Wolterhaven
Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt der Roboter. Für weitere Bedeutungen, siehe: Stadt der Roboter (Begriffsklärung). Dieser Artikel befasst sich unter anderem mit der Roboter-Kaste der Handlanger. Für weitere Bedeutungen, siehe: Handlanger. |
Wolterhaven ist eine ausschließlich von Robotern bewohnte Stadt auf Pthor. Daher wird sie auch immer wieder als Stadt der Roboter bezeichnet.
Lage
Diese Stadt liegt südwestlich von Orxeya zwischen der Straße der Mächtigen und dem Meeresufer. Im Norden beginnt der Blutdschungel (Atlan 308) und der diesen Urwald entwässernde Blutfluss mündet nahe Wolterhaven in einem mächtigen Delta. Dadurch ist die Umgebung morastig, weshalb die gesamte Stadt auf Säulen errichtet wurde. (Atlan 308)
Stadtbild
Die Stadt ist auf unterschiedlich hohen Plattformen errichtet worden, die auf Stützen im morastigen Boden stehen. Die Gerüststangen sind hohl, zehn Meter hoch, mehr als zwei Meter im Durchmesser und von einander mehr als 100 Meter entfernt. Die Stadt setzt sich aus unzähligen Einzelplattformen zusammen, von denen jede von einer Gruppe von Säulen getragen wird. Die Säulengruppen weisen unterschiedliche Höhen auf. Die Plattformen haben unterschiedliche Höhen, von etwa zehn bis etwa 100 Metern über dem Untergrund, je nach hierarchischer Stellung des die Plattform bewohnenden Robotbürgers. (Atlan 308)
Die tatsächliche Größe der Stadt ist für einen Außenstehenden nicht einschätzbar, doch bedeckt sie eine Grundfläche von circa 100 km2 und wird von den so genannten »Robotbürgern« bewohnt. Will man die Stadt betreten, geht man zu einer der Säulen und spricht »broaigh«, dann wird man durch eine rasch gebildete Öffnung mit einem Antigravfeld nach oben befördert, wo man etwas unsanft landet. Ist man nicht sicher, ob man eine Transportsäule vor sich hat, spricht man »Ilinlith« und erhält Auskunft über den Standort der nächsten Transportsäule. Dies funktioniert auch innerhalb der Stadt, um auf andere Plattformen zu wechseln. (Atlan 308)
Am (völlig ungesicherten) Rand einer niedrigen Plattform zu einer höher gelegenen sieht man zwischen den Säulen bis auf den morastigen Boden hinab. Die Gebäude sind von verschiedenerlei Form, Höhe und Umfang, jedoch alle ohne Fenster. Je höher man kommt, desto zierlicher und formschöner wirken sie. Es befinden sich immer wieder kleinere Parks und Pflanzen auf den Plattformen. (Atlan 308)
Das höchste Gebäude der Stadt ist der Sitz des Herrn Moonkay. Die oberste Plattform ist 100 Meter hoch und von einer mächtigen Kuppel umschlossen. Die 20 Meter darunter liegende Ebene besteht aus einer dschungelähnlichen Parklandschaft mit Säulen, einem kleinen Wasserfall, Felsformationen, Blumen und einem Podest, auf dem (zumindest zeitweise) Ginover stand. Noch eine Etage tiefer gibt es überraschend gut ausgestattete Wohnmöglichkeiten für Pthorer, inklusive gefüllter Vorratsräume. (Atlan 308)
Bewohner
Wolterhaven wird ausschließlich von den verschiedenen Robotertypen bewohnt. Es muss aber zumindest von Zeit zu Zeit Gäste geben, darauf lassen zumindest die bequemen Wohnmöglichkeiten einiger Herren schließen.
Die Roboter sind unabhängige Maschinen, die sich selbst reproduzieren. Sie haben verschiedenste Formen, je nach Einsatzgebiet und können sich im Laufe der Zeit auch verändern. Sie verfügen außerdem über Emotionen und eine Ethik, deren Ziel das Erreichen der Vollkommenheit ist. Diesem Ziel sind alle anderen Bestrebungen nachgeordnet.
Robotbürger
Die Bürger, auch »Herren« genannt, bestehen aus zwei Meter durchmessenden Kugeln, deren Anzahl ihren Status ausdrückt. Sie müssen nicht in direktem Kontakt zueinander stehen, um miteinander zu funktionieren. Es gibt insgesamt nur 110 Bürger in der Stadt. (Atlan 308)
Die Anzahl der Kugeln spiegelt ihre Rechnerleistung und damit ihren gesellschaftlichen Stellenwert wider. Jener Bürger mit den meisten Kugeln wird als Großbürger bezeichnet. (Atlan 308) Je nach Bedeutung stehen den Robotbürgern eine unterschiedlich große Anzahl an Robotdienern und Handlangern zur Verfügung. In Summe gibt es etwa 15.000 davon. (Atlan 488)
Alle Robotbürger stehen mit der FESTUNG in Verbindung, auch wenn dieser Kontakt meist nur einseitiger Natur ist. Es kann aber durchaus vorkommen, dass einzelne Roboter die Befehle aus der FESTUNG den eigenen Zielen unterordnen, besonders dann, wenn sie im Widerspruch zu den Gesetzen der Vollkommenheit stehen, die sich die Bewohner Wolterhavens auf ihre Fahnen geschrieben haben.
