Der andere Mond
Handlung
Am 20. Juni 2971 feiert man auf der Erde den 1000. Jahrestag des ersten Mondfluges der STARDUST unter Perry Rhodan. Galbraith Deighton präsentiert den Unsterblichen den geheimen Nachlass seines Vorgängers Allan D. Mercant. Offenbar versuchte am Tag vor dem Start der STARDUST ein Unbekannter, auf das Gelände zu kommen und wurde dabei erschossen. Bei ihm wurden fremdartige Gerätschaften und ein Speicherkristall gefunden, dessen Inhalt Deighton jetzt, nach tausend Jahren, bekannt gibt.
Der Kristall enthält eine merkwürdige Geschichte, die offenbar in einer fernen Zukunft spielt, oder in einem Paralleluniversum. Die Erde trägt den Namen Threnya und sie hat ihren ursprünglichen Mond verloren. An seine Stelle ist der Merkur getreten. Die Menschheit ist in die Primitivität zurückgeworfen worden, steht aber erneut an der Schwelle zum Raumfahrtzeitalter. Die erste Mondlandung findet gerade im Auftrag der Internationalen Raumbehörde (IRB), eines Organs der Weltregierung, statt und eine Frau betritt als erster Mensch den Mond.
Einer der Astronauten, Angor Trelj, arbeitet jedoch zugleich als Agent des Großindustriellen Hayder von Haidel. Schon immer gab es Hinweise, dass auf Threnya einmal eine technische Kultur bestanden haben muss und geheime Ortungen im Auftrag von Haidels zeigten, dass auf dem Mond eine Art Bauwerk existieren muss. Als die anderen schlafen, begibt sich Trelj an dessen Standort. Er ist sehr überrascht, als sich eine Tür öffnet und ihm Zugang in unterirdische Anlagen gewährt. Er entdeckt einen Raum, in dem in sargähnlichen Behältern zehn Menschen, ein tierartiges Wesen und ein riesenhaftes Monster im Kälteschlaf liegen. Alle diese Schläfer tragen seltsame Schmuckstücke.
Trelj stiehlt einem der Menschen eines der Schmuckstücke, ohne zu wissen, dass es sich um einen Zellaktivator handelt. Dann untersucht er die weiteren Anlagen und erhält in einem Raum eine umfangreiche Hypnoschulung, die ihm sehr viele Informationen über die Station wie auch über den Gebrauch der dort eingelagerten High-Tech vermittelt. Trelj verschafft sich zahlreiche Ausrüstungsgegenstände und einen modernen Raumjäger. Damit fliegt er zunächst zum Jupiter, bevor er nach Threnya zurückkehrt.
Der Rat der Zwölf, oberstes Gremium der Weltregierung, ist inzwischen sehr besorgt, da ein Astronaut, nämlich Trelj, verschwunden ist. Eine Suchaktion führt zur Entdeckung einer Tür auf dem Mond, doch lässt sich diese nicht öffnen und die Expedition kehrt schließlich nach Threnya zurück.
Trelj setzt die Energiestrahler seines Jägers ein, um nahe einer Millionenstadt in Nordamerika einen Vulkanausbruch hervorzurufen. Dann benutzt er Prallschirme, um die Stadt durch ein scheinbares Wunder zu retten und lässt sich als göttliches Wesen, genannt der Goldene, verehren. In der Folge entsteht in der fraglichen Region auf Grundlage der Religion des Suntralismus ein Gottesstaat mit ihm an der Spitze. Die Weltregierung ist machtlos und kann nicht einschreiten, erkennt aber bald, dass der Goldene mit Angor Trelj identisch ist.
Die Threnyaner wissen nicht, dass auf dem Mond Perry Rhodan, Atlan und weitere Zellaktivatorträger im Kälteschlaf liegen. Die Menschheit wurde vor gut 10.000 Jahren von höheren Mächten bestraft, nachdem ES auf der falschen Seite gestanden hatte. Alle Menschheitswelten wurden geschleift, der Mond nebst NATHAN zerstört und die Menschheit in die Primitivität zurückgeworfen. Die Aktivatorträger wurden in eine Station auf dem Merkur verbannt und in regelmäßigen Abständen geweckt. Sie durften in gewissem Umfang Entwicklungshilfe leisten, sich aber nicht zu erkennen geben.
Jetzt sind Rhodan und Atlan geweckt worden. Sie erkennen entsetzt, dass einer der Zellaktivatoren gestohlen wurde. Der Träger lebt aber dank des Kälteschlafes noch. Aufzeichnungen zeigen, dass durch unglückliche Umstände ein Threnyaner in die Station eindringen konnte. Weitere Daten ergeben, dass er sich zum gottgleichen Herrscher ausgerufen hat. Rhodan und Atlan fliegen getarnt mit einem Raumjäger los, um ihn aufzuhalten.
