Das System wird getestet

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DAS SYSTEM WIRD GETESTET

Um von vornherein jedes Missverständnis auszuschließen: Unter SYSTEM verstehen wir die von den Herren der Straßen etablierte Tyrannei, die den Völkem der Milchstraße das Joch der Knechtschaft aufzwingt. Zum SYSTEM gehören die Cantaro, von denen immer deutlicher wird, dass sie selbst nicht die Herrscher, sondern in Wirklichkeit die Handlanger der Tyrannerei sind. Zum SYSTEM gehören aber auch solche Einrichtungen wie der Chronopuls-Wall, die Viren-Barriere und der Funkschild.

Denen, die den Tyrannen Widerstand leisten, geht es unter anderen darum, wie Wege geschaffen werden können, auf denen Hilfe von-außen in die Milchstraße gebracht wird. Welche Art von Hilfe man braucht, ist den Verantwortlichen und den Gegnern der Tyrannen ebenfalls klar. Die Macht der Tyrannen stützt sich auf das Heer der Cantaro.

Die Cantaro werden auf Brutwelten seit Hunderten von Jahren nach-Spezifikatiöhen der Herren der Straßen gentechnisch gezüchtet und zu Droiden umfunktioniert, deren Bewusstsein zur Hälfte auf organischen, zur anderen Hälfte auf syntronischen-Elementen basiert. Gelingt es den Widerständlern — und unter diesen ist eigentlich nur die Organisation WIDDER ernst zunehmen, die Cantaro auf irgendeine Weise zur Aufkündigung der Loyalität gegenüber den Tyrannen zu bewegen, ist der Kampf schon zu drei Vierteln gewonnen.

Einer der wenigen Vorteile, die der WIDDER bei dieser Auseinandersetzung hat, besteht darin, dass es nicht allzu viele Cantaro gibt. Auf 20-Milllonen wird ihre Zahl geschätzt. Den Herren - der Straßen selbst muss das zu wenig vorgekommen sein, denn sie haben die Gantaro in die Pflicht genommen, sich mit den Methoden: des „Genetic-Engineering“ weitere Hilfsvölker zu züchten. Viel Erfolg haben die Cantaro auf diesen Gebiet bisher noch nicht gehabt. Gewiss, es gibt die Goliath-700-Siganesen und die ertrusischen Hyguphoten aber bis zur Einsatzreife sind sie bisher nur in geringem Umfang gediehen.

Vorläufig sind die Gantaro hoch so gut wie auf Sich allein gestellt. Diese Chance muss der WIDDER nützen. Er darf nicht warten, bis den Cantaro gelingt, Hilfsvölker in Massen zu züchten. Er muss zuschlagen, sobald sich ihm eine halbwegs akzeptable Erfolgsaussicht bietet.

Der Ansatzpunkt ist das Kontrollfunknetz, über das die Herren der Straßen das Cantaro-Heer - drücken wir uns mal vorsichtig aus, dirigieren. Niemand weiß bis jetzt in allen Einzelheiten, was das Funknetz vermag. Man kennt die Todes- und Lebens im Pulse, mit denen die Cantaro bei der Stange gehalten bzw. auf der Flucht aus der MilchstraBe gehindert werden. Aber was der Kontrollfunk sonst noch kann, darüber ist bis jetzt wenig bekannt. Das Experiment auf Maahkora war erfolgreich. Es gelang, den Strategen Dfenshoor über das Kontrollfunknetz auszuschalten. Eine wichtige Erkenntnis wurde dabei gewonnen: Die Strahlung des Zentralplasma allein reicht nicht aus das Netz im Sinne der Widder kontrollierbar zu manipulieren.

