Im Tal der Götter

Aus Sokradia
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Handlung

In letzter Zeit ist einiges auf Cairon in Unordnung geraten. Es gab zwar schon seit Jahrhunderten Feindschaften zwischen den Bewohnern der Felsenstädte und den Nomaden, sie beschränkten sich aber auf (gelegentlich sogar erfolgreiche) Belagerungen der Felsenstädte durch die Nomaden, wenn im Frühling die Nahrungsmittel der Steppenbewohner aufgezehrt waren. Jetzt aber ist Frühsommer auf Cairon, es besteht keine Notwendigkeit zu Raubzügen, aber derzeit scheint es so, als ob sich alle Nomadenstämme verbrüdern und dann gegen die Städte in den Krieg ziehen. Ausgestattet sind die an sich nur mit Dolchen, eisernen Schwertern, Wurfspießen und gelegentlich auch Pfeil und Bogen bewaffneten Nomaden nun mit stählernen Schwertern, Handgranaten, Maschinengewehren und anderen Geräten, die weit über allem liegen, was die bathrische Zivilisation bisher hervor gebracht hat. Geraubt werden aber keine Nahrungsmittel und andere Bedarfsgüter, sondern vorwiegend Priester, Priesterschüler und Metallgegenstände.

Der jüngste erfolgreiche Raubzug fand gegen die Stadt Bakholom statt, in der sich auch Atlan und Chipol befunden hatten. Da die Nomaden ihre Beute zum Tal der Götter bringen, die Gefährten aber nicht dessen Lage kennen, verfolgen sie die Nomaden in einem gehörigen Sicherheitsabstand. Da vernimmt Atlan ein donnerndes Geräusch, das immer näher kommt. Es handelt sich um eine Stampede aller möglichen Steppentiere. Der Arkonide und der Daila flüchten sich gerade noch rechtzeitig in einen Wald, verlieren dabei aber ihre Reittiere und beinahe die gesamte Ausrüstung. Als die Stampede vorbei ist, marschieren sie in die vorher eingeschlagene Richtung weiter. Sie finden ein nur leicht verwundetes Tier, das einem Tiger sehr ähnlich sieht, aber nur Katzengröße hat; Chipol nimmt es in Pflege und gibt ihm den Namen Fumsel.

Später treffen sie auf zu Tode getrampelte Nomaden, können aber ein paar brauchbare, unversehrte Gegenstände finden. Auch drei Vleehs finden sie. Als sie eine Rast einlegen und Chipol einschläft, nähern sich zwei Nomaden, die die Stampede ebenfalls überlebt haben. Sie signalisieren Freundschaft, fallen aber über Atlan her, der einen töten kann, aber vom anderen einen Schlag auf den Kopf bekommt. Als er wieder zu sich kommt, merkt er, dass der zweite von Chipol mit einem Stein niedergeschlagen worden ist. Dieser hat einen geheimnisvoll aussehenden Dolch bei sich, den Atlan an sich nimmt. Anschließend reiten sie weiter, treffen auf andere versprengte Nomaden und reiten mit ihnen gemeinsam ins Tal der Götter. Sie geben sich dabei als Nomaden aus, die aber keinem Stamm mehr angehören. Sie bekommen den Rat, sich Takkarat anzuschließen, dem Oberhaupt der Freien Nomaden.

Im Tal der Götter befinden sich nicht nur die Nomadenzelte, sondern auch mehrere Fertigteilhäuser sowie eine große metallene Kuppel, die sofort Atlans Interesse weckt. Die Ankömmlinge werden von Robotern, die von den Nomaden Stahlmänner genannt werden, eingewiesen. Atlan stellt sich bei Takkarat vor, beide sind sich von Anfang an sympathisch. Als Chipol den gefundenen Dolch betrachtet, wird er von Chossoph angegriffen, der den Dolch als sein Eigen bezeichnet. Nur Atlan kann verhindern, dass dieser den Dolch an sich nimmt. Chossoph, der zwar wie ein Bathrer aussieht, aber kein richtiger Nomade zu sein scheint, ist ziemlich hasserfüllt, muss aber weichen, jedoch nicht ohne vorher Rache zu schwören. Seine Motive sind unbekannt, da ohnehin alle Metallgegenstände in Kürze abgegeben werden müssen, worunter auch der Dolch fällt. Tatsächlich müssen am nächsten Tag alle Nomaden ihre »Opfergaben« abgeben, Atlan gibt auch den Dolch ab, der dann aber nach einem kurzen Aufglühen verschwindet. Als Gegenwert erhalten Atlan und Chipol je zwei Handgranaten.

