Inquisition der Vernunft
Die Inquisition der Vernunft wurde vor etwa 160.000 Jahren als Geheimloge von einer Gruppe Tonkihn gegründet, mit dem Ziel, die Herrschaft der Guyaam in Tradom zu brechen und die Thatrix-Zivilisation zu stürzen.
Der Sinn des Begriffes wird wie folgt erklärt: Die Tonkihn betrachten sich als diejenigen, die mit ihren Suggestorkräften die Vernunft in das Bewusstsein derjenigen bringen, die dem unlogischen Glauben an VAIA und das Reich des Glücks anhängen. Zu diesem Zweck erforschen die Tonkihn alle Wesen der Galaxie Tradom mit inquisitorischer Energie.
Organisation
Im Reich Tradom, das der Thatrix-Zivilisation folgte, wird das Herrschergremium als Inquisition der Vernunft bezeichnet. Dieses Gremium wird aus mehreren Inquisitoren gebildet. Ihr Vorsitzender ist der Souverän der Vernunft. Sitz und Machtzentrum dieser Organisation ist die Festung der Inquisition.
Inquisitoren
Zu Anfang bestand die Inquisition der Vernunft aus neun Inquisitoren und einem Souverän aus dem Volk der Tonkihn. Nach dem Aussterben der Tonkihn übernahmen acht Humanoide als neue Inquisitoren die Macht im Reich Tradom. Bei diesen Humanoiden handelte es sich um Terraner und eine Tefroderin namens Raye Corona, die mit der JOURNEE nach einer Zeitreise in der Vergangenheit gestrandet waren. Die Genetiker von Kaaf hatten mit ihnen experimentiert und sie über Jahrtausende am Leben erhalten.
Diese Wesen sind körperlich radikal verändert worden und verfügen nur noch über extrem bruchstückhafte Erinnerungen. Ihre Körper unterliegen zwar einem ständigen Zellverfall, sind aber dennoch quasi unsterblich. Sie sind in der Lage, die Vitalenergie lebender Wesen in sich aufzunehmen und sich damit am Leben zu erhalten. Ihre missgestalteten mageren Körper sind sehr zerbrechlich. Sie können sich nur ruckhaft bewegen und haben eine graue, wie verbrannt wirkende Haut, die von pulsierenden Adern überzogen und lichtempfindlich ist. Sie haben ein Raubtiergebiss und tief in den Höhlen liegende, rot glühende Augen.
Im Reich Tradom gilt die Regel: »Niemand darf einen Inquisitor schauen«. Wer es dennoch wagt, eines dieser Wesen anzusehen, wird von diesem sofort getötet (Aufsaugen der Vitalenergie). Dieser Fall kommt kaum vor, da die mentale Ausstrahlung eines Inquisitors für jeden, der in seine Nähe kommt, beinahe unerträglich ist und für Einschüchterung sorgt.
Bekannte Mitglieder
Gründungsmitglieder
- Souverän der Vernunft Sickz Uknadi (gefolgt etwa 154.750 v. Chr. von seinem Schüler Stok Olani) (PR 2171)
- 1. Inquisitor Cualpo Ikat (PR 2185)
- 2. Inquisitorin Mijek Caghol (PR 2185)
- 3. Inquisitor Yffya Deshil (PR 2185)
- 4. Inquisitor Knatoo Jaqav (PR 2185)
- 5. Inquisitor Nossup Wrezu (PR 2185)
- 6. Inquisitorin Uksa Burik (PR 2185)
- 7. Inquisitor Wrocru Craos (PR 2185)
- 8. Inquisitor Zahrrak Nodorrik (PR 2185)
- 9. Inquisitorin Zhomya Ikneedi (PR 2185)
- 10. Inquisitorin Sheago Ibukna (PR 2185)
Die Inquisition nach dem Aussterben der Tonkihn
- Souverän der Vernunft November (PR 2186)
- 1. Inquisitorin Corona (Optimierung der Sklavenausbeutung) (PR 2186)
- 2. Inquisitorin Sebastian (Propaganda für die Jugend Tradoms) (PR 2186)
- 3. Inquisitor Thomkin (technische Innovation) (PR 2186)
- 4. Inquisitor Hutkin (Züchtung von Soldaten) (PR 2186)
- 5. Inquisitor Sariocc (Ausbau der Staatsreligion Anguela) (PR 2186)
- 6. Inquisitorin Snider (Propaganda für Geburtenanstieg) (PR 2186)
- 7. Inquisitor Serleach (Propaganda für gesunden Lebenswandel) (PR 2186)
Intention
Die Inquisition der Vernunft wurde von den Tonkihn gegründet. Später schlossen sich ihr die Völker der Genetiker von Kaaf und der Dhyraba'Katabe an, sowie die wichtigsten Valenteradmiräle. Die ursprüngliche Ausrichtung der Inquisition – die Absetzung der Guyaam – musste also angepasst werden:
Den Valentern wurde versprochen, dass sie unter der neuen Herrschaft wieder würden kämpfen dürfen. Die Dhyraba'Katabe sollten die Position der genialsten Techniker Tradoms von den Guyaam übernehmen. Die Genetiker von Kaaf sollten einen Klon Anguelas anfertigen, um bei Gelegenheit die Öffentlichkeit manipulieren zu können.
