SENECAS Geheimnis

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Handlung

Im November 3791 wird Joscan Hellmut nach einem Zusammenbruch wegen Überarbeitung und eines Schocks in der Medostation der SOL behandelt. Während ihn der Medorobot untersucht, denkt der Kybernetiker über die Störung SENECAS und der Roboter Romeo und Julia nach. Er trifft sich mit Lyta Kunduran, die den Kybernetiker gewissermaßen verehrt. Doch auch dieses Gespräch bringt Hellmut nicht weiter. Er fasst den Plan, das von Chart Deccon verwahrte Logbuch der SOL einzusehen, um dort vielleicht nachlesen zu können, was die Störungen der Biopositronik verursacht haben könnte. Doch der High Sideryt ist nicht gewillt, Joscan Hellmut einen Blick in das Logbuch werfen zu lassen. Der Kybernetiker entdeckt jenen Geheimgang, den Deccon immer benutzt, wenn er sich unerkannt unter die Solaner mischen will, um deren Meinungen mitzubekommen. Ein positronischer Schlüssel öffnet Hellmut die Tür. Durch einen Korridor erreicht er den Eingang zur Klause. Auf dem Weg hat er zwei optische und eine akustische Warneinrichtung ausschalten müssen. Die sieben in der Klause positionierten Roboter schaltet er mit dem Schlüssel aus. Er nimmt das Logbuch aus der Schatulle aus Elfenbein, bringt alles wieder in den ursprünglichen Zustand und sucht seine Kabine auf, die er verriegelt, um sich ungestört dem Studium des Buches widmen zu können. Fasziniert liest er den Bericht des Wissenschaftlers Esterhan Soeklund.

