Seolis

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Die Seolis sind ein moralisch hochstehendes Volk aus einer anderen Zeit.

Erscheinungsbild

Seolis sind zwei Meter große Insektoide mit zwei Beinen und vier Armen. Sie haben einen grazilen Körperbau. Ihr Blut ist grünlich. (PR 1023)

Die Seolis sind eine eierlegende Spezies. Weibliche Seolis legen in der Regel ein rundliches, grünes Ei. Die Ablage eines zweiten Eis ist selten. (PR 1023)

Alle bekannten Seolis außer Eiling litten an der Sonnenwindpest. (PR 1023)

Charakterisierung

Die Seolis sind äußerst friedfertig und von sehr hoher Moral. In ihrer Sprache gibt es kein Wort für »Krieg«. Unsoziales Verhalten ist ihnen unbekannt. Ihre Uneigennützigkeit geht so weit, dass sie sich Betrug und ähnliche Verbrechen nicht vorstellen können. (PR 1023)

Jegliches Leben wird von den Seolis hoch geachtet, selbst Blutkörperchen, Bakterien und Viren. Der Gedanke, ein Lebewesen absichtlich zu töten, erfüllt sie mit Entsetzen. Selbstmord ist für sie undenkbar. Der Anblick toter Lebewesen verursacht ihnen Ohnmachtsanfälle. Da sie nichts und niemandem schaden wollen, führen sie keinerlei Blutanalysen durch, weil dabei Mikroorganismen zu Schaden kämen. Wegen dieser Zögerlichkeit besitzen sie keinerlei mikrobiologischen Kenntnisse. (PR 1023)

Bekannte Seolis

Raumschiffe

Die in das Jahr 424 NGZ gelangte Flotte der Seolis wurde von den Terranern als Quarantäneflotte tituliert. Sie bestand aus etwa 628 pechschwarzen, langgestreckten, korkenzieherartig gedrehten Einheiten mit sechseckigem Querschnitt. Sie waren knapp zwei Kilometer lang, 50 Meter dick und schwer gepanzert. Im Vergleich mit Raumschiffen der Kosmischen Hanse waren die Triebwerke dieser »Wendelschiffe« nur mäßig leistungsfähig und sie hatten einen mittelmäßigen Ortungsschutz. (PR 1023)

Eilings Schiff war ein Sondermodell. Es war nur etwa 300 m lang und silberfarben. (PR 1023)

In den Schiffen gab es einen Brutsektor. Dort wurden befruchtete Eier an die vom Brutdirektor geleiteten Spezialisten des Brutkommandos übergeben und mit größtmöglicher Präzision ausgebrütet. Der Rechner des Brutsektors wählte die Namen der Neugeborenen aus. (PR 1023)

Darstellung

Geschichte

Irgendwann

Die Seolis stammten ursprünglich von dem Planeten Seol-O-Lorrath. Seit die Sonnenwindpest sie befallen hatte, reisten sie als Nomaden an Bord von Raumschiffen umher. (PR 1023)

{{Anmerkung|Es ist nicht bekannt, ob das gesamte Volk der Seolis den Heimatplaneten verließ oder ob nur einige krank wurden, die man daraufhin verstieß. Die Tatsache, dass die Flotte der Erkrankten zum Zeitpunkt von Eilings Geburt nur knapp 70 Schiffe umfasste, lässt auf letzteres schließen. In Kap. 2 der einzigen Quelle heißt es zudem, die Sonnenwindpest sei »vor Urzeiten an Bord gekommen«, was die Annahme zulässt, dass die Krankheit nicht auf dem Planeten ausgebrochen ist, sondern in einem Schiff der Flotte.

Jahrhunderte- oder Jahrtausendelang suchten die Erkrankten nach einer Heimstatt, um dort in Frieden sterben zu können. Das war ihr einziger Wunsch. Praktisch alle Seolis der Flotte litten ab einem bestimmten Zeitpunkt an der Sonnenwindpest. Ein Heilmittel existierte nicht. Während die Sonnenwindpest bei den Seolis zu einem langsamen schmerzfreien Siechtum führte, starben Fremdwesen schnell und unter schrecklichen Qualen, wenn sie mit dem Erreger in Kontakt kamen. Diese Erfahrung machten die Seolis in der Anfangszeit ihrer Odyssee bei einer Begegnung mit einem kleinen Schiff. Damit niemand dies vergaß, wurde das im Film festgehaltene Ereignis jedem Seoli bei der Erwachsenwerdung vorgespielt. (PR 1023)

