Goedda
Dieser Artikel befasst sich unter anderem mit Goeddas Beinamen Große Mutter. Für weitere Bedeutungen, siehe: Große Mutter. |
Die große Mutter Goedda wurde vor etwa 60.000 Jahren in der Galaxie Suuvar von der Völkerkoalition der Insedder als biologische Waffe gezüchtet.
Allgemeines
Zuerst war mit »Goedda« nur ein einzelner Brutorganismus gemeint. Später wurden alle 47 kleinen Mütter körperlich vereinigt und das Bewusstsein Goeddas übernahm die Kontrolle. Die anderen Bewusstseine waren einerseits zu schwach sich zu wehren, andererseits besaßen sie dieselben Instinkte wie Goedda und bekämpften sie deswegen nicht. Von nun an hieß die körperliche Gesamtheit »Goedda«.
Anmerkung: Die Autoren haben den Namen Goedda wahrscheinlich in Anlehnung an das altgermanische Wort Edda (für Urmutter) gewählt. |
Charakterisierung
Der erste Gedanke Goeddas war Hunger. Das erste Gefühl, das Goedda verspürte, war Liebe für ihre Kinder. Dieser Instinkt blieb auch ihr ganzes Leben lang für viele Entscheidungen charakteristisch. Da sie nicht wollte, dass ihre Kinder im Krieg sterben und trotzdem respektlos behandelt werden, trat sie in den Streik. Als ihre Schöpfer nachgeben mussten, begriff Goedda, dass sie Macht besaß und andere Lebewesen zu etwas zwingen konnte.
Von nun trieb sie der Hunger nach chemischer und mentaler Energie, verbunden mit der Selbstverständlichkeit des Rechts des Stärkeren.
Brutkosmos
Goedda hatte ihr ganzes Leben lang in einem Brutkosmos gelebt. Dabei handelte es sich um eine Hyperraumblase, also ein Stück normale Raumzeit, die von einer energetischen Membran umgeben war und im Hyperraum lag.
Der erste Brutkosmos wurde von inseddischen Genetikern konstruiert und diente als Experimentierstation. Er war nur wenige hundert Meter groß. Die nächsten Brutkosmen wurden jedoch alle von den Philosophen erschaffen und waren daher anders aufgebaut.
Goeddas Raum
Im Zentrum von Goeddas Traumblase lag ein großes Röhrensystem von etwa zehn Kilometern Durchmesser. Das 800 Meter große Zentrum dieses verschachtelten Gebildes erhielt aufgrund der Ähnlichkeit zu einem menschlichen Herz die Bezeichnung Kardia. Wie Blutgefäße führten unzählige nahrungsführende Schläuche zur Kardia.
Umgeben wurde das Röhrensystem von einer silbrigen, vier Kilometer dicken Nebelschicht.
…
Die Spiegelwelt der Jenseits-Philosophen
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Geschichte
Erwachen
Vor etwa 60.000 Jahren tobte in der Galaxie Suuvar ein Krieg, der sich von einem ehrenhaften Religionskrieg zu einem schmutzigen, blutigen und dreckigen Rassenkrieg ausgeweitet hatte. Es kämpfte die Koalition der humanoiden Viniden gegen die Allianz der insektenartigen Insedder. Der Krieg tobte Jahrhunderte und beiden Seiten gingen die Soldaten aus. An dieser Stelle befahl das inseddische Oberkommando mit der Klonung von Soldaten zu beginnen.
Der Biologe Irra'Anvete leitete eine geheime Forschungsstation, auf der 50 experimentelle Brutorganismen betreut wurden. Die Brutorganismen waren nur in der Lage Larven zu produzieren und besaßen ein nur rudimentäres Nervengewebe. Ein besonderes Faible hatte Irra'Anvete für die Kleine Mutter Goedda. Er wollte sie zur Perfektion bringen. Er war freudig schockiert, als Goedda ihn eines Tages telepathisch kontaktierte. Die Hyperstrahlung des nahen zentralgalaktischen Schwarzen Lochs hatte sie mutieren lassen.
Am Ende der Versuchsreihe waren nur noch 47 der Kleinen Mütter am Leben. Schließlich sollten sie vereint werden, um einen leistungsfähigen Großorganismus zu kreieren. Goeddas Bewusstsein übernahm die Kontrolle über den Gesamtkörper.