Die beiden Roboter Romeo und Julia haben es im Jahre 3650 geschafft, die SOL aus einem ungewollten Dimetransflug in den Normalraum zurückzuholen. SENECA informiert Soeklund über das spurlose Verschwinden des Roboterpärchens auf dem Weg von den SOL-Zellen in die Hauptzentrale im Mittelteil des Raumschiffes. Cleton Weisel stellt dem Kybernetiker Suchtrupps zur Verfügung, die die SOL nach Romeo und Julia durchkämmen. Nach einigen Tagen erfolgloser Suche plädieren sowohl Tanar Fridan als auch SENECA für eine Beendigung der Aktion.
Soeklund hat in akribischer Kleinarbeit herausgefunden, dass die Biopositronik unter einem moralische Defekt im Plasmateil und einem eigentlich unmöglichen Defekt in der Positronik leiden muss. Es kann sich also nur um Einwirkungen von außen handeln. Soeklund beginnt, den Weg Romeos rückzuverfolgen. Er entdeckt einen Transmitter, der Romeo abgestrahlt hat. Von der Positronik abgerufene Transportdaten zeigen, dass zur exakt gleichen Zeit ein zweiter Transport stattgefunden hat. Soeklund hält SENECA für die Täuschung verantwortlich. Auf Umwegen erreicht er die von Kampfrobotern abgeschirmte Zentrale der SZ-1. Dort lässt er die Positronik ein Abkoppelungsmanöver simulieren, in dessen Verlauf im Endstadium der Kontakt zu SENECA unterbrochen wird. Soeklund nutzt diese wenigen Minuten, um die beiden Transmittertransporte erneut überprüfen zu lassen. Als Ziel der Vorgänge stellt sich nun die Panzerkugel SENECAS heraus. Als der Countdown beendet ist, öffnet Soeklund die Eingänge. Etwa 20 Roboter nehmen ihn zum Durchgang zum Mittelteil mit. Im Auftrag SENECAS fordern die Maschinen den Wissenschaftler auf, nicht mehr in die SZ-1 zurückzukommen, bis das Problem gelöst ist. Was genau damit gemeint ist, bleibt Soeklund verborgen.
Als Folge seines Handels blockiert die Positronik sämtliche Transmitterverbindungen, was Cleton Weisel erzürnt. Auf Anfragen reagiert SENECA nicht. Erst als Esterhan Soeklund Kontakt aufnimmt, antwortet die Biopositronik. Mit Fragen nach einer bestimmten Solanerin, in die sich Esterhan angeblich verliebt hat, versucht der Kybernetiker, SENECA regelrecht einzulullen, ehe er die Frage einwirft, wann die Positronik gedenke, Romeo und Julia wieder herauszurücken. SENECA fällt tatsächlich auf den Trick herein und gibt zur Antwort, dass die beiden Roboter schon längst aus der SOL hinaus zum »Empfänger« geschickt worden sind. Cleton Weisel und die anwesenden Techniker sind überrascht. Als SENECA seine letzte Antwort als Scherz bezeichnet, ist der Chef der Arge SOL der Meinung, dass SENECA die Wahrheit spricht und wirklich nicht weiß, wo sich Romeo und Julia aufhalten.
Als nächsten Schritt plant Soeklund, die Alpha-Zentrale aufzusuchen. Die SOL ist im Moment manövrierunfähig. Um Rohstoffe und Versorgungsgüter einzusparen, wird eine Einschränkung des Verbrauchs angeordnet. Weisel stört der leichte Schaden der Biopositronik nicht. Nur Soeklund muss in seinem Eifer gebremst werden. Fridan soll dafür sorgen.
Esterhan Soeklund versucht, zunächst in die Beta-Zentrale zu gelangen. Doch der Eingang zu der angeblich außer Betrieb befindlichen Station ist verriegelt. Ein weiterer, auf der gegenüberliegenden Seite der Panzerkugel befindlicher Eingang, wird von einem Energieschirm abgeschirmt. Auf Anfrage antwortet SENECA, dass die Kugel mit dem Rechengehirn für alle Zeiten und für jedermann verschlossen ist. Die Biopositronik reagiert auf keine Anrufe. Sogar als Soeklund aus einem Beiboothangar die Luft ins All entweichen lässt und dabei keinen Raumanzug trägt, bleibt SENECA untätig. Der Kybernetiker muss das Schott im letzten Moment selbst schließen.
In einer nahe der Zentrale der SZ-1 liegenden Lagerhalle versucht Soeklund, über eine Kleinstpositronik Zugriff auf die Schiffspositronik zu erlangen. Dabei wird er von einigen Solanern überrascht. Bei einem kurzen Schusswechsel tötet Soeklund in Notwehr Raymond Fabre. Diese von Tanar Fridan inszenierte Aktion hätte dem Kybernetiker lediglich einen gehörigen Schrecken einjagen sollen, ist aber völlig aus dem Ruder gelaufen. Cleton Weisel informiert Soeklund über den Anflug eines von Julia gesteuerten Kleinraumschiffes unbekannten Typs. Julia erkundigt sich, ob Romeo schon auf der SOL eingetroffen ist. Der Roboter will nicht, dass SENECA von seiner Rückkehr erfährt. Julia ist bestens darüber informiert, dass SENECA vollkommen mit sich selbst beschäftigt ist und jeden Kontakt mit der Außenwelt abgebrochen hat. Auch Julia hat keine Verbindung mit der Biopositronik. Das fremde Raumschiff ähnelt einer Erbsenschote mit einigen kugelförmigen Verdickungen. Julia wird von Soeklund empfangen. Es ist auffällig, dass sie kein Wort spricht, die bunten Lämpchen nicht blinken und auch die Augen seltsam glanzlos sind. Auf Soeklunds Frage nach der Herkunft des Bootes erklärt Julia nur kurz, dass sämtliche Daten gelöscht worden sind und niemand den Weg des Bootes zurückverfolgen kann. Im Mittelteil der SOL versuchen drei Solaner, Julia auszuschalten. Diese aktiviert jedoch ihren Schutzschirm und ist somit unangreifbar. Eine große Gruppe Techniker der Arge SOL entwaffnet die Männer und führt sie ab.
Auf der SZ-1 verbindet sich Julia mit der Positronik einer Nebenzentrale über Steckkontakte. Soeklund schafft es, durch diese Verbindung das in der Positronik gespeicherte Wissen des Roboters auf den externen Rechner zu übertragen. Gleichzeitig gaukelt er Julia vor, dass sich der sehnlich erwartete Romeo gemeldet hat. Während Julia davonstürmt, um sich mit Romeo zu treffen, ruft Soeklund die überspielten Informationen ab. Romeo und Julia sind vom Transmitter zu dem unbekannten Empfänger abgestrahlt worden. Von diesem haben sie den Auftrag erhalten, an zwei unterschiedlichen Orten je eine Hälfte einer Quasi-Antimateriemasse herzustellen. Diese Hälften sind in den Körpern der beiden Robotern untergebracht, von einem speziellen Ortungsschutz vor Entdeckung geschützt. Bei Vereinigung der beiden Hälften wird eine Explosion ausgelöst werden, die jegliche Materie in einem Umkreis von zehn Kilometern vernichtet. In die beiden Roboter ist eine hyperphysikalische Zeituhr installiert worden, die einen Vereinigungsdrang auslöst, der mit der Zeit immer größer werden wird. Nach zwei Jahren wird dieser Drang seine Höchstphase erreicht haben. Sodann sind Romeo und Julia mit einem Raumschiff wieder zur SOL zurückgeschickt worden.
Soeklund ist erschüttert. Cleton Weisel muss umgehend informiert werden. Als er eine Verbindung zur Zentrale hergestellt hat, erfährt er, dass auch Romeo angekommen ist. Soeklund ist nicht fähig, seine Warnung auszusprechen. Julia ist zurückgekommen, hat das Gespräch mitgehört und die Verbindung getrennt. Der Roboter schlägt den Kybernetiker bewusstlos. Cleton Weisel schickt zwei Gruppen von Bordrobotern im Auftrag SENECAS los, um Romeo und Julia abzufangen. Die beiden Roboter werden in glasartige undurchdringliche Substanzen eingegossen. Die beiden Blöcke werden in wenig benutzten Sektoren der SOL-Zellen abgestellt, Romeo in der SZ-1 und Julia in der SZ-2. Soeklund wird gewissermaßen zum Wächter über die beiden Quarzblöcke. SENECA verhindert, dass die Blöcke aus der SOL entfernt werden.

