Paratau
Als Paratau bezeichneten die Porleyter das Ausscheidungsprodukt der Nocturnen. Die Kartanin bezeichneten ihn als Tränen N'jalas.
Übersicht
Zusammensetzung
Paratau tritt in Form von jeweils etwa einem Kubikzentimeter großen Tropfen auf und hat etwa eine dem Wasser entsprechende Dichte. (PR 1334 – Computer)
Er fühlt sich warm an, ist durchsichtig und schimmert. (PR 1290, PR 1306)
Die Grundsubstanz ist gewöhnliche Materie, die mit psionischer Energie gesättigt ist und so zu einer halb stofflichen, halb fünfdimensionalen Psimaterie wird. (PR 1322, PR 1349)
Entstehung und Eigenschaften
Die Nocturnen in der Galaxie Fornax verstoffwechseln Hyperstrahlung. Die »unverdaulichen« ultrahochfrequenten Anteile werden als Paratau ausgeschieden und sammeln sich entlang ihrer Flugschneisen in so genannten Tauregionen. (PR 1324, PR 1349)
Nach der Erhöhung der Psi-Konstante durch das Kosmonukleotid DORIFER im Jahr 50.027 BC erhielt der Paratau vorübergehend besondere zusätzliche Eigenschaften. Er wurde zu einem Psichogon, das ab einer bestimmten Konzentration eine Tendenz zur spontanen Deflagration zeigte. Diese unkontrollierte Freigabe der gespeicherten Energie löste Psi-Stürme aus, die verheerende Auswirkungen sowohl für psionische Technik als auch auf organische Lebewesen hatte. Eine mögliche Folge war Psiphrenie – eine Art Wahnsinn. (PR 1309, PR 1345, PR 1348, PR 1349)
Die kritische Menge ist unbekannt. (PR 1333)
Paratau verflüchtigt sich (deflagriert) im Lauf der Zeit. Die Halbwertszeit ist nicht bestimmbar und scheint sogar zu variieren. Der Vorgang kann gestoppt werden, wenn der Paratau in kleinen Mengen durch Paratronschirme versiegelt wird. Dadurch wird außerdem die spontane Deflagration verhindert. (PR 1334 – Computer)
In Kontakt mit Lebewesen erhöht sich die Strahlungsfrequenz des Parataus. (PR 1324)
Verwendung
Paratau kann mit Traktorstrahlen abgeerntet und in Behältern gelagert werden, die mit Paratronschirmen oder durch besonders begabte Esper gesichert sind. Der ständige Kontakt mit großen Paratau-Mengen kann jedoch zu krankhaften Zellwucherungen führen.
Bei richtiger Handhabung verleiht schon ein einziger Tropfen Paratau einem intelligenten Wesen für begrenzte Zeit Parafähigkeiten. Dabei wird die im Paratau gespeicherte psionische Energie freigesetzt und der Paratautropfen wird aufgezehrt. Die Auswirkungen sind jedoch von Individuum zu Individuum verschieden. Manche Lebewesen sind parataub, auf diese hat der Paratau nur geringe bis gar keine Auswirkungen. Personen mit einer latenten paranormalen Begabung können den Paratau gezielt nutzen.
Als besonders geeignet erwiesen sich weibliche Kartanin, während männliche Kartanin sich zumeist als ungeeignet und in vielen Fällen als parataub erwiesen. Auf diese Weise wurde der Paratau nach 3587 von den Kartanin eingesetzt, die mit Hilfe der Kräfte, die er verlieh, ihr Sternenreich aufbauten.
In einigen Fällen kann Paratau auch für technische Anwendungen zum Einsatz gebracht werden, seine allgemeine Instabilität verhindert dies aber meist. Eine Ausnahme bildet der von Notkus Kantor und Enza Mansoor entwickelte Paraflektor. Im diesem Aggregat werden größere Mengen zur kontrollierten Deflagration gebracht. Durch gerichtete Emission der freigesetzten Energie können geschnittene Psi-Stränge verschoben werden. (PR 1325)
Geschichte
51./50. Jahrtausend BC
Aufgrund der Erhöhung der Psi-Konstante im Jahr 50.027 BC wurde der von den Nocturnenschwärmen abgegebene Paratau zu einem instabilen Psichogon. (PR 1348, PR 1349)
In den Jahren nach der Ankunft der NARGA SANT in Triangulum entdeckten die Kartanin bei Expeditionen nach Fornax die besonderen Eigenschaften des Parataus. Daher und als Verursacher des Problems vereinbarte Oogh at Tarkan mit dem Weisen von Fornax eine regelmäßige Aberntung der Tauregionen. Doch aufgrund eines zivilisatorischen Rückfalls kam es nicht mehr dazu. Bei dem Versuch, Nocturnenstöcke auf der NARGA SANT anzusiedeln und als Datenspeicher zu nutzen, um die bevorstehende Phase der Verdummung zu überbrücken, ereignete sich zu Beginn des 50. Jahrtausends BC ein verhängnisvoller Zwischenfall. Milliarden angelockte Nocturnen setzten in kürzester Zeit enorme Mengen Paratau frei. Der ausgelöste Psi-Sturm entwickelte bisher ungekannte Ausmaße. Psiphrenie griff auf den im Zyklopsystem beheimateten Altstock über, der in Zukunft als Narr von Fornax bekannt wurde. (PR 1349)
Die Nocturnen versuchten, die durch spontane Deflagration des Parataus verursachten Psistürme zu vermeiden, indem sie den Paratau gleichmäßig verteilten. (PR 1349)
36. Jahrhundert
Durch die Weltraumbeben im Jahr 3587 drohte eine ähnliche Katastrophe, doch dieses Mal konnte der Weise von Fornax überschüssigen Paratau abstrahlen, der in M 33 nahe bei der Sonne N'jala materialisierte. Die Kartanin, die mittlerweile wieder in den Weltraum vorstießen, entdeckten die Tränen N'jalas. Die Esper entstanden und das Matriarchat etablierte sich. (PR 1338)
Dank des Parataus entschieden die kartanischen Esper den zweiten Giftatmerkrieg gegen die Maakar für sich.
