Das Geschenk der Leun
Handlung
Rückblende: Es ist der 14. Dezember 2215 NGZ. Liam Barstow, die Konstrukteurin des PHOENIX, befindet sich auf einem Positroniksymposium. Sie interessiert sich vor allem für den Vortrag des Aras Zhobotter. Dieser ist ein Computerspezialist, der bei einem Unfall seine rechte Körperhälfte verloren hat, die durch Nanoroboter ersetzt wurde, einschließlich der Hälfte seines Gehirns. Seitdem kann er kaum noch Emotionen empfinden. Seine unbeholfenen Versuche, Gefühle vorzutäuschen, und seine äußerst umstrittenen Theorien führen dazu, dass bereits vor seinem Auftritt 95 Prozent der eintausend Zuhörer den Saal verlassen. Er legt seinen Plan dar, in einem iterativen Verfahren ein künstliches Bewusstsein mit eigenem Charakter zu erschaffen. Barstow wirbt ihn schließlich für das Projekt von San und das Fernraumschiffs-Bauprojekt PHOENIX an, da sie ihm zutraut, einen von der Psyche her fast menschenähnlichen Schiffscomputer zu programmieren, der dann wie ein echtes Crewmitglied agieren kann.
Gegenwart, 10. Juni 2249 NGZ: Barstow kriecht durch die Wartungsschächte des Fernraumers PHOENIX und führt einen Dialog mit der Semitronik Phoenix. Dabei kommt ein Funkspruch von Sichu Dorksteiger herein, die zusammen mit Zhobotter das von Shrell an Perry Rhodan übergebene Goldellipsoid, einen Datenträger, studiert. Dieses »Geschenk« soll untersucht werden, um einen Flug über 238 Millionen Lichtjahre in das Sternenband Agolei und wieder zurück zu ermöglichen. Shrell verlangt von Perry Rhodan, diese Reise zu unternehmen, um Reginald Bull zu töten und den Sternwürfel mitzubringen.
Dorksteiger und Zhobotter haben entdeckt, dass dieser Datenträger einen Chip enthält, auf dem aber nur die Koordinaten der Agolei gespeichert sind. Dann finden sie heraus, dass in der Hülle schichtweise weitere Daten abgelegt sind. Darin findet man die Koordinaten von Styx, einem Asteroiden im Kuipergürtel, auf dem vor langer Zeit Bergbau betrieben wurde. Dieser ist jedoch verschwunden. Man vermutet, dass Styx von Shrell mit einem Tarnschirm umgeben wurde, um das Raumschiff ELDA-RON zu verstecken, da dessen eigener Schattenschirm Aussetzer hat, die die Ortung des Leun-Raumers ermöglichen würden.
Rückblende: Die Erstellung des künstlichen Bewusstseins Phoenix dauert Jahrzehnte. Immer wieder treten überraschende Fehlentwicklungen auf, wie unkontrollierbare Gefühle oder irrationales Verhalten, die eine neue Iteration erforderlich machen. Dann wird fast das gesamte Positronikteam von einem seiner Mitglieder mittels einer Bombe ermordet. Nur Zhobotter und Liam Barstow entgehen durch einen Zufall dem Attentat. Man hat den Verantwortlichen lebend verhaften können. Er heißt angeblich Jordan Robertson, entpuppt sich aber als der Ferrone Páro Tráamant. Dieser ist ein ehemaliger Konkurrent von Zhobotter, dessen Karriere zerstört wurde, als der Arawissenschaftler ihn vor Jahrzehnten schon als Plagiator und Phantasten entlarvt hatte. Barstow verhört Robertson. Dieser gibt Zhobotter die Schuld, dass auch seine zweite Karriere bei der Rüstungsfirma Wylon Hypertech scheiterte. Das Attentat galt primär dem Arawissenschaftler. Der Ferrone wird den terranischen Behörden übergeben und zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Kurze Zeit nach seinem Haftantritt begeht er Suizid.
Gegenwart: Sichu Dorksteiger, Perry Rhodan und Liam Barstow befinden sich zusammen mit dem Mausbiber Gucky auf dem Raumschiff OSIRIS, welches in der Nähe der Koordinaten von Styx im Raum steht. Man hat inzwischen den Conduit Bonnifer, den Sklaven Shrells, verhaften können, nachdem die Leun Cameron Rioz entführt hat, der ihr wohl nun als Ersatz für Bonnifer dient. Gucky kann am Ort der Zielkoordinaten keinerlei Gedanken erspüren. Warum Shrell diese Schnitzeljagd veranlasst hat, anstatt den Terranern, wie von ihr angekündigt, die Baupläne für die Antriebsverbesserung des PHOENIX zu geben, bleibt unklar. Rhodan glaubt jedoch den Grund für die Verzögerungstaktik zu kennen: Shrell will Bonnifer nicht in den Händen der Terraner belassen. Mit einem Warnschuss gibt Shrell zu verstehen, dass sich ausschließlich der PHOENIX dem Standort des Asteroiden nähern darf.