Nach dem Lesen dieses erschütternden Berichtes, muss Joscan Hellmut das Logbuch wieder in die Klause zurückbringen. Über den Geheimgang erreicht er abermals den Eingang und schaltet die Roboter mit dem Impulsschlüssel aus. Chart Deccon hält sich in der Hygienezelle auf, wo er anscheinend ein Selbstgespräch führt. Hellmut verstaut das Buch wieder in seiner Elfenbeinschatulle. Als er sich zurückziehen will, kommt der High Sideryt aus der Hygienezelle und hebt eine Puppe auf, die sein äußeres Ebenbild darstellt. Da sie seiner Ansicht nach die Magniden nicht täuschen kann, wirft er die Puppe in den Abfallvernichter. Dann stellt Deccon eine Verbindung mit der Zentrale her. Aus den Augenwinkeln sieht er einen der Roboter, kann aber nicht sagen, was ihm an der Maschine nicht gefällt. Während der High Sideryt mit Curie van Herling spricht, verschwindet Joscan Hellmut im Geheimgang. In seiner Kabine erleidet der Kybernetiker einen Nervenzusammenbruch. Hellmut ist nun klar, warum SENECA davor gewarnt hat, dass die Vereinigung Romeos und Julias den Untergang der SOL bedeuten würde. Wer jedoch der Biopositronik den Auftrag gegeben hatte, die beiden Roboter einer unbekannten Macht auszuliefern, bleibt auch jetzt noch im Dunkeln. An diesem 20. November 3791 beschließt Joscan Hellmut, sein Wissen bei sich zu behalten, um ein Chaos und eine Panik zu verhindern. Ihm ist klar, dass die Solaner seit 141 Jahren auf einer tickenden Bombe leben.

Hauptpersonen

Joscan Hellmut, Esterhan Soeklund, Chart Deccon, Cleton Weisel, Romeo, Julia

Handlungszeitraum

3650, November 3791

Handlungsort

SOL

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Atlan Heftroman 539