Als schließlich Cairol der Inquisition seine technische Unterstützung zusicherte, wollte der Anführer der Tonkihn-Fraktion, Sickz Uknadi, schließlich nicht nur die Guyaam, sondern auch VAIA vernichten.
Geschichte
Die Inquisition der Vernunft wurde vermutlich vor etwa 160.500 Jahren, also während der Amtszeit des vorletzten Dhasaren Ijotha Hyndalin, gegründet. Die Gründungsmitglieder und späteren Anführer der Inquisition entstammten ausschließlich dem Volk der Tonkihn. Als es endlich soweit war dass man nach der Macht griff, war Sickz Uknadi der offizielle und inoffizielle Führer der Inquisition.
Das exklusive Gesellschaftsleben des Planeten Caldera nutzend, tarnte sich die Inquisition der Vernunft lange als eine Gruppe von philosophischen Spinnern und Fantasten. Auf diese Weise war es ihnen möglich, einer Überwachung zu entgehen und gleichzeitig am Puls der Macht zu sein.
Rebellion
Die Pläne zur Absetzung der Guyaam wurden konkret, als Cairol der Inquisition der Vernunft den Ultramagneten zur Verfügung stellte. Er sollte alle Guyaam in der Galaxie Tradom mittelfristig töten und gleichzeitig VAIA in ein ewiges Koma stürzen.
Die Aufgabe der Valenter sollte es sein, alle AGLAZARE zu erobern, in denen die Guyaam gestorben waren. Die Dhyraba'Katabe sollten das galaktische Kommunikationsnetz lahmlegen. Die Genetiker von Kaaf sollten einen Doppelgänger des derzeitigen Dhasaren Anguela Kulalin klonen, um die abrupte Machtübernahme durch ein Gremium der Inquisition zu verschleiern.
Den Prolog der Rebellion bildete eine Audienz, bei der Sickz Uknadi und der Valenteradmiral Ohl Tulpo persönlich beim Dhasaren Anguela vorsprachen. Es ging um ein großflächiges Suggestions-Experiment, das von den Tonkihn durchgeführt werden würde und die Valenter langfristig befrieden sollte. Sie erklärten, man wolle zunächst im Queigat-System einen Testlauf durchführen und baten um Subventionen. Anguela stimmte zu, im Erfolgsfall den Großteil der Kosten zu übernehmen. Sie hatten Anguela erfolgreich reingelegt: Von nun an würde sich niemand über merkwürdige Phänomene im Queigat-System wundern.
Im 1. Akt der Rebellion versammelten sich also 200 Emotio-Krensen der Tonkihn im Queigat-System und gesellten sich zu den 30.000 Valenterraumern der Systemflotte. Die Raumschiffe sammelten sich im Orbit um Queigat IV, als auf einmal 18 kobaltblaue Walzen der 120 m-Klasse materialisierten. Gleichzeitig erging an die Flotte ein Funkspruch, eine Hohlkugelformation mit 5000 Kilometern Durchmesser zu bilden: Cairol war eingetroffen.