Goedda war darauf ausgelegt die muskulöseren Ebenbilder von sechs Insedder-Völkern zu klonen. Damit die Insedder sich gegen sie abgrenzen konnten, wurden diese Vivocs mit anderen Namen belegt. Außerdem waren sie genetisch auf Sterilität gezüchtet.
Goedda, die große Mutter der Krieger
Von nun an lieferte Goedda tausende Larven täglich, die sich zu Neezern, Gazkar, Alazarn, Eloundarn, Physandern und Chaerodern weiterentwickelten. Dank dieser neuen Soldaten gelang es den Inseddern die Viniden immer mehr zurückzutreiben. Goedda aber fühlte sich unerfüllt. Sie wollte auch Wesen erschaffen, die ihren Stempel trugen und so absorbierte sie mit dessen Einverständnis Irra'Anvete. Mit seinem Wissen und ihren mentalen Fähigkeiten manipulierte sie ihren genetischen Kode dann so, dass sie in der Lage war Philosophen zu erschaffen.
Die Viniden leisteten erbitterten Widerstand und immer mehr von Goeddas Kindern mussten in den Krieg ziehen. Aber obwohl sie so gute Soldaten waren, wurden ihre Kinder immer noch diskriminiert. Goedda wollte, dass von nun an nur noch ihre Kinder sich um sie kümmern würden und dass diese nicht mehr diskriminiert werden würden. Sie trat in den Streik. Unter großen Schmerzen hielt sie die geborenen Larven zurück. Ihre Schmerzensschreie waren in weitem Umkreis als verwirrendes mentales Phänomen wahrnehmbar.
Das inseddische Oberkommando war verunsichert und gab nach. Mit einem gewaltigen Schmerzensschrei, der sogar Geräte zum Aussetzen brachte, brachte Goedda die angestauten Larven zur Welt. Doch noch etwas anderes war geschehen: Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte Goedda Macht ausgeübt.
Goedda fand, dass es Zeit war einen neuen Brutzyklus auszuprobieren. Und so brachte sie die ersten Philosophen zur Welt. Diese teleportierten sofort zu den zivilisatorischen Ballungszentren der Viniden, wo sie damit begannen ihre Kreise zu ziehen. Die mentale Energie, die sie so aus der Bevölkerung gewannen, nutzten sie, um für Goedda eine neue Hyperraumblase, einen neuen Brutkosmos, zu erschaffen. Goedda teleportierte sich in diese neue Blase und begann mit demselben 6-Stufen-Zyklus, den sie während ihrer Protestaktion benutzt hatte.
Nach dem sechsten Schmerzensschrei wurde alles Leben im Umkreis von tausenden Lichtjahren ausgelöscht, während Goedda gleichzeitig Abermillionen Larven zur Welt brachte. Damit waren die Viniden militärisch geschlagen und so gut wie ausgerottet.
Doch Goedda hörte nicht auf. Von neuem entsandte sie Philosophen und diesmal kamen sie auf vinidische und inseddische Welten. Die Insedder waren entsetzt, als ihre Welten entvölkert wurden und erklärten Goedda den Krieg. Doch Goedda war inzwischen viel zu mächtig geworden. Der Krieg der Vivocs gegen die vereinten Streitkräfte der Viniden und Insedder endete damit, dass die Viniden und Insedder vernichtend geschlagen und zu einem Leben als vogelfreie Weltraumnomaden verdammt wurden.
Gefangenschaft
Die Raumflotte Goeddas war schwer dezimiert worden und über ganz Suuvar verteilt. Zu diesem Zeitpunkt kam eine Expedition von sieben Schiffen der Nonggo nach Suuvar.
Einige Vivocs gaben sich als Insedder aus und traten in diplomatischen Kontakt mit den Nonggo. Diese erklärten, sie wären aus einer weit entfernten Galaxie gekommen, um in Suuvar eine Gefahr namens Goedda zu bekämpfen. Als Goedda von ihren Kindern dies hörte, steckte sie in einem Zwiespalt: Einerseits war da die Möglichkeit einer weiteren Galaxie, die sie abweiden konnte, andererseits waren die Nonggo technologisch überlegen und so eine Gefahr. Sie rief die Raumschiffe, die am schnellsten eintreffen konnten und griff mit ihnen an.