Mittlerweile hat von Haidel den Befehl gegeben, seinen abtrünnigen Agenten töten zu lassen. In seinem Auftrag begibt sich Pasme Fao als angebliche Besucherin in den Gottesstaat, der bereits einen Feldzug zur Ausdehnung seiner Macht begonnen hat. Es gelingt ihr, nachdem sie erst erkennen musste, dass der Goldene unverwundbar zu sein scheint, dank ihrer weiblichen Reize, mit ihm allein zu sein. Sie tötet Trelj und nimmt zum Beweis ihrer Tat ein Schmuckstück mit, das er um den Hals getragen hatte. Alle technischen Geräte lässt sie wie befohlen zurück und entkommt unerkannt.
Als Rhodan und Atlan im Schutz von Deflektorschirmen landen und das Prunkzelt Treljs in dessen Feldlager betreten, finden sie nur noch seine Leiche vor. Der Zellaktivator fehlt. Beide bringen den gestohlenen Raumjäger dank dessen Syntronik wieder an sich und fliegen ab. Der Feldzug bricht ohne den Goldenen zusammen und die Weltregierung stellt den Frieden schnell wieder her.
Rhodan empfängt eine Nachricht der Weltregierung. Diese will mit den »Außerirdischen« aus der Mondbasis reden und ihnen alle Besitztümer zurückgeben. Rhodan stimmt einem Treffen auf der internationalen Raumstation zu und hofft, die Menschheit wieder in den Kosmos führen zu können.
In der Raumstation vertritt die junge Rätin Nirely Lhosa den Rat der Zwölf. Es kommt zu einem freundlichen Kontakt, doch das Angebot Rhodans, technische Hilfe bei der Expansion ins All zu stellen, nimmt sie eher misstrauisch auf. Die neuen Menschen wollen nur langsam ins All fliegen. Rhodan will die Rätin überzeugen und nimmt sie auf einen Flug im Raumjäger mit. Sie steuern zunächst das Lagerhaus an, in dem die Weltregierung die gestohlenen Artefakte verstaut hat und können gerade noch deren Diebstahl durch Unbekannte verhindern. Auch hier aber keine Spur des Zellaktivators.
Dann besuchen sie Lhosas Familie in ihrem Haus. Rhodan erzählt die Geschichte des Solaren Imperiums, aber Lhosa bleibt zurückhaltend. Ein großes Treffen mit dem Rat der Zwölf wird aber vereinbart und Lhosa gibt wegen des gestohlenen Schmuckstücks den Tipp, es doch bei dem Industriellen von Haidel zu versuchen.
Die Konferenz findet statt. Rhodan zeigt mit einem Ortungsgerät, wie viele Schiffe im nahen Umkreis der Erde angezeigt werden, doch auch dies überzeugt die neue Menschheit nicht. Sie will sich Rhodans Führung nicht unterordnen und vor allem kein Imperium errichten. Rhodan stimmt schweren Herzens den Bedingungen zu.
Dann fliegen er und Atlan zu von Haidel und können dank ihrer überlegenen Technologie den gestohlenen Zellaktivator zurückgewinnen. Auf dem Rückflug orten sie ein außerirdisches Diskusschiff. Sie stoppen es mit Warnschüssen und können die Besatzung, die aus Paluoshan besteht, überzeugen, dass sie Threnyaner sind. Es gelingt jetzt Rhodan, die Weltregierung endlich von der Existenz fremder Rassen und den sich daraus ergebenden Gefahren zu überzeugen. Dank seiner Vermittlung wird ein Handelsvertrag mit den Paluoshan unterzeichnet. Damit endet der Bericht.
Am Ende unterhalten sich die Unsterblichen über die Geschichte, die sie gerade gehört haben, kommen aber nicht zu einer eindeutigen Würdigung.
Anmerkung
- Es wird nicht geklärt, warum jemand sich 1971 auf das Raumfahrtgelände geschlichen hatte. Auch die eventuelle Motivation bleibt vollkommen im Dunkeln. Der Roman endet insoweit abrupt.
Personenregister
Perry Rhodan | Großadministrator |
Galbraith Deighton | Chef der Solaren Abwehr |
Allan D. Mercant | Sein Vorgänger |
Angor Trelj alias der Goldene | Der Astronaut stiehlt einen Zellaktivator und greift nach der Macht. |
Hayder von Haidel | Der skrupellose Großindustrielle verkalkuliert sich. |
Atlan | Einer der Schläfer auf dem Mond von Threnya. |
Pasme Fao | Agentin im Auftrag von Hayder von Haidels |
Nirely Lhosa | Junges Mitglied im Rat der Zwölf. |
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