Die kobaltblauen Walzenschiffe begannen im Inneren der Formation einen 1007 km großen Energiering zu erzeugen und daran zu arbeiten. Kurz darauf tauchte ein AGLAZAR unvermittelt auf, doch es gelang den Tonkihn, die Leuchter-Besatzung geistig zu verwirren und zu verscheuchen. Schließlich materialisierte der Ultramagnet und schob sich in den Energiering.
2. Akt: Wenige Tage später nahm der Ultramagnet seine Arbeit auf: Er begann, die Milliarden Bewusstseinssplitter VAIAS in sich aufzusaugen. Die Superintelligenz versuchte sich noch zu wehren, jedoch vergebens. Sie war überrumpelt worden. Der mentale Saugvorgang führte zu schweren Störungen im Hyperspektrum und schließlich riss der Funkkontakt des Queigat-Systems mit dem Rest der Galaxie ab. Anguela, durch die Warnungen Perry Rhodans und Ascari da Vivos nervös geworden, reagierte umgehend, indem er mit dem VAI-Signal galaxieweiten Alarm auslöste. Gleichzeitig ließ er die Calditischen Paläste starten und am Rand des Caldit-Systems in Verteidigungsposition gehen. Doch das war zu wenig und kam zu spät.
3. Akt: Als der Ultramagnet schließlich alle freien Bewusstseinssplitter VAIAS in sich aufgesaugt hatte, akkumulierte er sie und hüllte sie in materielle Kristallisationskerne. VAIA wehrte sich und versuchte sich zu vereinigen, ihr ging jedoch die Kraft aus, als sie es geschafft hatte, sich zu einer größeren Einheit von einer Viertelmillion Splittern zusammenzuschließen. Der Ultramagnet stieß dann diese Splitter zusammen mit einer gewaltigen mentalen Welle aus.
Diese Todeswelle breitete sich mit unregelmäßiger Überlichtgeschwindigkeit über ganz Tradom aus, Schutzschirme boten keinen Schutz. Leuchter, die von der Strahlung getroffen wurden, starben qualvoll binnen weniger Sekunden. Die valentischen Raumsoldaten an Bord der AGLAZARE waren längst auf Posten und übernahmen die nun pilotenlosen Schlachtschiffe, um sie in der Nähe Greikas zu verstecken.
Gleichzeitig begannen die hunderttausend valentischen Kriegsschiffe mit einem brutalen Vernichtungsfeldzug gegen die Eltanen und Anbarthi. Sie stellten die verbliebenen Leuchter-AGLAZARE und Eltanen-Würfelschiffe nirgendwo zu einer Entscheidungsschlacht, sondern beschäftigten sie nur und ließen die Todeswelle für sich arbeiten.
Um den offiziellen Informationsfluss zu verhindern, blockierten die Dhyraba'Katabe das galaktische Funknetzwerk.
4. Akt: Krieg braucht Propaganda. Gemäß diesem Ausspruch musste die Inquisition der Vernunft eine beispielhafte Aktion durchführen, die Angst und Schrecken verbreiten würde. Zu diesem Zweck ließ Sickz Uknadi 60.000 der neugekaperten AGLAZARE das Rilld-System vernichten, ein ungeheuerlicher Akt, da dieses System zu den wichtigsten Leuchtersystemen Tradoms gehörte.
Rintacha Sahin sammelte in der Peripherie Tradoms eine kleine Flotte, um sie gegen die Rebellen zu führen. Als jedoch 3500 Schiffe, hauptsächlich AGLAZARE, angekommen waren, wurde seine Flotte von 30.000 Rebellen-AGLAZAREN vernichtend geschlagen.
Nur Stunden später ließ Sickz Uknadi 100.000 AGLAZARE und 100.000 valentische Tropfenraumer gegen das Caldit-System führen. Nach kurzem Kampf flohen die Calditischen Paläste, in der Annahme, die Rebellen würden das Caldit-System mit all seinen Reichtümern nicht vernichten. Sickz Uknadi hatte jedoch andere Pläne.
