Orgh
Die Orgh sind die Bewohner des siebten Planeten Orgha im Gigant-System.
Erscheinungsbild
Die Orgh sind fremdartige Insektoide. Ihr tropfenförmiger, zweigeteilter Kopf, der in zwei zwanzig Zentimeter langen Spitzen ausläuft, brachte ihnen den Namen Janusköpfige ein. Diese Spitzen dienen als Sende- und Empfangsantenne für Gedankenimpulse. (Lordrichter 3) Die Orgh sind nur äußerst schwache Telepathen, die Verständigung verläuft mehr über Funkimpulse. Ihr Kopf besitzt vier Augen, jeweils zwei an der Vorder- und Rückseite. (PR 98) Der Kopf ist mit dem Rumpf über einen zweifach kugelgelenkartigen Wirbel mit dem Rumpf verbunden. (Lordrichter 3) Ihr über zwei Meter großer und schmaler Körper besitzt zwei kugelgelenkartige Wirbel und einen wespenartigen Rumpf. Er hat braune Schuppen und besitzt im oberen Drittel vier Arme. Die Orgh besitzen drei gelenklose, teleskopartige Beine, die es ihnen erlauben, ihren dreißig Zentimeter durchmessenden Körper mit merkwürdig anmutenden Sprüngen vorwärts, seitwärts oder rückwärts zu bewegen. (PR 98)
Trotz intensiver medizinischer Bemühungen beträgt die Lebensspanne eines Orghs nur 240 bis 320 Jahre. Eine Königin dagegen kann 400 Jahre alt werden. (PR-TB 28)
Gesellschaft
Die Orgh besitzen ein hierarchisches System, das sich in Shafts gliedert. Ein Shaft umfasst maximal 317 Orgh und wird von dem so genannten Shaftgal geleitet. Innerhalb des Shafts erhalten die Orgh Nummern von Oger-1 bis Oger-317. Der Shaftgal ist nur dem Gal verantwortlich. Die Shaftgals und Gals können Eigennamen haben, wie etwa Shaftgal-Cull oder Gal-Enn. Nicht in dieses System eingeordnet werden kann Nebu-1.
Die Orgh kennen keine Persönlichkeit, sondern ordnen sich stets den Bedürfnissen und Befehlen der Gruppe unter. (PR 98)
Sie werden von einer Königin regiert. Diese ist ein riesiges Geschöpf, mindestens zehnmal so groß wie ein normaler Orgh. Obwohl sie die äußere Gestalt eines Orgh hat, verbringt sie ihr ganzes Leben liegend in einem Raum, wo sie von künstlichen Sonnen bestrahlt wird. Ihre Kopfantenne ist 2 Meter groß. Nur die Königin kann den Nachwuchs bestimmen.
Die Orgh wünschen nicht, durch fremde Reiche gestört zu werden, weswegen sie sich aus der galaktischen Politik absolut heraushalten und von sich aus keinen Kontakt aufnehmen. Allerdings sind sie Besuchern gegenüber aufgeschlossen. (PR-TB 28)
Anmerkung: Obwohl kein direkter Widerspruch zwischen PR-TB 28 und PR 98 besteht, ähneln die Orgh im Taschenbuch bezüglich ihrer Friedfertigkeit und Gutgläubigkeit stark den Volatern, während sie im Heftroman als ebenso fremdartig und gefühllos beschrieben wurden wie die Druuf. Ihre Gesellschaftsform erscheint ganz allgemein humaner und menschenähnlicher. |
Raumschiffe
Die Raumschiffe haben Tropfenform, es sind jeweils zwei miteinander verbunden. Deshalb werden sie auch als Doppelrumpfschiffe bezeichnet.
Das Erkundungsschiff ist in der Form eines doppelrümpfigen Torpedos gebaut und vierzig Meter lang. Die beiden Rümpfe sind mit zwei Tunnelgängen verbunden. Der Antrieb kann auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigen. Die Besatzung besteht aus fünfzig Orgh.
Geschichte
Vor vielen Jahrtausenden lebten die Orgh in einem Sonnensystem, weit entfernt von Gigant. In diesem Gebiet gab es zahlreiche von Orgh bewohnte Planeten, deren Bewohner sich gegenseitig bekriegten. Jedes Mal, wenn eine Königin in einem Raumschiffe geboren wurde, steuerte dieses Schiff mit einem Teil des Orgh-Volks einen Planeten an, auf dem die Königin dann ihre eigene Kolonie gründete. So wurde auch Orgha besiedelt.
