sich, dass nach einer nötigen Rast Starrop mit einem Gleiter nach den Artgenossen Pahus Ausschau hält, während Richter die Unterlagen der verschwundenen Spezialisten sucht, die er mit der Analyse des Hyperschauers beauftragt hatte. In einem Lagerraum findet er den siganesischen Rechner, den ein Besatzungsmitglied als Privatrechner verwendet hat. Da fällt der Strom aus und die Göttin Reenda erscheint wieder und teilt ihnen mit, dass sie entweder ihr Leben auf natürliche Art und Weise weiterleben können oder in einer Art Tiefschlaf so lange warten müssen, bis sie wieder ihre Heimat betreten können. Falls sie keine Terraner seien, bräuchte sie dann aber Ansichtsexemplare, um perfekte Tiefschlafbedingungen ermitteln zu können. Sie haben vier Tage für ihre Entscheidung Zeit. Aus diesen Tatsachen folgert Richter, dass sie es mit einem Roboter, der bestimmte Teile braucht, zu tun haben.
Starrop hat inzwischen andere Eingeborene gefunden. Von diesen erfährt man, dass diese die Göttin Reenda nicht kennen, nur ein einzelner Narr fasele dauernd von ihr – Pahu. Dieser halte sich häufig am »Feuerberg« auf. Richter fliegt dorthin, wo die Eingeborenen ihn vermuten und der Massetaster des Gleiters spricht auf Metall an. So finden sie die RELEVATION. In deren Zentrale sind Pahu und vier leuchtende Kugeln. Eine Verständigung mit diesen scheitert, es sprechen die Waffen. Eine der Kugeln, die Energie aufnehmen können, wird überladen und explodiert.
Von Pahu erfährt man, wie er zu Reenda kam, aus dem siganesischen Rechner die Analyse des Hyperschauers. Diese ergibt, dass damit die Rechner umprogramiert wurden. Die Neuprogrammierung erfolgte in einem Elf-Bit-Code. Diese Tatsache und der Beinaheabsturz aus 30 m Höhe bei der Landung lässt Richter darauf schließen, dass Reenda bereits seit über 50.000 Jahren auf Broke existiert. Reenda müsse lemurisch sein. Bei den Energiekugeln müsse es sich um Roboter aus Formenergie handeln. Auch sei nun mit einem Angriff dieser zu rechnen. Dieser findet statt, man zieht sich zurück und kann den Kugeln zum richtigen »Feuerberg« folgen. Dabei handelt es sich augenscheinlich um ein gewaltiges Impulstriebwerk.
Man findet einen verwendbaren Eingang. Innen begegnen sie zu ihrem Erstaunen einem Arkoniden, Raqnor da Quertamagin, der seit gut 6000 Jahren, wie sich herausstellt, auf dieser Welt gefangen ist. Reenda teilte ihm gerade nach seinem Erwachen mit, dass die »Zeit der Reife« noch nicht gekommen sei, aber sie von außen angegriffen werde und deswegen Hilfe brauche und seine Mannschaft geweckt wurde. Allerdings kennt er Reenda unter dem Begriff Cariinda. Während er die Arkoniden über die Situation und seine Schlüsse aufklärt, kommt der Kommandant der RORAIMA herbei und bittet um Hilfe, da auch seine Besatzung, die gerade in den Tiefschlaf versetzt wird, schon wieder geweckt wird, was ihr Leben gefährde, gleich darauf beginnen die Kugeln anzugreifen. Die Situation beginnt, kritisch zu werden, Richter wendet sich in Lemurisch an die Besatzung der KARINTHA, denn er weiß vom tefrodischen Mythos um dieses Schiff und hat Erfolg – die Göttin hört ihn an. Er kann ihr, dem Bordrechner der KARINTHA, erklären, dass es aufgrund eines einfachen Programmierfehlers nicht erkennen kann, dass mehr als 36 Jahre vergangen sind. Deswegen will der Rechner unbedingt den Feldzugplan Sohun Den Paars nach Lemuria bringen. Um dies zu erreichen, hat sich der Rechner nach Ableben der Schiffsbesatzung weiterentwickelt, es schließlich geschafft, Raumschiffe zu übernehmen und auf Broke auszuschlachten, so dass der ganze Planet sich auf den Weg machen kann. Richter und sein Team können den Programmierfehler beheben, sämtliche gefangenen Besatzungen werden freigegeben und die Erde per Hyperfunk benachrichtigt.
Anmerkungen
- Die Datierung ist ungewiss. Die (nur bedingt kanonische) Archiv-CD1 gibt als Handlungsjahr 3446 an.
- Kurt Mahr beschreibt hier die Venus im Widerspruch zum Perryversum als Gluthölle, auch hält er die Topsider für ausgerottet. (PR-TB 150, S. 27, 143)
Personenregister
Admiral Sohun Den Paar | Lemurer |
Nagla Tan Riva | Kommandant der KARINTHA |
Mark Richter | Agent der Solaren Abwehr |
Hormel Dalakka | Agent der Solaren Abwehr, Wirtschaftskriminalist |
Nasey Starrop | Agent der Solaren Abwehr, Kybernetiker |
Sarru Nascimento | Agentin der Solaren Abwehr, Kriminalistin |
Pahu | Eingeborener von Broke |
Reenda alias Cariinda | Fehlprogrammierter, zielstrebiger Bordrechner der KARINTHA |
Raqnor da Quertamagin | Arkonide |