Linearantrieb

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Der Linearantrieb (oder das Linear-/Halbraumtriebwerk (PR 1304, PR 1339)) ermöglicht einen überlichtschnellen Raumflug auf Sicht zu einem Ziel. Häufig wird die gesamte zurückzulegende Strecke in mehrere Abschnitte unterteilt, bei denen jeweils ein bestimmtes Zwischenziel angesteuert werden muss: Der Linearflug erfolgt dann in mehreren Etappen – so genannten Linearetappen.

Allgemeines

Die für die Transition typischen Begleiterscheinungen wie ziehende Schmerzen bis hin zur Bewusstlosigkeit sowie die weithin messbaren Strukturerschütterungen beim Verlassen und beim Wiedereintritt in das Standarduniversum werden erheblich reduziert vermieden.

Avatar Elfe 02.png Anmerkung: In PR-TB 70, Kap. 7 postuliert ein Orter der CREST IV jedoch, dass bei Beginn eines Linearflugs anmessbare Strukturvibrationen entstünden.

Die Technik des Linearantriebs ermöglicht neben einem sanften Übergang in den so genannten Linearraum auch die kontinuierliche Orientierung anhand eines gewählten Zielsternes, der auf besonderen Sichtgeräten angezeigt werden konnte.

Für die Ortung in den Normalraum waren die Linearperzeptoren verantwortlich, die sozusagen »Löcher in die Wand« zwischen Linearraum und Normalraum »bohrten« und dadurch die Beobachtung ermöglichten. (PR 131)

Der Antrieb war bei den Terranern von 2102 bis 420 NGZ der Standardantrieb für überlichtschnelle Fortbewegung und wurde in dieser Zeit fortlaufend weiterentwickelt, bis der Metagrav ihn ablöste. Infolge der Hyperimpedanz-Erhöhung wurde der Metagrav funktionsunfähig und es kam zu einer Renaissance des Linearantriebs.

Funktionsprinzipien

Der Linearantrieb zählt von seinem Konstruktionsprinzip her zu den Feldantrieben. Während der klassische Linearantrieb als passives Feldtriebwerk noch auf die Unterstützung von Impulstriebwerken angewiesen war, zählt der modernere HAWK-II-Linearantrieb zu den aktiven Feldtriebwerken.

Kalupscher Kompensationskonverter

Hauptartikel: Kalupscher Kompensationskonverter.

Der Kalupsche Kompensationskonverter war Bestandteil des ersten von den Terranern entwickelten Linearantriebs, der ab Beginn des 22. Jahrhunderts eingesetzt wurde. Die Konverter wandeln die von Fusionskraftwerken erzeugten Energien zu Hyperimpulsen um. Diese werden dann von den Polen der Konverter abgestrahlt. Die Konverter sind nahezu fugenlos aufgebaute massive Zylinder von mehreren hundert Metern Höhe. Eine Wartung oder Reparatur ist nicht möglich, lediglich die Konverterpole können mit der entsprechenden Software justiert werden. (PR-TB 402)

Die Hyperimpulse bewirken vor ihrem Verschwinden im Hyperraum die Errichtung des energetischen Absorber- oder Kompensationsfeldes zur Abschirmung der Einflüsse des Linearraums. Das Raumschiff verschwindet somit aus dem Standarduniversum (Normalraum) und tritt in den Linearraum (Halbraum) ein.

Zur Beschleunigung im Linearraum werden die – durch das Kompensationsfeld veränderten – Antriebsstrahlen der herkömmlichen Impulstriebwerke benutzt.

Einen großen Entwicklungssprung stellten die ab Beginn des 25. Jahrhunderts eingesetzten Kompakt-Kalups dar.

Spätestens 2404 kam der erste auf Siga entwickelte Mikro-Kalup zum Einsatz.

Waring-Konverter

Hauptartikel: Waring-Konverter.

Um das Jahr 3000 erhöhte Geoffry Abel Waringer mit seinem Waring-Konverter (oder Waringer-Konverter) die Reichweite des Linearantriebs und konnte trotz der größeren Leistungsaufnahme die Abmessungen deutlich reduzieren. Dies gelang vor allem durch Erhöhung der Rotationsgeschwindigkeit des Feldes.