Zuerst ließ er die Nachrichtensperre aufheben und die jetzige Aktion in alle Netzwerke einspeisen. Dann ließ er Strukturrissminen in das Caldit-System schießen, die dann Dank einer Zeitzündung alle gleichzeitig explodierten. Durch eine Kettenreaktion des Tymcal verging das System mit der Gewalt einer Supernova. Sickz Uknadi hatte gewusst, dass all diese Fabriken nur von Wert sind, wenn man eine Tymdit bedienen kann.
5. Akt: Jetzt gab es kein Halten mehr. Anguela positionierte die Calditischen Paläste im Orbit um Sivkadam und ließ sämtliche reichstreuen Schiffe sich hier sammeln. Sickz Uknadi verfügte inzwischen über eine Viertelmillion Schiffe, die meisten davon AGLAZARE. Er wusste, dass Anguela ihm in die Hände spielte und wartete, bis alle verbliebenen Feinde sich bei Sivkadam versammelt hätten. Zwischenzeitlich ließ er Klarion, die Heimatwelt der Eltanen, zerstören.
Als Anguela 22.000 Schiffe aller Klassen, mit Eltanenbesatzungen, zusammengezogen hatte, gab Sickz Uknadi den Angriffsbefehl an die Einsatzflotte Sivkadam. 120.000 AGLAZARE fielen über die wenigen Verteidiger her und vernichteten sie binnen weniger Minuten. Die Calditischen Paläste zerstörten zwar mit ihrer gigantischen Feuerkraft zehntausende Valenter-AGLAZARE, doch selbst sie konnten sich nicht auf Dauer halten. Sickz Uknadi ließ die Flucht der Calditischen Paläste wieder galaxieweit übertragen, bevor valentische Landungstruppen Sivkadam besetzten.
Die Zeiten des Thatrixdruum waren vorbei: die Leuchter lagen alle im Sterben und siechten dahin, die Eltanen waren so gut wie ausgerottet, die Anbarthi waren alle tot, sämtliche AGLAZARE befanden sich nun in der Hand der Rebellen und die Calditischen Paläste befanden sich auf der Flucht. Anguela übergab das Amt des Dhasaren an seinen eltanischen Berater Jo Vampuce, dann flog er mit unbekanntem Ziel davon.
Epilog: Wenige Tage später versammelten sich die wichtigsten Persönlichkeiten der Rebellion im prächtigsten Gebäude Jontagus, dem vierten Planeten des Trapitz-Systems. Von den Tonkihn waren die zehn überlebenden Mitglieder der Loge zugegen, von den Valentern Admiral Xah Krempo mit seinem Stab, von den Dhyraba'Katabe einige bedeutende Wissenschaftler und von den Genetikern von Kaaf der Progenetiker und seine 101 Superbgenetiker. In dieser geheimen Zusammenkunft ließ sich Sickz Uknadi zum ersten Souverän der Vernunft krönen. Seine Tonkihn-Weggefährten wurden zum 1. bis 9. Inquisitor ernannt. In einer leidenschaftlichen Rede proklamierte Sickz Uknadi die neue Realität die er persönlich geschaffen habe und die hieße nicht mehr Thatrix sondern das Reich Tradom.
Als Symbol der neuen Herrschaft sollte der Planet Sivkadam von nun an zum Folterplaneten werden. Gleichzeitig sollten auf allen bewohnten Welten Tributkastelle errichtet werden, um die fälligen Steuern einzutreiben und als Symbol der Macht. Neben ihnen sollte eine Säule mit Anguelas Auge stehen, als religiöses Symbol.
Der Triumph der Inquisition war perfekt, als sie die letzten Eltanen dazu überreden konnten, die Calditischen Paläste gegen Evakuierungszeit einzutauschen. Sickz Uknadi ließ die Calditischen Paläste in Festung der Inquisition umbenennen und bezog das alte Quartier Anguelas.