Bekannte Robotbürger
- Althai – 3 Kugeln (Atlan 488)
- Baetal (Atlan 371)
- Bairka (Atlan 371)
- Bediennark – 2 Kugeln (Atlan 393)
- Breita – 2 Kugeln (Atlan 371)
- Cynrik – »der Juwelenheld«, Hüter der Diamanten und anderen Edelsteine, die zur industriellen Produktion benötigt werden (Atlan 308)
- Duuklak – 22 Kugeln, bewachte die WOLTERBOOT (Atlan 393)
- Erek – 22 Kugeln, war stets bedächtig (Atlan 308)
- Errythy (Atlan 371)
- Eskarth (Atlan 371)
- Geraint – 19 Kugeln (Atlan 308)
- Kargentoff – koordinierte die Verteidigungsmaßnahmen gegen die Invasion der Krolocs (Atlan 389)
- Larykuz – Spezialist auf dem Studiengebiet »organisches Leben« (Atlan 442)
- Leondagan – »der Quorkmeister« (Schatzmeister) von Wolterhaven (Atlan 308)
- Maicol – 2 Kugeln, blieb als einziger normal, nachdem VONTHARA deaktiviert worden war. (Atlan 371)
- Merpaux – 5 Kugeln, hielt sich für vollkommen (Atlan 488)
- Moonkay – Im Jahre 2648 Großbürger von Wolterhaven, nannte 27 Kugeln sein Eigen. (Atlan 308) Führte später einen Kugeltausch durch und verlor dadurch stark an Stellenwert. (Atlan 371)
- Poodlkarl (Atlan 442, S. 56)
- Soltzamen – 14 Kugeln, hielt seine Diener an der kurzen Leine. Verschenkte seinen Diener Diglfonk an Sator Synk. (Atlan 442)
- Spymarak (Atlan 496)
- Thentra (Atlan 371)
- Trailer – 27 Kugeln, Moonkays Nachfolger als Großbürger. Wurde von Kennon und Razamon von den Nachwirkungen VONTHARAS befreit. (Atlan 371)
- Vortimer – »der Werkzeugschöpfer«, bekannt für die Erschaffung von Spezialwerkzeugen (Atlan 308)
- Zügelvorth – 3 Kugeln, verantwortlich für das Gebiet unterhalb Wolterhavens (Atlan 494)
Robotdiener
Sie werden auch als »Arbeiter« bezeichnet und bestehen aus einem verschachtelten Körper, auf dem sich diverse Linsensysteme und Anzeigen befinden. Sie haben zwei Beine und zwei biegsame Arme, die in vier Greifklauen enden. Ihre Intelligenz reicht von relativ gering bis sehr hoch gezüchtet.
Diese Klasse zerfällt in vier Unterklassen:
- würdige Arbeiter
- fleißige Arbeiter
- nimmermüde Arbeiter
- ideenreiche Arbeiter
Bekannte Robotdiener
- Brickel (Atlan 393)
- Deckenwiezel – wurde Balduur geschenkt und in Atlan 307 vernichtet
- Diglfonk – Diener des Herrn Soltzamen, wurde Sator Synk zum Geschenk gemacht (Atlan 414)
- Dilthay – klügster Diener des Herrn Moonkay (Atlan 308)
- Freist – würdiger Arbeiter des Herrn Merpaux (Atlan 488)
- Gentleman Kelly II – misslungener Versuch, Sinclair Marout Kennon einen Robotgefährten zu schenken. (Atlan 371)
- Gykogsbeeden – gehörte den Robot-Guerillas an, die Sator Synks Kommando unterstellt waren. (Atlan 424)
- Harjanan – würdiger Arbeiter des Herrn Moonkay (Atlan 315)
- Hastanoque – würdiger Arbeiter des Herrn Soltzamen, Mitglied der Robot-Guerillas (Atlan 462)
- Heiswell – Diener des Herrn Bediennark (wurde in Atlan 393 vernichtet)
- Iwein – würdiger Arbeiter des Herrn Moonkay (Atlan 308)
- Karleol – Diener des Herrn Moonkay (Atlan 308)
- Keiselpoll (Atlan 414)
- Krimston – nimmermüder Diener des Herrn Althai (Atlan 488)+
- Kurziell – diente dem Stadtjuwel Harvall von Moondrag.