5. Jahrhundert NGZ
Die Kartanin entdeckten den Ursprung des Parataus in der 2,5 Millionen Lichtjahre entfernten Kleingalaxie Fornax und nahmen den Abtransport mithilfe gewaltiger Fernraumschiffe auf, wie Oogh at Tarkan vor rund 54.000 Jahren mit dem Weisen von Fornax vereinbart hatte. (..., PR 1349)
Auf der Suche nach der Position von EDEN II machten die Porleyter die Terraner auf die Nocturnen in Fornax aufmerksam. Perry Rhodan verpflichtete sich gegenüber dem Weisen von Fornax zur Entsorgung von überschüssigem Paratau. Im Gegenzug sollte der Narr von Fornax Hinweise zur Position von EDEN II liefern. Die Kosmische Hanse legte 429 NGZ im Faalinsystem das Kontor Fornax an.
Zwangsläufig kam es zu der ersten Begegnung und zu einem Konflikt mit den Kartanin, die nach einigen Jahrzehnten erzwungener Pause wieder damit begannen, den von den Nocturnen ausgeschiedenen Paratau zu ernten. Schließlich wurde Ende April/Anfang Mai 430 NGZ ein Vertrag zwischen der Kosmischen Hanse und den Kartanin abgeschlossen, der beiden Seiten Zugang zum Paratau garantierte.
Die GOI baute eine Truppe aus Paratensoren auf, die aufgrund ihrer latenten paranormalen Begabung mithilfe von Paratau vorübergehend Psi-Fähigkeiten entwickelten. (PR 1309)
In den Jahren der Herrschaft von Sotho Tyg Ian (Stygian) in der Milchstraße war der Handel mit Paratau streng reglementiert, da die spontane Deflagration eine potenzielle Gefahr für die ESTARTU-Technik und sogar für das gesamte Stygische Netz darstellte. Am liebsten wäre Stygian ein komplettes Verbot gewesen, aber er mochte keinen offenen Konflikt mit dem Galaktikum riskieren. Maßgebliches Kontrollinstrument waren die Paratau-Inspektoren. Ihnen gegenüber standen verschiedene Schmuggler wie Captain Ahab. (PR 1309, PR 1312)
Die Kartanin dagegen intensivierten ihre Bemühungen und beförderten mit einem gigantischen Aufwand nach und nach tausende Tonnen Paratau in die Mächtigkeitsballung Estartu, wo sie ihn in den Tränennetzen ihrer unter strengster Geheimhaltung eingerichteten Kolonien bunkerten. (PR 1326, PR 1341)
Am 31. Januar 447 NGZ führte eine Verkettung unglücklicher Umstände zu einer Psi-Katastrophe. Die Menetekelnden Ephemeriden, die das Tarkanium nahezu vollständig abriegelten, traten in Reaktion mit dem Paratau. Die schlagartige Deflagration der gesamten Vorräte zeitigte verheerende Folgen für die Kartanin. Wie sich später herausstellte, ermöglichte diese Entladung geballter psionischer Energie den Transfer des ersten Viertels der Galaxie Hangay aus dem sterbenden Universum Tarkan in das Standarduniversum. (PR 1349)
Nach der Materialisierung des ersten Viertels von Hangay begann die Psi-Konstante sich wieder zu normalisieren. Danach verlor sämtlicher Paratau die Psichogon-Eigenschaft, intelligenten Lebewesen Psi-Fähigkeiten zu verleihen.
Quellen
- PR 1290, PR 1306, PR 1309, PR 1310, PR 1312, PR 1313, PR 1322, PR 1324, PR 1325, PR 1326, PR 1327, PR 1333, PR 1337, PR 1338, PR 1341, PR 1345, PR 1348, PR 1349
- PR 1334 – Computer
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