Diktatur
Jetzt, da die Inquisition keinen ernsthaften Gegner mehr in Tradom besaß, konnte sie die Macht übernehmen. Die Sternenfenster in die anderen Galaxien waren zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschaltet worden. In einer galaxieweit übertragenen Ansprache hielt der Klon-Anguela eine Ansprache, in der er den Grund für den Bürgerkrieg erklärte. Demnach hätten sich alle Guyaam und Eltanen außer ihm gegen VAIA verschworen und nur seinen Freunden von der Inquisition der Vernunft, den Valentern und den Dhyraba'Katabe sei es zu verdanken, dass Schlimmeres verhindert worden sei. Danach verkündete der Klon-Anguela die Gründung des neuen Reiches Tradom und ernannte seinen Freund, den Souverän der Vernunft Sickz Uknadi zu seinem Stellvertreter.
200 Jahre später, also um das Jahr 154.850 BC, verstarb der vermeintliche Anguela und die ganze Galaxie trauerte um ihn. Ihm zu Ehren wurde die Glutzone am Rand Tradoms in Anguelas Auge umbenannt und die galaktische Sprache sollte ab nun Anguela-Idiom heißen. Sickz Uknadi versuchte außerdem Anguela zu einem Heiligen zu stilisieren, was nicht weiter schwer war. Hier sollte der Grundstein für eine staatlich gelenkte Religion gelegt werden. Gleichzeitig wurden alle Hinweise auf die Thatrix-Zivilisation ausgelöscht, verbunden mit einer massiven Geschichtsklitterung.
Danach hatte Sickz Uknadi endlich Zeit sich um die Passanti zu kümmern, die man in Anguelas Kabine gefunden hatte. Mit einem solchen Passantum ausgestattet flog Sickz Uknadi nach Frieson I, wo er die Brücke in die Unendlichkeit betrat. Er konnte zwar nicht mehr in den PULS vordringen, befahl aber bei seiner Rückkehr, man solle hier für alle Fälle eine Valenter-Kaserne einrichten.
Die Eltanen stellten sich Jahre später mit ihren Würfelschiffen und tausenden CoJito-Planetenjägern zum letzten Gefecht und wurden aufgerieben. Bald danach fiel eine außergalaktische Streitmacht in Tradom ein, die die Valenter und die AGLAZARE vor eine echte Bewährungsprobe stellte. Letztendlich wurden die Invasoren jedoch vertrieben und Sickz Uknadi spekulierte, ob es sich vielleicht um eine Entsatzaktion eines anderen Hilfsvolks VAIAS gehandelt hatte.
Sickz Uknadi verstarb etwa 154.750 BC und sein Schüler Stok Olani wurde sein Nachfolger als Souverän der Vernunft. In den folgenden Jahrtausenden wurde immer offensichtlicher, dass mit den AGLAZAREN irgendetwas nicht stimmte: Die AGLAZAR-Aggregate sonderten mit der Zeit immer mehr desorientierende und tödliche Strahlung ab. Da die Dhyraba'Katabe dafür keine langfristige Lösung bieten konnten, wurden die Genetiker von Kaaf damit beauftragt, neue, resistente Raumschiffsbesatzungen zu klonen. Außerdem wurde das Trapitz-System zu einem Werftsystem ausgebaut, in dem man die AGLAZARE wenigstens notdürftig reparieren konnte.
Nach mehreren Jahrzehnten lieferten die Genetiker von Kaaf schließlich die Rudimentsoldaten und arbeiteten an einem Programm, die Valenter genetisch zu differenzieren. Außerdem gab es bereits erste Prototypen der Konquestoren.
Die Jahrtausende und mit ihnen die Inquisitoren kamen und gingen und langsam aber sicher starben die Tonkihn aus. Die Genetiker von Kaaf boten den Inquisitoren daraufhin an, ihnen acht Humanoide als Sekretäre zur Seite zu stellen, die schon eine halbe Ewigkeit im Fundus der Genetiker wären. Diese acht Sekretäre hießen November, Corona, Sebastian, Thomkin, Hutkin, Sariocc, Snider und Serleach. Sie wurden für die Inquisitoren von unschätzbarem Wert, verfielen aber körperlich nach nur fünfzig Jahren. So wurden sie an die Genetiker von Kaaf zurückgeschickt, mit dem Auftrag, sie langlebiger zu machen.