- Liwo – würdiger Arbeiter des Herrn Leondagan (Atlan 358)
- Manziel – würdiger Arbeiter des Herrn Vortimer, steigerte seinen Drang zur Vollkommenheit soweit, dass er zum Saboteur wurde und schließlich den Kartaperator zerstörte (Atlan 315)
- Netvoran – würdiger Arbeiter des Herrn Moonkay (Atlan 494)
- Orthfein – würdiger Arbeiter des Herrn Leondagan (Atlan 491)
- Owein – ideenreicher Arbeiter des Herrn Moonkay (Atlan 308)
- Tobarstien – Diener des Herrn Bediennark (wurde in Atlan 393 vernichtet)
- Viedenkork – Diener des Herrn Bediennark (wurde in Atlan 393 vernichtet)
Handlanger
Dies ist die unterste Kaste der Roboter. Sie haben nur ein geringes Maß an Intelligenz und sind zur Verrichtung mehr oder weniger stupider Tätigkeiten geschaffen worden. Sie sind meist von kastenförmiger Gestalt. (Atlan 308)
Bekannte Handlanger
Geschichte
Wolterhaven diente unter anderem dazu, den Kurs Pthors vorauszuberechnen. Außerdem ließen hier die Herren der FESTUNG nach einem Weg forschen, wie der Paratronschirm durchbrochen werden konnte, den die Terraner um Pthor gelegt hatten.
Wolterhaven wurde im Jahre 2648 von einer Truppe Söldner aus Orxeya geplündert, nachdem der Händler Gäham Lastor durch Atlan und Razamon Illusionssteine in die Stadt bringen ließ. Im anschließenden berauschten Freudentaumel waren die Robotbürger und Robotdiener nahezu handlungsunfähig. Erst das Eingreifen des Arkoniden und des Berserkers konnte die Plünderung stoppen. Der Anführer Gädar Glomp musste seine Leute abziehen und nachdem die Roboter wieder zu Sinnen gekommen waren, wurden alle in der Stadt verbliebenen Räuber getötet. (Atlan 308)
Nach dem Sturz der Herren empfingen die Robotbürger widerspruchslos Befehle der Odinssöhne und befolgten sie auch. Als der Ruf des Wächters VONTHARA ertönte, wurden auch die Robotbürger und -diener deaktiviert, nur die Handlanger blieben funktionstüchtig. Diese richteten in der Stadt ein heilloses Durcheinander an und beschädigten sie stark. Als dann die Robotbürger erwachten, hielten sie sich für adelige Herrscher und widmeten sich ganz der Gestaltung ihres Reiches und Hofstaats. Nur Maicol war danach normal. Mit Hilfe Kennons und Razamons wurde zuerst Braita, danach Großbürger Trailer umprogrammiert, sodass wieder Ordnung einkehrte. Danach wurden umfangreiche Reparaturmaßnahmen ergriffen. (Atlan 371)
Bei der Invasion der Krolocs unternahm Kargentoff die Rolle des Repräsentanten Wolterhavens und half mit, eine Abwehrstrategie gegen die Angreifer zu entwerfen und danach zu koordinieren. Dabei leistete Wolterhaven unerwartet großen Widerstand, indem die Feinde durch eine speziell auf sie abgestimmte Strahlung unberechenbar gemacht wurden, was den Invasoren tausende Soldaten kostete. Schließlich ließ ihr Anführer Tagger Blyhs Wolterhaven aus großer Höhe systematisch beschießen. Dabei wurde etwa ein Drittel der Stadt schwer beschädigt, bis die Strahlung abgeschaltet wurde. (Atlan 389) Nachdem die Invasion zurückgeschlagen werden konnte, begannen umfangreiche Reparaturmaßnahmen. (Atlan 390)
Auf der Weiterreise zur Schwarzen Galaxis wendeten sich die Robotbürger an Atlan. Herr Duuklak, der für alle Robotbürger sprach, bot die WOLTERBOOT an, um damit zum Archiv des Schreckens vorzustoßen, dessen Position bekannt war. Dort sollten wertvolle Informationen über ihr unfreiwilliges Ziel zu finden sein. Bei der Expedition wurden Herr Bediennark, seine drei Diener Heiswell, Viedenkork und Tobarstien, sowie Sator Synk losgeschickt. Nur letzterer kehrte zurück, denn sie wurden nach 3-SEOMOD-17 umgeleitet, wo eine verrückte Roboterzivilisation die Eindringlinge tötete. Dieses Opfer war nicht umsonst, da Synk die richtigen Koordinaten des Archivs von dort mitbrachte. (Atlan 393)
Als die Scuddamoren Pthor besetzten, zeigten sich die Robotbürger kooperationsbereit. Allerdings trieben sie doppeltes Spiel, denn sie stellten dem Orxeyaner Sator Synk einige Arbeiter und Handlanger zur Verfügung, die speziell für den Guerillakampf geeignet waren. Daher wurden sie auch Robot-Guerillas genannt. (Atlan 424)
Quellen
Atlan 308, Atlan 315, Atlan 358, Atlan 371, Atlan 389, Atlan 393, Atlan 424
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