Die Seolis wollten niemandem schaden und setzten alles daran, eine Verbreitung der Sonnenwindpest zu vermeiden. Sie verließen ihre Schiffe deshalb nur zu Reparaturzwecken. Rohstoffe wurden nur auf unbewohnten Planeten abgebaut, die anschließend mittels eines Atombrandes vernichtet wurden. Somit herrschte ständig Rohstoffknappheit in den Schiffen. Aufgrund der Gewissheit eines baldigen Todes war es um die Moral der Seolis schlecht bestellt. Selbstmord kam für die Seolis aufgrund ihrer Ethik jedoch nicht in Betracht. Obwohl viele weibliche Seolis, die von der Krankheit geschwächt waren, bei der Eiablage starben, und obwohl aus vielen Eiern keine Jungen schlüpften, wuchs das Volk der Seolis ständig weiter. Auch Angriffe anderer Völker, die die Seolis aus Angst vor der Seuche dezimierten, konnten daran langfristig nichts ändern. (PR 1023)

Eines Tages wurde Eiling geboren. Er war immun gegen die Pest, aus unbekannten Gründen unfruchtbar und besaß eine andere Ethik als die anderen Seolis. Er war als Erster in der Lage, Blutkörperchen zu töten und so Untersuchungen anzustellen. Aufgrund seiner Sonderstellung wurde er von seinem Volk als Halbgott verehrt. Da er nicht vorzeitig an der Krankheit starb, galt er als unsterblich und wegen seiner inspirierenden sozialen Position als Heiler. Er war zwar nicht Kommandant der Flotte, aber sein Wort hatte Gewicht. (PR 1023)

Jetztzeit

Irgendwann wurde den Seolis durch einen anonymen Funkspruch angeboten, sie an einen Ort und in eine Zeit zu bringen, in der sie kein Lebewesen würden gefährden können. Eiling misstraute dem Angebot, aber die restlichen Schiffskommandeure stimmten dafür. So flog die Quarantäneflotte die verabredete Position an und wurde von einer Zeitweiche in das Jahr 424 NGZ und in die Nähe des Planeten Arxisto geschleudert. Dort stellten die Seolis fest, dass sie betrogen worden waren, denn dieser Bereich des Kosmos war keineswegs unbewohnt. Auf dem Planeten lebten intelligente Wesen und ganz in der Nähe operierte das Raumschiff TSUNAMI-36. Als sich die TS-36 der Flotte näherte, brachen die Seolis eine etablierte Verhaltensweise. Sie warnten die Fremden nicht nur mit Lichtsignalen, sondern feuerten auch Warnschüsse ab. (PR 1023)

Inzwischen hatte Eiling endgültig den Weg der Moral verlassen: Er hatte von sich und dem ihm zugewiesenen persönlichen Begleiter Orofon Blutproben genommen und die Blutkörperchen mit Farbstoff getötet, um sie betrachten zu können. Für Orofon, der Eiling wie einen Gott verehrt hatte, war Eiling deshalb ein Verbrecher. Er informierte Beneder, den Kommandanten der Flotte. Orofon glaubte, Eiling wolle die Sonnenwindpest absichtlich verbreiten. Als ein Fremder in einem Raumanzug auf die Flotte zuflog, beschloss Eiling, Kontakt aufzunehmen und ihm ebenfalls in einem Raumanzug entgegenzukommen. Der Fremde stellte sich als Perry Rhodan vor. Als er erfuhr, dass die Seolis von einer Krankheit heimgesucht wurden, bot er ihnen Hilfe an. Eiling willigte ein, sich im Schiff der Fremden medizinisch untersuchen zu lassen. Dort stellte sich heraus, dass sein Blut Mikroorganismen enthielt, die die Erreger der Sonnenwindpest verzehrten. (PR 1023)

Währenddessen zerstörte Orofon auf Beneders Befehl Eilings Labor. Alles, was an Eiling erinnerte, sollte vernichtet werden und Eiling sollte sterben. Da sie Eiling nicht selbst ermorden konnten, warnten die Seolis Rhodan vor ihm und forderten ihn auf, Eiling zu töten. Stattdessen forcierte Rhodan die Entwicklung eines Heilmittels. Der Erreger konnte identifiziert werden. Man stellte eine große Ähnlichkeit mit einem zalitischen Kokkus fest. Der Erreger konnte auch Terraner befallen, war für sie aber im Grunde harmlos, denn ein Heilmittel ließ sich leicht herstellen. Auch eine Heilung der Seolis wäre möglich. Als man die Seolis darüber unterrichtete, dass das Gegenmittel den Erreger töten würde, reagierten sie mit Entsetzen. Kurz danach löste sich die gesamte Quarantäneflotte in Nichts auf. Beneder glaubte, es liege daran, dass die Flotte nicht in dieses Raum-Zeit-Kontinuum passe. Auch Eiling löste sich auf. Er war glücklich, denn nun konnte von seinem Volk keine Gefahr mehr ausgehen. (PR 1023)

Quelle

PR 1023

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