In diesem Zeitraum, also etwa 150.000 bis 145.000 BC, machte auch das erste Mal das Trümmerimperium von sich reden. Es war nach langer Zeit wieder der erste aktive Widerstand und sollte die Inquisition und das Reich Tradom bis zu ihrem Tod begleiten.
Um das Jahr 145.000 v. Chr. waren die ersten Konquestoren einsatzbereit. Außerdem hatten die Genetiker von Kaaf endlich die genetische Differenzierung der Valenter fertiggestellt. Von nun an würde es Arhan', B', Cynthan', Di' und Erhan'Valenter geben. In diesen Jahrzehnten traten auch die acht Sekretäre wieder in die Dienste der Inquisitoren. Sie erhielten sich mittlerweile am Leben, indem sie anderen Lebewesen die Vitalenergie aussaugten. Um sie unter Kontrolle zu halten, benötigten sie jedoch regelmäßig ein Medikament, das ihnen nur der Souverän oder die Genetiker beschaffen konnten.
Diese acht Sekretäre waren schlau und gerissen. Sie erkannten, dass die Tonkihn bald aussterben würden und dass dann die Genetiker von Kaaf nach der Macht greifen würden. Also besorgten sie sich heimlich große Mengen des lebensnotwendigen Medikaments und vergrößerten ihre politische Macht.
Um 144.000 v. Chr. starb der letzte Tonkihn und Inquisitor. Sofort machten sich der Progenetiker und seine 101 Superbgenetiker auf den Weg in die Festung der Inquisition. Als sie eintrafen hatten jedoch die acht Sekretäre schon die Macht an sich gerissen. In der Nacht der langen Messer starben über zehntausend Lebewesen in der Festung der Inquisition, weil sie ihre neuen Herren nicht anerkannten. Danach war zum ersten Mal ein Nicht-Tonkihn der Souverän der Vernunft.
Ab nun hieß der Souverän der Vernunft November und seine 1. Inquisitorin hieß Corona. November ließ auch gleich einige Änderungen einführen. So war es bei Todesstrafe verboten, ihn oder einen Inquisitor anzusehen. Gleichzeitig ließ er die Inquisition aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwinden, die Festung der Inquisition wurde an einem geheimen Ort im interstellaren Leerraum stationiert.
Es war ein großer Erfolg für die Inquisition, als es ihr gelang, Rishtyn-Jaffami in ihren Dienst zu pressen. Von nun verfügte das Reich Tradom über die Kreaturen von Quintatha. Diese ersten Kreaturen wurden dann auch gleich zur Erkundung der Brückenpfeiler der Brücke in die Unendlichkeit eingesetzt.
Etwa 140.000 v. Chr. war die Galaxie Tradom stabilisiert, waren alle Kriegsschäden aus der Rebellionszeit überwunden und saß die Inquisition fest im Sattel. Folglich trachtete man danach sein Herrschaftsgebiet auszuweiten. Als erstes wurde Aul Eimanx als Ferne Provinz dem Reich Tradom einverleibt, danach Amendon aus der Mächtigkeitsballung MYRS.
Das Reich Tradom breitete sich aus und nirgendwo traf es auf einen passenden Gegner. Allmählich begann sich die Dekadenz einzuschleichen, besonders bei den Konquestoren und den hohen Valenterwürdenträgern.
Unter der Ägide der Inquisition wurde Rifa, die Heimatwelt der Dhyraba'Katabe mit unbegrenzten Finanzmitteln zum größten Forschungszentrum des ganzen Reiches ausgebaut.
Das Reich Tradom war stabil und die Inquisition nie in ihrer Macht gefährdet. Obwohl permanent andere Galaxien erobert wurden und es in Tradom zu einem gesellschaftlichen Niedergang kam, waren die Zeiten relativ ruhig.
Untergang
1290 NGZ stieß eine Kreatur von Quintatha bei der Erkundung der Brücke in die Unendlichkeit auf den Planeten Trokan in der Milchstraße. Diese Galaxie gehörte zu einem Thoregon, ihre Superintelligenz war abwesend und außerdem glaubte November, dass der Planet Terra ihre ursprüngliche Heimat sei. Der Beginn der Invasion wurde auf Anfang des Jahres 1310 NGZ veranschlagt.