Anmerkung: Was aus den restlichen Orgh-Völkern wurde, ist nicht bekannt. Es ist unter anderem möglich, dass sie sich selbst in einem Krieg auslöschten. |
Eines Tages entdeckte eine Expedition der Orgh auf dem elften Planeten des Gigant-Systems die Positronik Kher. Diese behauptete, errechnet zu haben, dass die Sonne Gigant ungefähr im Jahre 3150 zu einer Nova werden würde. Da sich die Sonne tatsächlich aufheizte und von einem hellgelben Stern zu einem weißen Stern wurde, schenkten die Orgh dieser Behauptung Glauben. Kher verfügte allerdings über Maschinen, mit denen sich Planeten aus einem Sonnensystem lösen ließen, auch wenn diese noch justiert werden mussten.
Er zwang die Orgh, entsprechende Experimente mit den Maschinen durchzuführen. Sollten diese nicht Folge leisten, drohte er damit, die Sonne sofort zur Nova zu machen. Im frühen 20. Jahrhundert begannen die Orgh mit entsprechenden Tests im Gigant-System, wobei sie den jeweils äußersten Planeten aus seiner Umlaufbahn entfernten. Bei diesen Experimenten wurden die Planeten durch die veränderten Gravitationsverhältnisse zerstört. Als bereits drei Planeten aufgrund der Gravitationsstörungen von innen heraus zerbrochen waren, wurden die Experimente in andere Sonnensysteme verlagert, beispielsweise nach Blue oder Ringo.
Zum ersten Mal begegneten die Orgh den Terranern im Jahre 2045, als sie Experimente auf dem Planeten Tramp ausführten. Auch diese Versuche endeten am 9. Januar mit der Zerstörung von Guckys Heimatplaneten durch die Schwarze Wand. Es konnten nur 28 Ilts gerettet werden. In der Folgezeit schürte Gucky einen Hass auf die von ihm »Mordwespen« genannten Wesen. (Lordrichter 3)
Erst wenige Jahrzehnte vor 2350 gelang es den Orgh, ein erfolgreiches Experiment durchzuführen. Von diesem Zeitpunkt an erhielten sie keine weiteren Maschinen und bereiteten sich auf das Verlassen des Gigant-Systems vor. Noch immer vertrauten sie Kher.
2350 traf Gucky mit der THUNDERBOLT auf den Planeten Orgha, wo ungefähr eine Billion Orgh lebten. Es gelang, eine Verständigung mit den Wesen über einen Translator. So erfuhren die Terraner von den Hintergründen, die zur Zerstörung des Planeten Tramp führten. Gucky erkannte, dass Kher die Orgh hinterging: Er hatte nicht vor, ihnen weitere Maschinen zu überlassen, sondern konnte sich nach den nunmehr erfolgreichen Experimenten aus dem System absetzen. Auch hatte Kher keine Möglichkeit, die Sonne tatsächlich sofort in eine Nova zu verwandeln.
Es gelang Gucky und seinen Begleitern, die riesige Positronik zu vernichten. Die Orgh schlossen mit Terra einen Handelsvertrag. Gucky nannte die Geschichte um die Erlebnisse auf Orgha Die Spur der Rache. (PR 255)
Mehr als 300 Jahre später begegnete Gucky einer Orgh-Königin, die ihm von verwandten Insektenvölkern berichtete, die über Jahrtausende hinweg im Krieg standen. (Lordrichter 3)
Es bestand weiterhin Gefahr für die Planeten des Gigant-Systems, denn der Roboter Tabor hatte herausgefunden, dass die Aufheizung der Sonne von einem Atombrand herrührte, der langsam stärker wurde. Darum würde auch der fünfte Planet im 25. Jahrhundert vor der Verflüssigung stehen und schließlich würde auch die metallene Oberfläche Orghas im 32. Jahrhundert keinen Schutz mehr bieten. Spätestens dann müssten die Orgh ihren Planeten verlassen, zumal nun keine Planetenantriebsmaschinen existierten, die Orgha in eine sicherere Umlaufbahn bugsieren konnten.
Was letztendlich aus diesen Orgh geworden ist, ist unbekannt.
Im Jahre 3580 nutzte Ronald Tekener während eines Kampfes in der Colderan-Arena eine Orghlederrüstung, von der nicht einmal der zuständige Arenameister wusste, wie widerstandsfähig sie war. (PR 707, S. 43)
Mitte Mai 1225 NGZ trafen Atlan und Kythara in einer Station der Varganen auf Narukku auf Orgh, die den Stützpunkt okkupiert hatten. Diese Orgh waren aber deutlich größer als die bisher bekannten Mordwespen. Sie stellten in riesigen Anlagen Androiden her, die sich selbst Naruks nannten und als Kämpfer für die Lordrichter von Garb dienen sollten, denen sich auch die Orgh verschrieben hatten. (Lordrichter 3)
Quellen
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