Doch die Nonggo waren gewarnt. Sie hatten ihre Gastgeber gescannt und deren Unfruchtbarkeit festgestellt. Es gelang den vierzig Vivoc-Schiffen ein paar Nonggo-Schiffe zu zerstören, bevor sie ihrerseits vernichtet wurden. Dann spürten die Nonggo den Brutkosmos Goeddas auf und manipulierten mit einer Waffe aus dem Arsenal der Baolin-Nda die Hyperraumblase an sich.
Goedda musste mit Schrecken feststellen, dass die Temperatur in ihrer Blase immer weiter anstieg. In ihrer Panik teleportierte sie kreuz und quer durch Suuvar, doch die Manipulation blieb. Am Ende war Goedda ausgelaugt, während die Hitze sie in die Ohnmacht trieb.
Im Auftrag Shabbazas
Jahrtausende vergingen und Goedda schlief. Irgendwann, in der Milchstraße bezeichnete man diesen Zeitpunkt als Beginn des 13. Jahrhunderts NGZ, wehte auf einmal ein kühler Wind durch den Brutkosmos und Goedda erwachte. Als erstes vernahm sie den telepathischen Gruß: »Sei gegrüßt Goedda, große Mutter der Krieger. Mein Name ist Shabazza.«
Shabazza erklärte ihr, er hätte sie befreit und dafür sei sie ihm Dankbarkeit schuldig. Doch es dürfte sich als ein leichtes erweisen diese Dankbarkeit zu zeigen. Von nun an würde sie wieder Galaxien abweiden können. Die einzige Bedingung die er stelle, wäre, mit welcher Galaxie sie beginnen würde. Goedda akzeptierte. Doch als Shabazza ihr erklärte, wie viel Zeit vergangen war, wusste sie, dass alle ihre Kinder verstorben waren. Wie solle sie ohne einen Grundstock wieder zu ihrem Zyklus finden? Hier hatte Shabazza schon vorgesorgt.
Gigantische Großtransporter, Gliederschiffe, bemannt mit einer derben Rasse namens Effourer flogen in den Brutkosmos ein und begannen damit Goedda mit einem speziellen Konzentrat zu füttern. Nun gebar sie einige Vivoc-Larven und musste sie mit Schmerzen in fremde Obhut geben. Die Effourer gründeten eine Kolonie auf einem nahe gelegenen Planeten und ließen die Vivocs dort schlüpfen. Irgendwann entstanden die ersten Philosophen und Goedda erstarkte.
Die Effourer hatten aber mehr mitgebracht als nur die Gliederschiffe. Mit sich führten sie eine kleine Flotte von Kriegsschiffen, in der Milchstraße würde man sie einst »Igelschiffe« nennen, die über verschiedene Verteidigungssysteme verfügten. Zum einen ein Langstreckenschild (Tangle-Scan), das Feinde verwirrte, zum anderen ein neuartiges Triebwerk (5-D-Vektor-Shredder), das verhinderte, dass das Schiff zu leicht zu treffen war. Goedda ließ den Tangle-Scan so einstellen, dass alle Wesen außer ihren Kindern davon betroffen sein würden.
Tolkandir
Bevor sie diese bestimmte Galaxie aufsuchte, riet Shabazza Goedda sich noch etwas zu stärken. Er hätte auch schon die richtige Galaxie dafür ausgesucht: Tolkandir.
Goedda schickte ihre Kinder in ihren zehntausenden Schiffen auf eine ungewisse Reise in eine fremde Galaxie. Doch es erwies sich anfangs als relativ leicht. Die Vivocs eroberten schnell etwa hundert Planeten im Halo Tolkandirs. Schon nach wenigen Wochen, bevor die mächtigsten Völker sich zu einer Reaktion durchrangen, schlüpften die Larven und die Philosophen wurden geboren. Von nun an ging alles Schlag auf Schlag. Ein Zyklus folgte auf den anderen. Die Völker Tolkandirs wurden eines nach dem anderen ausgerottet, während Goedda immer weiter Larven produzierte und die Gliederschiffe Industrieplaneten aufbauten, in denen weitere Igelschiffe hergestellt wurden.