Planmäßig wurde eine Flotte von 22.000 AGLAZAREN zusammengestellt. Trah Rogue flog nach Terra, um die Kapitulation zu fordern. Dann kam es zum ersten Rückschlag, als es Eltanen des Trümmerimperiums gelang, einen CoJito-Planetenjäger in die Milchstraße zu schicken und gleich darauf das Sternenfenster einseitig zu blockieren. Nur wenige Tage später stießen das LFT-Flaggschiff LEIF ERIKSSON und der arkonidische Raumer KARRIBO in einem todesmutigen Unternehmen durch das Sternenfenster nach Tradom vor.
Das Wesen Rishtyn-Jaffami nutzte die Verwirrung um die Ankunft der Galaktiker in Tradom, um sich zu rächen. Es bat einen Inquisitor zu sich nach Linckx, mit dem Hinweis, es besäße Informationen über die Eindringlinge. Als der 3. Inquisitor ihm dann gegenüberstand, sprengte Rishtyn-Jaffami den Planeten.
In mehreren Kommandounternehmen gelang es der Besatzung der beiden Schiffe, Kontakt mit dem Trümmerimperium aufzunehmen und die Konstruktionsunterlagen des Paradim-Panzerbrechers mittels eines Morsekodes in die Milchstraße zu schicken. Wenige Wochen später gelang es den Wissenschaftlern des Reichs, die Blockade aufzuheben und die 22.000 AGLAZARE griffen an. Sie wurden von Paradim-Jägern vollständig aufgerieben und eine vereinte Arkoniden-, LFT- und Posbi-Flotte bildete einen ersten Brückenkopf in Tradom.
Konquestor Trah Zebuck erhielt den Befehl, die Scharte auszuwetzen und die Galaktiker zu vertreiben. Ein Inquisitor sabotierte jedoch seine sorgsam ausgetüftelten Schlachtpläne und so verlor er Schlacht um Schlacht. Schließlich stellte ihm die Inquisition sogar die sechs Satelliten der Festung der Inquisition zur Verfügung. Doch auch diesmal hatte das Reich kein Glück, denn es war den Eltanen gelungen, die VAI-Kanonen der Fensterstationen zu aktivieren. Einer der sechs Riesenraumer wurde schwer getroffen und musste fliehen, woraufhin der Rest den Kampf abbrach.
Der Satellit hatte das rettende Trapitz-System kaum erreicht, als er explodierte. Wie die Galaktiker später erfuhren, hatte sich der 7. Inquisitor an Bord befunden.
Dank der neuen Waffensysteme, die auf dem Paradim-Panzerbrecher basierten, gewannen die Galaktiker nun Schlacht um Schlacht. Während der Inquisition der Vernunft langsam die Truppen ausgingen, trat ein neuer Gegner auf den Plan: Einige Planeten beschlossen die Gunst der Stunde zu nutzen und rebellierten gegen das Reich Tradom. Sie formten die Minullu-Allianz. Es handelte sich zwar um eine instabile Allianz von Verbrechern, Piraten und machtgierigen Individuen, aber sie verfügten über zehntausende bewaffnete Handelsschiffe, mit denen sie zehntausende Valenter-Polizeischiffe banden. Als Zentralwelt hatten sie Sharamandie gewählt.
Anfang des Jahres 1312 NGZ war von diesem Planeten ein Funkspruch im hohen Hyperfrequenzband zu empfangen. Er bestand aus nur einem Wort, das sich aber immer wieder wiederholte: VAIA-Dhasaren. Die 6. Inquisitorin wurde ausgeschickt, um dieses Phänomen zu untersuchen. Kaum hatte sie die Gruft Anguelas betreten, als ein Selbstzerstörungsmechanismus reagierte und sie tötete.
