Angriff der Lordrichter
Handlung
Atlan ist nach den Ereignissen auf dem Mond Vassantor wieder wohlauf. Emion ist verschwunden. Beim Anflug auf den Murloth-Nebel stellt Kythara fest, dass sich die UHF-Strahlung verstärkt hat und nur noch von einer einzigen Quelle ausgeht. Die Ableger der Murloth-Quelle sind verschwunden. Sie haben sich zu einer einzigen, zehnfach stärker strahlenden Quelle vereinigt. Atlan schlägt vor, vorerst Narukku anzufliegen.
Der Kardenmogher sucht den Standort der AMENSOON im Targan-Binnenmeer auf. Kythara findet das Raumschiff unversehrt vor. Die Varganin will den Hegnudger mit den Mitteln der AMENSOON überprüfen. Die Positronik des durch die Reparaturen stark veränderten Kardenmoghers meldet das Wiederauftauchen des Saqsurmaas. Das varganische Wunderwerk gleicht nun zwei mit ihren Breitseiten aneinander gekoppelten Kegelstümpfen mit beidseitig je 24 Zacken. Das Saqsurmaa befindet sich in einer dieser Zacken und verschlingt hastig große Teile einer goldmetallenen Trennplatte. Emion weiß nicht, wie er hierhergekommen ist. Plötzlich schläft er ein. Auch Atlan gönnt sich eine Ruhepause. Sichtlich erholt nimmt er an einer Besprechung teil. Ein Funkspruch ist aufgefangen worden, in dem Yagul Mahuur fordert, in spätestens 60 Settens die Psi-Energie für den Dunkelstern bereitzustellen. Da der Funkspruch schon älter ist, bleiben nur noch zwei Tage Zeit, um das zu verhindern. Um die Psi-Quelle im Murloth-Nebel hat sich eine riesige Flotte aus Einheiten der Daorghor, Torghan, Shiruh, Zaqoor, Ur'ogh und anderer Völker versammelt. Atlan erhofft sich Unterstützung von der Vergessenen Positronik, die, angezogen von der ultrahochfrequenten Strahlung der Psi-Quelle, im Murloth-Nebel hin und her springt.
Während der Kardenmogher am 28. Mai 1225 NGZ Narukku verlässt, bleibt die AMENSOON im Targan-Binnenmeer zurück. Die Positronik der AMENSOON hat ein Wahrscheinlichkeitsmuster für das Erscheinen der Vergessenen Plattform errechnet. Atlan will versuchen, sie zu erreichen und von dort aus den Kampf gegen die Lordrichter führen. Tatsächlich gelangen Atlan und Co. mit dem Kardenmogher zur Plattform, nicht ohne jedoch kurz zuvor von den Hilfstruppen der Lordrichter geortet zu werden. Dies gehört, wie sich zeigt, zu Atlans Plan. Ihm ist nämlich klar, dass er die Plattform kaum kontrollieren, geschweige denn sie in die Nähe der Psi-Quelle manövrieren kann. Deshalb hofft er darauf, dass die Lordrichter alles tun werden, um seiner und Kytharas habhaft zu werden und die Plattform selbst wie eine Art trojanisches Pferd in die Nähe der Quelle bringen.
Die varganische Sektionspositronik der Plattform erlaubt die Annäherung durch die Aussendung der Kennung »Stein der Weisen«. Ein Traktorstrahl zieht den Kardenmogher auf die Vergessene Plattform zu. Ein Golfballraumer der Zaqoor feuert auf den Kardenmogher, der sich aber schon innerhalb des Schutzschirmes des Kosmischen Holländers befindet. Während der Kardenmogher landet, materialisieren mehr als 130 Kampfschiffe der Daorghor und nehmen die Vergessene Positronik unter Feuer, die eine Transition durchführt. Der Sprung durch den Hyperraum führt über 25 Lichtjahre zur anderen Seite des Nebels. Der Kardenmogher wird von einem bläulichen Fesselfeld fixiert, den die varganische Positronik erzeugt hat. Da der Rechner äußerst unzuverlässig ist, wie Kythara und Atlan von ihrem Besuch der Plattform vor drei Wochen erleben mussten, lässt Kythara das Fesselfeld abschalten. Es kommt zu mehreren Transitionen. Die Plattform ist der Psi-Quelle bis auf drei Lichtjahre nahegekommen. Die UHF-Strahlung hat weiter zugenommen. In 20 Stunden soll die von Lordrichter Yagul Mahuur geforderte Abstrahlung zum Dunkelstern erfolgen. Mehr als 600 Schiffe der Hilfsvölker der Lordrichter versuchen, den bläulichen Schutzschirm zu knacken, der tatsächlich Strukturrisse aufzuweisen beginnt. Eine Transition bringt die Vergessene Positronik in eine Entfernung von 0,6 Lichtjahren zur Psi-Quelle. Bei dem Transportvorgang wurden etwa 150 der angreifenden Raumschiffe zerstört. 411 Schiffe beginnen nun eine Hohlkugel um die Plattform zu bilden.