Hawk-Kompensationskonverter

Hauptartikel: HAWK-Kompensationskonverter.

Die Linearantriebe des 14. Jahrhunderts NGZ hatten die Form schnell rotierender Hohlkugeln, deren Oberflächen aus hauchdünnen Hyperkristallfolien bestehen. Diese Aggregate wurden nach ihrem Entwickler Tangens der Falke kurz HAWK-I, HAWK-II usw. benannt.

War der Kalupsche Kompensationskonverter eine Optimierung an die knappen Leistungsabgaben der alten Fusionsreaktoren und der Waring-Konverter eine Optimierung auf Reichweite, so stellte der HAWK-I eine generelle Anpassung an die veränderten Naturgesetze durch die Hyperimpedanz-Erhöhung dar.

Mit dem HAWK-II wurde erstmals das Funktionsprinzip erweitert – dieser Typ stellt den ersten »aktiven« Überlichtantrieb dieser Entwicklungsreihe dar. Er treibt das Raumschiff auch selbst an; eine Funktion, die bisher die Impuls- oder Protonenstrahltriebwerke leisten mussten.

Hawk-V / Librotron

Hauptartikel: Librotron.

Mit dem HAWK-V wurde erstmals ein Librotron genannter Antrieb entwickelt, der auch im Normalraum für den Vortrieb sorgt.

Geschichte

Ursprünge

Das Grundprinzip des terranischen Linearantriebs basiert auf einem im Jahre 2044 mit der Hilfe Ernst Ellerts von den Druuf erbeuteten Aggregat und den Konstruktionsunterlagen. Die zugrundeliegende Technologie wurde dann in einem Zeitraum von 57 Jahren erforscht und entschlüsselt. Den Durchbruch erzielte schließlich Prof. Dr. Arno Kalup. (PR 100)

Das erste terranische Raumschiff mit Linearantrieb war der Forschungskreuzer FANTASY, der unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen konstruiert wurde und im Jahre 2102 zu seinem Jungfernflug startete. (PR 100)

Durch die mit der FANTASY ermöglichte Begegnung mit den Akonen lernte man deren Lineartriebwerkstechnologie kennen, die nach dem ersten Friedensschluss (PR 107) von Kalup ausgewertet werden konnte und zu einer ersten Verbesserung des Antriebs führte.

Im Jahre 2113 umfasste der Komplex Linearantrieb circa 20.000 Einzelteile, die nicht mit Bordmitteln repariert werden konnten und im Schadensfall ausgetauscht werden mussten. Die Fülle der möglichen Ersatzteile führte zu einer Priorisierung der mitgeführten Teile. So hatten die meisten Raumschiffe der Solaren Flotte aus Platzgründen lediglich ein Ersatzteillager von 3000 Teilen, was im Extremfall zum Stranden eines Raumschiffs führen konnte. Leichte Kreuzer der STÄDTE-Klasse mussten nach jedem Langstreckenflug im Leerraum eine Werft aufsuchen. (PR 134)

25. Jahrhundert

Zum Zeitpunkt des terranischen Vorstoßes nach Andromeda im Jahre 2400 hatte ein Lineartriebwerk üblicherweise eine Reichweite von 300.000 Lichtjahren. Die Konstrukteure von Raumschiffen für intergalaktische Reisen standen daher vor einem großen technischen Problem, das sie mithilfe einer Rückbesinnung auf das uralte Stufenprinzip der STARDUST lösten: In der ANDROTEST-Serie wurden mehrere Raumschiffzellen miteinander verbunden, in denen hauptsächlich Lineartriebwerke untergebracht waren. Mit solchen Konstruktionen konnten nun auch viel größere Distanzen überbrückt werden. Der nächste Entwicklungsschritt waren Zusatztriebwerke, die an bereits existierende Schiffe lediglich angeflanscht werden mussten. Dies wurde etwa bei Schiffen der ANBE-Klasse oder den auf Geheimsatellit Troja stationierten Schiffen praktiziert.