Die letzte Raumschlacht fand im Galaxienzentrum zwischen etwa hunderttausend Igelschiffen und der vereinigten Flotte der drei mächtigsten Tolkandir-Völker statt. Sie wurden vernichtend geschlagen.
Zu diesem Zeitpunkt besaß Goedda eine Flotte von 200.000 Igelschiffen, etwa 1000 Gliederschiffe sowie Dutzende Millionen an Kindern. Es wurde Zeit für das eigentliche Ziel: die Milchstraße.
Milchstraße
Goedda erhielt von Shabazza den Auftrag die Milchstraße zu entvölkern und dabei ganz besonders das Volk der Terraner auszurotten. Als weitere Hilfe stellte er ihr eine umfangreiche Datei über alle Milchstraßenvölker zusammen.
Ende 1288 NGZ wurden die Bewohner des Sumpfplaneten Lafayette in der Milchstraße urplötzlich von einem schmerzerregenden, mentalen Phänomen überrumpelt. Bald entdeckten sie, dass ein unbekanntes stacheliges Schiff auf ihrem Planeten gelandet war. Die wenigen Dutzend Leute die der Strahlung widerstehen konnten, versuchten mit schweren Handfeuerwaffen gegen die Invasoren vorzugehen, unterlagen aber als diese die Strahlung verstärkten. Lafayette war zum ersten Opfer des Tangle-Scans geworden.
In der Folge wurden immer wieder Igelschiffe gesichtet. Sie überrumpelten abgelegene, kleine Siedlungsplaneten, die meistens im LFT-Gebiet lagen. Nach wenigen Wochen tauchte im Halo der Milchstraße eine Flotte von 10.000 Igelschiffen auf. Sie flogen in den Sektor 47 Tucani, wo die Flotte bald auf 100.000 Einheiten aufgestockt wurde. Die bereits eroberten Brutwelten waren durch den Tangle-Scan uneinnehmbar. Schließlich wurden 20 Flotten zu mehreren tausend Schiffen gebildet, die auch erstmals schwach verteidigte Planeten einnahmen.
Eines der eroberten Systeme war Lokvorth mit dem Humanidrom. Aufgrund der Hyperstrahlung eignete sich dieser Ort ganz besonders als Vivoc-Lager. Leider gelang es einem Sabotagekommando der Galaktiker das Humanidrom zu sprengen und Millionen Larven starben.
Nur wenige Wochen später wurden auf fast allen Brutwelten die Philosophen geboren. Im Augenblick ihrer Geburt entzogen sie allem intelligenten Leben die mentale Energie und nutzten sie, um sich auf dichtbevölkerte Planeten zu teleportieren. Die betroffenen Brutwelten wurden entvölkert. Dabei hatten fast alle Tolkander die Planeten bereits verlassen. Nur wenige hatten zurückbleiben dürfen, um dem Philosophen ihre Kraft zu geben.
Auf ihren Zielwelten angekommen, gaben sich die Philosophen zunächst die Gestalt von Kleinkindern, um sich zu schützen. Dabei verbreiteten sie zunächst den Kritzelwahn. Der Kritzelwahn stellte dabei ein induziertes hypnotisches Stadium dar, in dem die mentale Energie der Planetenbevölkerung zur Ernährung des Philosophen diente.
Sobald alle 52 Philosophen stark genug waren, errichteten sie gemeinsam einen neuen Brutkosmos für Goedda, in den sie von Tolkandir aus hineinteleportieren sollte. Doch es kam zu einem unvorhergesehenen Zwischenfall. Der verschollene Alaska Saedelaere befand sich in Tolkandir im Normalraum in der Nähe Goeddas als sie teleportierte. Er wurde zusammen mit den beiden Raubyner-Kindern Lanagh und Scheep in den neuen Brutkosmos mitgerissen.
Nun da Goedda eingetroffen war, verlagerten die Philosophen ihre Botschaft vom Kritzeln, zum Zeichnen von Kreisen. Der Kreis symbolisierte dabei die Großartigkeit Goeddas und alle Wesen sollten sich für ihr wohl opfern. Inzwischen begannen die Galaktiker die Gefahr zu ahnen. Dank der Herreach (die immun gegen den Kritzelwahn waren) erfuhren sie nicht nur von der Existenz des Brutkosmos, sondern es gelang ihnen auch dort ein Kommando einzuschleusen. Bei der Öffnung des Übergangs halfen die Vandemar-Zwillinge mit. Sie wurden aber von Goedda entdeckt und mental getötet, woraufhin die Zellaktivatoren ihre Körper verließen und diese zu Kristall erstarrten.