Das Reich Tradom war weiterhin im Niedergang begriffen und der Souverän der Vernunft November entschloss sich, die letzten Reserven zu aktivieren. Er befahl den Dhyraba'Katabe, das KATAPULT-Projekt verstärkt voranzutreiben. Gleichzeitig sollten die Genetiker von Kaaf ihren Ausstoß an Rudimentsoldaten erhöhen. Bevor er sich jedoch nach Rifa aufmachte, erhielt er endlich Beweise, wer gegen ihn seit Jahrzehntausenden intrigierte: Es war die 1. Inquisitorin Corona.
November wollte sie auf der Welt der drei Monde sprechen und sie folgte der Einladung. Es kam zu einem langen und harten mentalen Kräfteringen, das November gewann. November fragte sie, wieso sie das getan habe; sie antwortete, es sei vorherbestimmt gewesen. November glaubte ihr nicht und beschuldigte sie, sie hätte nur seine Macht gewollt, dann tötete er die 1. Inquisitorin.
Danach machte sich der Souverän auf den Weg nach Rifa, doch die Nachricht von der Anwesenheit der Festung der Inquisition erreichte die Galaktiker ziemlich schnell. Sie stellten sofort die Einsatzflotte Rifa zusammen, dann brachen diese 220.000 Schiffe nach Rifa auf. Es entbrannte ein heftiger Kampf, den die Reichsflotten langsam aber sicher verloren.
Die beiden Inquisitoren, die November in der Festung begleitet hatten, verstärkten die Reichsflotten, indem sie mit ihren Satelliten mitkämpften. Auf dem Höhepunkt der Schlacht verloren sie jedoch die Nerven und wollten sich absetzen. Als November das sah, beorderte er ihre Geleitschutzgeschwader zurück zur Festung. Die beiden Schiffe wurden von der vereinten Flotte der Galaktiker zerstört und der 2. und der 5. Inquisitor starben.
Nachdem das KATAPULT-Projekt am PULS abgebrochen werden musste, flog die Festung der Inquisition nach Kaaf, wo sich auch der vierte und letzte Inquisitor aufhielt. Dank der Hilfe Anguelas gelang es den Terranern, mehrere hundert Raumsoldaten als Entermannschaft in die Festung zu schleusen. Der Vierte Inquisitor auf Kaaf erkannte ihr Vorhaben aus den Ortungsaufzeichnungen und beschloss, sich der Eindringlinge anzunehmen. Eskortiert von dreihundert X'Valentern, zerstörte und tötete er praktisch alle feindlichen Kräfte.
In einer Nebenzentrale sah sich der Vierte Inquisitor schließlich den letzten sechs Eindringlingen gegenüber. Einer von ihnen war sogar Anguela. Langsam und genüsslich begann er, die Soldaten und den Guyar auszusaugen. Gleichzeitig suggerierte er ihnen depressive Gedanken, um sie an einer Flucht zu hindern. Plötzlich fing der Ertruser damit an, ein Liebeslied zu grölen und flößte damit den anderen wieder Lebensmut ein. Schließlich konnten sie sich wieder konzentrieren und töteten den 4. Inquisitor Hutkin. (PR 2194)
Der Souverän der Vernunft November hatte sich inzwischen abgesetzt, nachdem die SETA WAE gefunden worden war. Mit ihr drang er in den PULS ein, während Perry Rhodan und Gucky die normale Route über den Pilzdom von Frieson I nahmen. Beide Gruppen erreichten etwa gleichzeitig den schlafenden Leib VAIAS. Gucky und Perry Rhodan trennten sich, um nach dem Souverän zu suchen und in einer Höhle stieß Perry Rhodan dann auf ihn.
Der Souverän war überrascht, hier seinen Erzfeind zu finden und begann damit, ihm das Leben auszusaugen. Sterbend erkannte Perry Rhodan das Gesicht des Souveräns und sprach dessen wahren Namen aus: Zim November. November wurde plötzlich von Erinnerungen und Schuldgefühlen bestürmt und brach weinend zusammen. Schließlich bat er Perry Rhodan um Verzeihung, überreichte ihm einen Datenkristall und übergab ihm all seine Lebensenergie als Sühne. So starb der Souverän der Vernunft November.
Quellen
PR 2150, PR 2171, PR 2172, PR 2185, PR 2194, PR 2195
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