Die Betonung liegt hier auf kontrollierbar. Man möchte ja nicht‚ irgendeine Wirkung, sondern eine ganz bestimmte erzielen: Dazu werden Nakken gebraucht, die die Schaltfunktioen zwischen Zentralplasma, Verstärkern und Sendern wahrriehinee! Also gut, das weiß man jetzt. Der erste Test des SYSTEMS ist erfolgreich verlaufen und Sato Ambush träumt von Lokvorth, wo er im Humanidrom eins ausreichende Zahl von Nakken vermutet, die für die Sache der Widder gewonnen werden könnten. - Wobei man sich wieder fragen muß, was die Nakken eigentlich motiviert. Ihre fremdartige Mentalität, die Umständlichkeit der Kommunikation und die totale Ungewissheit bezüglich der Ziele, die die Gastropoiden verfolgen, liegen den Verantwortlichen der Organisation WIDDER schwer auf der Seele. Ebenso wichtig wie die Beschaffung einer ausreichenden Anzahl kooperationswilliger. Nakken ist jedoch die Herbringung des Zentralplasmas und zwar der gesamten Plasmamenge. Denn das Kontrollfunknetz ist über die gesamte Milchstraße verteilt und wenn es im Sinne der Widder beeinflusst werden soll, werden Störsender gebraucht, die von vielen, weit voneinander entfernten Orten ausstrahlen.

Es existiert vorläufig noch die Frage, ob das Zentralplasma überhaupt seine Zustimmung geben wird, auf diese Art und Weise tätig zu werden. Aber darüber zerbricht sich auf Heleios vorläufig niemand den Kopf. Das Plasma ist für seine Bereitwilligkeit zur Zusammenarbeit mit den galaktischen Zivilisationen bekannt. Es wird sich auch diesmal nicht sperren, zu mal es einen Teil seiner Substanz für den Test auf Maahkora schon zur Verfügung gestellt hat. Ein anderer Aspekt des Unternehmens bereitet Perry Rhodan, Homer G. Adams und ihren Mitarbeitern weitaus größere Sorgen. Der Transport der gesamten Plasmamenge kann mit 80 Fragment-Raumschiffen vorgenommen werden, aber das Zentralplasma bedarf selbstverständlich einer Eskorte, die seine Sicherheit garantiert: Es ist die Rede von rund 10000 Fragmentschiffen und 2000 halutischen Einheiten, die den Plasmatransport begleiten.

Wie verschafft man einer Flotte dieses Ausmaßes ungehinderten Zutritt durch den Chronopuls-Wall? Der Virenwall stellt kein ernstzunehmendes Hindernis dar. Die Software, mit der Bordrechner den Computerviren gegenüber immun gemacht werden können, steht zur Verfügung und kann in Sekundenschnelle an die Schiffe der Posbis und der Haluter überspielt werden. Die Funkbarriere ist für das bevorstehende Unternehmen ohne Bedeutung. Aber der Chronopuls-Wall will überwunden werden.

In der knappen Zeit, die dem WIDDER zur Verfügung steht, kann die erforderliche Zahl von Pulswandlern nicht hergestellt werden. Was also bleibt übrig?

Das SYSTEM wird einem zweiten Test unterzögen. Der Chronopuls-Wall wird von Raumforts aus gesteuert, die ihren Standort draußen im Halo der Milchstraße haben. Niemand - außer den Herren der Straße selbst weiß, wo die Forts positioniert sind. Aber da sie miteinander in Verbindung stehen müssen, hofft man, wenn man nur eines von Ihnen fände, aus den Speichern der Fort-Computer die Koordinaten anderer Raumforts erfahren zu können. Zu diesem Zweck ist die ARCHIBALD unterwegs. Der Erfolg, den sie erzielt, ist nur zum Teil der umsichtigen Widder-Strategie zu verdanken. Der größte Teil des Verdienstes geht an ‚den manchmal etwas lautstarken und überheblichen, im Gründe genommen aber sachverständigen und umsichtigen Kommandanten des altersschwachen Raumschiffs: Loydel Shvartz.

Der 2. SYSTEM-Test ist ebenfalls erfolgreich. Man weiß Jetzt, wie cantarische Raumforts ausgeschaltet werden können. Man hat die Speicher der Fort-Computer ausgeräumt und wird unter den Daten hoffentlich die Koordinaten weiterer Raumfort-Standorte finden.

Der Held des Tages ist Loydel Shvartz. Wenn er nur ein besseres Benehmen an den Tag legte, es würde ihm wahrscheinlich einen Orden um den Hals hängen.

Quelle

Keine Chance für Raumfort Choktash