Das Kommando, dass den Brutkosmos erkunden und nach Möglichkeit zerstören sollte, bestand aus: Atlan, Dao-Lin-H'ay und Myles Kantor, sowie zehn MODULA-Robotern. Davon befanden sich sechs in der Kampf-, drei in der Allrounder- und einer in der Medo-Konfiguration.
Es gelang dieser Gruppe zwar einiges über den Brutkosmos in Erfahrung zu bringen, aber sie wurden immer wieder in Kämpfe mit Montagerobotern verwickelt und mussten mehrmals fliehen. Als Goedda dann ihren ersten Evolutionsschub durchmachte (abruptes Körperwachstum, einhergehend mit einem mentalen Schmerzensschrei, der Ohnmacht hervorruft und Geräte beeinträchtigt) verloren sie ihr Bewusstsein. Atlan gelang es allerdings mittels seines Extrasinns dabei alle Erinnerungen Goeddas in sich aufzunehmen.
Inzwischen hatte ein Posbi-Kommando die wichtigsten Politiker Terras entführt und somit dem Einfluss des Philosophen entzogen. Mittels psychologischer Betreuung gelang es, sie ganz von seinem Einfluss zu befreien. Die Herreach wollten nun ein weiteres Tor in den Brutkosmos öffnen und glaubten, dies wäre auf Terra leichter. Der LFT-Kommissar befahl NATHAN 10.000 Kampfroboter zu mobilisieren und in der Nähe des Philosophen zu versammeln. Die Herreach wurden mit einer Posbi-BOX nach Terra gebracht.
Der erste Tod
Währenddessen war es Atlan, Dao und Myles Kantor gelungen, an Bord eines der Gliederschiffe zu gelangen, die Goedda versorgten. Sie beschlossen, das Schiff mittels einer zeitgesteuerten Fehlschaltung seiner Energiespeicher zu sprengen. Nachdem sie alles entsprechend eingestellt hatten, zogen sie sich zurück und versteckten sich, um auf den Tod zu warten.
Wenige Minuten vor Ablauf des Countdowns tauchten plötzlich hunderte, ja tausende terranische Kampfroboter auf und begannen wild um sich zu schießen. Die drei folgten dem Strom der Kampfroboter und fanden dessen Quelle: ein Dimensionstor. Sie flogen hindurch und fanden sich am Fuß des Kilimandscharo wieder. Schnell hasteten sie zur, immer noch in Trance befindlichen, Gebetsleiterin der Herreach und bestürmten sie, dass Tor wieder zu schließen, wegen der Bombe. Sie begriff beinahe zu spät und die durchschlagenden Flammen töteten einige hundert Herreach.
Goedda war tot. Ihr Körper verbrannte und ihr Geist verwehte im Hyperraum. Aber trotzdem hatte etwas, Fleisch von ihrem Fleisch und Geist von ihrem Geist, überlebt: die Philosophen.
Die Kleinen Mütter
Goedda starb so schnell, dass ihr nicht einmal Zeit für einen Todesschrei blieb. Als ihr Brutkosmos zerfetzt wurde, gerieten auch die Jenseits-Philosophen in Gefahr. Sie kapselten ihre jeweiligen Parzellen zu neuen Hyperraumblasen ab und teleportierten sich blind in Sicherheit. Dabei wurde auch der eigentliche Philosoph in die Hyperraumblase aufgenommen.
Die Philosophen erreichten verschiedene bewohnte Planeten. Einer von ihnen war Arkon I. Um sich zu stärken, trieben sie die Bewohner wieder in den Kritzelwahn. Angelockt vom Kritzelwahn entdeckten die Galaktiker bald einen Philosophen und töteten ihn, nachdem die Herreach seine Hyperraumblase aufgebrochen hatten. Es zeigte sich, dass die beiden Philosophenzwillinge dabei gewesen waren zu einer Kleinen Mutter zu verschmelzen.