Am nächsten Tag werden die Nomaden im Umgang mit ihren neuen Waffen geschult. Atlan und Chipol, die wohl wissen, wie man mit Handgranaten umgeht, halten sich vom Training fern. Es kommt zu erneuten Feindseligkeiten mit Chossoph, der erneut Rache schwört. Nachts stiehlt sich Atlan aus den Zelten, um das Kuppelgebäude zu untersuchen. Takkarat beobachtet ihn und macht sich bemerkbar, aber er unterstützt Atlan, anstatt ihn zu verraten. Er bezeichnet die neuen Götter der Nomaden als falsche Götter und wünscht sie dorthin zurück, woher sie gekommen sind. Das Kuppelgebäude ist aber völlig leer. Allerdings werden die Stahlmänner aufmerksam und verfolgen Atlan. Fumsel kann sie zunächst ein wenig ablenken, Takkarat bringt sie mit seinen Handgranaten dann völlig in Verwirrung, so dass der Arkonide entkommen kann; allerdings verliert Takkarat dabei sein Leben.

Da damit der Posten des Häuptlings der Freien vakant ist, werden Wahlen ausgerufen. Chossoph ist der einzige Bewerber, und da es nach den Regeln der Nomaden nicht möglich ist, Häuptling zu werden, ohne einen Gegner gehabt zu haben, darf sich der einzige Kandidat einen Gegner für einen Zweikampf suchen. Er wählt natürlich Atlan, der überhaupt nicht scharf darauf ist, Nomadenhäuptling zu werden, aber sicher sein kann, dass ihn sein Gegner im Falle einer Niederlage töten wird. Also tritt Atlan mit gemischten Gefühlen an, und nach kurzem Kampf – in dem er nicht ernsthaft in Bedrängnis kommt – entpuppt sich ein simpler Faustschlag Chossophs auf Atlans Brust als Dolchhieb. Es scheint, als ob der neue Nomadenhäuptling einen unsichtbaren Dolch durch Atlans Brustplatte gerammt hätte. Chipol bringt seinen schwer verletzten väterlichen Freund in ihr gemeinsames Zelt.

Dank seines Zellaktivators genest Atlan sehr rasch, mimt aber weiterhin den Verletzten. Er macht im Tal etwa Tausend Priester beziehungsweise Priesterschüler aus, die zu einer Prozession gezwungen werden, in deren Mittelpunkt eine circa 30 mal 30 Meter große Sänfte steht, in der sich die Götter befinden sollen. Nach der Prozession sind die Priester lammfromm und geben die Lehre der Harmonie zugunsten der Verehrung der neuen Götter auf. Dabei verlieren sie aber nicht ihr Wahakú, wie Atlan fest angenommen hat.

Erneut stiehlt sich Atlan in der Nacht aus dem Zelt, um den Kuppelbau zu erkunden. Dieser ist wieder leer, bis auf die Sänfte, in der sich aber auch nichts befindet. Allerdings nimmt er einen Geruch wahr, der ihm zwar bekannt vorkommt, den er aber trotz seines fotografischen Gedächtnisses nicht identifizieren kann. Als er sich schon abwenden möchte, sieht er an der Decke der Sänfte eine Traube hängen. Da fällt es ihm wie Schuppen von den Augen: Hyptons! Schlagartig wird dem Arkoniden klar, dass er bisher falsche Schlussfolgerungen gezogen hat. Hinter dem Verlust des Wahakús einzelner Priester mag der Erleuchtete gesteckt haben, aber die Vereinigung der Nomaden, die Entführungen der Priester und der Raub aller Metallgegenstände kann nur auf Konto der Hyptons gehen. Noch bevor er sie mit den mitgenommenen Handgranaten töten kann, öffnet sich die Tür, und Chossoph stürmt mit einer Strahlenwaffe herein, mit der er den Hyptons aber nicht schaden kann, weil sie Sekunden davor einen Schutzschirm um ihre Traube errichtet haben. Atlan zieht Chossoph aus dem Kuppelbau, stiftet mit seinen Handgranaten Verwirrung und bricht mit Chipol, der inzwischen zwei Vleehs gesattelt und bereit gestellt hat, auf, um das Tal der Götter zu verlassen. Chossoph scheint ebenfalls entkommen zu können.

Anmerkungen

  • Es bleibt ungeklärt, ob der von Atlan an die Stahlmänner abgegebene Dolch derselbe ist, mit dem Chossoph ihn im Kampf schwer verletzt hat. Ebenso, wieso dieser Dolch zum Zeitpunkt des Dolchstoßes unsichtbar war.
  • Durch ein Missverständnis im Verlag erschien in Atlan 664 nur die Schemazeichnung zu dieser Risszeichnung. In diesem Roman wurde sie nachgeliefert sowie die Schemazeichnung samt Beschreibung wiederholt. Borallus Augen gehören zum vorangegangenen Zyklus Die Abenteuer der SOL.

Hauptpersonen

Atlan, Chipol, Chossoph, Takkarat, Fumsel

Handlungszeitraum

Februar/März 3819

Handlungsort

Manam-Turu, Cairon

Risszeichnung

»Der Inhalt dieses Artikels wurde aus der Perrypedia übernommen«

Atlan Heftroman 704