Rückblende: Phoenix veranlasst heimlich leichte Bauänderungen des Raumschiffs, seines Körpers, um in dem so entstandenen Zwischenraum einen in der Zukunft zu schaffenden Avatar seiner selbst unterzubringen. Barstow findet das heraus und akzeptiert die Änderungen schließlich, versieht den Programmcode aber mit Sicherheitssperren, um künftige Eigenmächtigkeiten zu verhindern. Trotz Bedenken wird diese Iteration von Phoenix beibehalten.
Gegenwart: Als der PHOENIX zusammen mit der Werftplattform DAIDALOS im Kuipergürtel eintrifft, dockt man das Fernraumschiff ab und der Schattenschirm um den 16 Kilometer langen Asteroiden öffnet sich. Das kleine Raumschiff wird mit einem Traktorstrahl hineingezogen und landet in der dortigen Station, die von Shrell im Laufe ihres fünfzigjährigen Aufenthalts im Solsystem reaktiviert worden sein muss. An Bord befinden sich der Ilt, Liam Barstow, Sichu Dorksteiger und Rhodan sowie einige Raumlandesoldaten. Da die Leun nicht zeitnah Kontakt aufnimmt, beschließt Rhodan, die Lagerräume des Asteroiden zu untersuchen und lässt sich und das gesamte Team – mit Ausnahme von Barstow – von Gucky dorthin teleportieren. Man findet technische Geräte, die laut Dorksteiger mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein wesentlich höheres Niveau als die Leuntechnik haben. Von einem der Geräte lösen sich schwarze, kugelförmige Objekte und greifen an. Da das Team mit höchstwertigen Deflektoren getarnt ist, bestätigt sich die Theorie von Dorksteiger. Man kann nur wenige der Kugelroboter abschießen, da sich diese erratisch und blitzschnell durch die gewaltige Halle bewegen. Einige der Soldaten werden dabei getötet. Nur auf Rhodan wird nicht gefeuert, da Shrell diesen für ihr Vorhaben braucht. Nun verschwinden nach und nach fast alle Aggregate; es wird vermutet, dass die Leun ihren Aufbruch vorbereitet. Dorksteiger lässt sich deshalb von dem Mausbiber zum letzten Gerät teleportieren. Als auch dieses Aggregat per Fiktivtransmitter an Bord des Leunraumers transportiert wird, werden Gucky und die Ator ebenfalls erfasst, und befinden sich nun als blinde Passagiere auf der ELDA-RON.
Phoenix meldet an Liam Barstow, dass ein fremdes Aggregat an Bord materialisiert ist, und zwar in dem Bereich, den die Semitronik als Aufenthaltsort für seinen Avatar vorgesehen hatte. Das graue, achteckige Gerät passt exakt in diesen Zwischenraum und beginnt sofort, sich mit der Bordtechnik zu koppeln. Ein eintreffendes Datenpaket von Shrell enthält die Nachricht, dass damit die Hyperschwingungsinduktoren des Fernraumschiffs so modifiziert werden, dass die Aufladung in Zukunft ohne Salkritverbrauch erfolgen kann und sich dadurch die Reichweite des PHOENIX vervielfacht. Barstow lässt die Bordsemitronik in mehreren Zyklen überprüfen, ob damit die Technik an Bord beeinträchtigt wird, aber das Ergebnis ist immer gleich: es kann kein Problem festgestellt werden. Die Funktionsweise des fremden Aggregats lässt sich aber nicht ermitteln.
Rhodan lässt die Halle räumen. Man nimmt auch die drei Toten mit und begibt sich zu Fuß zurück zum PHOENIX. Bei der nachfolgenden Besprechung nominiert Liam Barstow sich als Chefingenieurin und den Ara Zhobotter als Bordpositroniker der PHOENIX-Besatzung für den Flug in die Agolei.
Hauptpersonen
Perry Rhodan, Zhobotter, Liam Barstow, Phoenix
Handlungszeitraum
4. Dezember 2215 NGZ, 10.–11. Juni 2249 NGZ
Handlungsort
Glossar
Barstow, Liam / DAIDALOS / Mullingham, Tamara
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