Sofort wurden mehrere Flotten zusammengestellt, die die Kleinen Mütter suchen und töten sollten. Es gelang den Galaktikern sechs weitere Kleine Mütter zu töten, bevor die Tolkander-Flotten sie beschützen konnten. Der Philosoph von Arkon I wurde von Alaska Saedelaere getötet. Als die Hyperraumblase zusammenbrach, holte ihn der Zeroträumer Benjameen da Jacinta in die Realität zurück.
Die Lage schien aussichtslos: 43 Kleine Mütter, von denen jede zu einer neuen Goedda werden konnte, beschützt und behütet von den Tolkander-Flotten. Wenige Tage später überkam die Psychologin Bré Tsinga allerdings eine Idee. Die große Schwäche Goeddas lag in ihrem Ursprung.
Bekannte »Kleine Mütter«
Die kaskadierenden Feuer von Dengejaa Uveso
Von Atlan wusste sie, dass die älteste Erinnerung Goeddas die Kaskadierenden Feuer von Umam-Urra waren, das hyperstrahlende, zentralgalaktische Schwarze Loch ihrer Heimatgalaxie. Wenn es ihnen gelänge ein ähnliches Phänomen zu duplizieren, könnten die Galaktiker die Kleinen Mütter in das zentralgalaktische Schwarze Loch der Milchstraße, Dengejaa Uveso locken, wo sie sterben würden.
Im Verlauf von mehreren Tagen komponierten sie und Atlan ein Werk aus Melodie und Hyperstrahlung, das nach Meinung Atlans den Erinnerungen Goeddas entsprach. Operation Wunderkerze konnte beginnen. 20.000 Herreach wurden auf einen Flottentender der CAMELOPARDUS-Klasse in der Nähe Dengejaa Uvesos stationiert und tausende Funksonden verteilt.
Während die Sonden nun die Melodie funkten, erzeugten die Herreach mit ihren Psi-Fähigkeiten ein überwältigendes Lichterschauspiel direkt über dem Schwarzen Loch. Die Kleinen Mütter konnten dem vertrauten Klang nicht widerstehen und verließen den Schutz der Tolkander. Nacheinander teleportierten sie alle zu Dengejaa Uveso. Während sie sich nun heimeligen Gefühlen hingaben, wurden sie unbemerkt immer näher an das Schwarze Loch herangezogen. Doch noch etwas anderes geschah.
Die Hyperraumblasen begannen langsam aufeinander zuzutreiben und verschmolzen schließlich, genau wie die Kleinen Mütter in ihrem Inneren. Mit Entsetzen mussten die Galaktiker mitansehen wie Goedda wiedergeboren wurde und sich schließlich in eine höhere Umlaufbahn teleportierte. Voll Panik wurden Pläne geschmiedet, um den Brutkosmos zu knacken, wie man es schon bei den Kleinen Müttern getan hatte, als Goedda um Hilfe zu rufen begann.
Als alle Kleinen Mütter miteinander verschmolzen, wurde das Bewusstsein Goeddas rekonstruiert und übernahm die Kontrolle. Sie spürte die Kaskadierenden Feuer und fühlte sich zu Hause. Doch etwas stimmte nicht! Die Strahlung war falsch! Ihr Körper reagierte bereits missgestimmt und überall in ihr begann Krebs zu wuchern! Voll Angst rief sie nach ihren Kindern. Und sie kamen.
Tolkanderschiffe trafen ein, flogen auf Goedda zu und wechselten schließlich in ihren Brutkosmos über. Sie wollten ihrer Großen Mutter nahe sein und sie beschützen. Immer mehr Schiffe trafen ein. Doch dadurch wurde alles nur noch schlimmer. Die zusätzliche Masse war für Goedda eine Belastung, der sie in diesem Schwerkraftsog nicht lange widerstehen konnte. Es dauerte einen ganzen Tag und während Goedda in immer größerer Panik schrie, flogen schließlich alle 200.000 Igel- und Gliederschiffe in ihren Brutkosmos ein.
Irgendwann erlahmte ihre Kraft und Goedda und alle ihre Kinder wurden von den Gewalten Dengejaa Uvesos zerfetzt. So starb die Große Mutter der Krieger.
Quellen
PR 1838 - PR 1842, PR 1846 - PR 1851, PR 1855 - PR 1862, PR 1866 - PR 1870
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