Ab Ende 2402 wurden die neuartigen Kalup-Konverter in Kompaktbauweise erprobt. Die Tests erfolgten im laufenden Flottenbetrieb. Eines der Raumschiffe, die den modifizierten Antrieb testeten, war der Schlachtkreuzer ST. QUENTIN. (PR-TB 54) Der Serieneinsatz erfolgte ab Ende 2403 mit der Auslieferung der neuen Moskito-Jets und dem Stapellauf der CREST III. (PR 250, PR-TB 54) Das neue Flaggschiff der Solaren Flotte besaß drei austauschbare Kompakt-Kalups, sodass die Gesamtreichweite (ohne Wartung) 1,2 Millionen Lichtjahre betrug. (PR 277)

30.–34. Jahrhundert

Geoffry Abel Waringer konnte mit seinem Waring-Konverter die Reichweite erhöhen und die Abmessungen deutlich reduzieren. Diese Weiterentwicklung erfolgte um das Jahr 3000 parallel zur intensiv laufenden Erforschung der Paratrontechnik.

Ein typisches Lineartriebwerk des 34. Jahrhunderts konnte auf Dauer (ökonomisches Maximum) eine Geschwindigkeit von etwa dem 68-millionenfachen der Lichtgeschwindigkeit und für kurze Zeit bis zum 120-millionenfachen der Lichtgeschwindigkeit erreichen. Allerdings war die Haltbarkeit begrenzt, so dass das Aggregat nach einer gewissen Laufzeit ausgetauscht werden musste.

5. Jahrhundert NGZ

Im Rahmen des Lao-Sinh-Projekts bauten die Kartanin aus Pinwheel ab etwa 410 NGZ zahlreiche Fernraumschiffe, um die Entfernung von rund 40 Millionen Lichtjahren nach Absantha-Gom zu überwinden. Die Schiffe des UMBALI-Typs bestanden aus vier Stufen mit jeweils zehn Millionen Lichtjahren Reichweite. (PR 1293 – Computer, PR 1313)

Nach der Hyperimpedanz-Erhöhung

Die Hyperimpedanz-Erhöhung des Jahres 1331 NGZ setzte dem Metagrav ein Ende.

Auf der Basis der lange vernachlässigten Halbraumtechnologie wurde nach der Rückkehr der SOL im Jahre 1325 NGZ auf Terra mit der Neukonstruktion eines Antriebsaggregats begonnen, von dem man sich auch unter den Bedingungen der erhöhten Hyperimpedanz bestmögliche Ergebnisse erhoffte. Projektgruppenleiter für die Neukonstruktion war der Hyperphysiker Tangens der Falke, der seine Erfahrungen mit dem Hypertakt-Antrieb der SOL einfließen ließ. Im Flottenjargon wurde deswegen in Anlehnung an Tangens' Beinamen vom Hawkschen Kompensationskonverter, kurz »Hawk«, gesprochen.

So erlebte das bei den Terranern seit beinahe 1000 Jahren nicht mehr verwendete Lineartriebwerk mit dem HAWK-I im Jahre 1331 NGZ seine unerwartete Wiedergeburt.

Um das Jahr 1344 NGZ waren Lineartriebwerke wieder die Standardtechnik im Triebwerksbau der Milchstraße. Die Leistungsparameter der neuesten Generation waren eine Maximalreichweite von 25.000 Lichtjahren bei maximalen Etappenlängen von 500 Lichtjahren. Dabei betrug die Höchstgeschwindigkeit eine Million Überlicht.

Librotron

Der Librotron basierte auf einer neuen Generation von Konvertern, die erstmalig seit dem Metagrav wieder sowohl im Unterlicht- als auch im Überlichtbereich arbeiteten.

Die LFT entwickelte den Antrieb unter strengster Geheimhaltung auf dem Forschungsplaneten Ockhams Welt im Rahmen des Projektes ZbV. Bekannt wurde der Librotron erstmals im Jahre 1516 NGZ. (PR 2745)

Im 21. Jahrhundert NGZ kamen bei der LFG und der Neuen USO die Tevver-II-Konverter zum Einsatz, unter anderem in der NIKE QUINTO, den Kreuzern der UMBRA-Klasse und den Ultraschlachtschiffen der PATOMAN-Klasse.

Quellen

»Der Inhalt dieses Artikels wurde aus der Perrypedia übernommen«