Kythara bereitet den Hegnudger für den Einsatz vor. Erzherzog Achunt nimmt Funkkontakt auf und fordert die Kapitulation und die Übergabe der Plattform an seine Truppen. Atlan ist nicht bereit, mit niedrigen Rängen zu sprechen und verlangt, mit Lordrichter Yagul Mahuur zu verhandeln. Der Daorghor ist über diese forsche Forderung sichtlich irritiert. Er lehnt schlussendlich dennoch ab. Mit einem äußerst arroganten Auftreten und der Äußerung, dass es Achunt auf keinen Fall möglich sei, die Psi-Quelle gegen den Arkoniden einzusetzen, schaltet Atlan schnell die Verbindung ab. Kythara ist mit dem ihrer Meinung nach irrsinnigen Vorgehen ihres Begleiters überhaupt nicht einverstanden und bereitet die Defensiv-Bewaffnung auf einen Einsatz vor. Die Psi-Quelle zeigt erhöhte Abstrahl-Tätigkeit. Der Beschuss der Plattform steht unmittelbar bevor. Die Vernichtung scheint gewiss. Doch wieder offenbart sich alles als ein weiterer Baustein im waghalsigen Plan Atlans. Er spekulierte darauf, dass die Plattform im Augenblick des Angriffes durch die Psi-Quelle erneut einen Sprung durchführen würde.
Der Schuss aus der Psi-Quelle reißt die Verlorene Plattform und damit den Kardenmogher mit seiner Besatzung in einen nicht fassbaren Zwischenraum. Der Kosmische Holländer hält den ungeheuren Energiemengen stand und macht einen weiteren Sprung auf die Psi-Quelle zu. Die Entfernung liegt bei nur mehr 20 Millionen Kilometern. Kythara feuert die Gravo-Zyklonen auf die Psi-Quelle ab. Es lässt sich jedoch keine Wirkung feststellen und die Varganin stellt das Feuer ein. Der Zentralrechner der Vergessenen Positronik aktiviert einen Fesselschirm, der den Kardenmogher untrennbar mit dem Kosmischen Holländer verbindet. Die Plattform wird von der Psi-Quelle immer mehr angezogen. Atlan, Kythara und Gorgh-12 haben mit psychedelischen Umgebungen und halbstofflichen Daseinszuständen zu kämpfen, die sie langsam zum Überschnappen bringen.
Kythara findet einen Anker in den Begriffen Kyrlan, Vassantor und Kalarthras, um sie aus der mehrdimensionalen Zwischenwelt in die Wirklichkeit zurückzuführen. Sie bemerkt zudem, dass sie eine Bewusstseinsverbindung zu einem anderen Varganen herstellen kann. Es ähnelt der energetischen Nabelschnur, die die Psi-Quelle zur Vergessenen Plattform und somit zum Kardenmogher erschaffen hat. Kythara spür die Hülle eines toten Varganen. Der Bewusstseinstransfer gelingt. Kythara erwacht in Vernons Körper. Nach einigen Bewegungsübungen lenkt sie den männlichen Körper aus dem Erwachungsraum. Jetzt erfasst sie das Psi-Potenzial der Psi-Quelle mit voller Wucht. Der Körper bleibt bewegungsunfähig am Boden liegen.
In der Zentrale des Kardenmoghers ist Emion wieder materialisiert. Er hat sich neben Kythara zusammengerollt und schläft. Aus dem Körper der in einem Sessel sitzenden Varganin scheint jedes Leben verschwunden zu sein. Als Atlan die Stirn Kytharas berühren will, erhält er von Emion eine Art elektrischen Schlag. Das Saqsurmaa sieht sich anscheinend als Hüter der Varganin.
Kythara arrangierte sich mit Vernon, den einstigen Besitzer des nun gemeinsamen Körpers. Das Restbewusstsein des Varganen ist bereit, den Körper zum positronischen Hauptrechner der Arsenalstation zu bringen. In der vor den geistigen Manifestationen der Psi-Quelle verschonten Bereichen der Station übernimmt Kythara wieder die Kontrolle und drängt Vernons Restbewusstsein in den Niedrigschwellenbereich, in dem sie es entdeckt hat. In einer Schaltzentrale kann sie von den Instrumenten ablesen, dass die Abstrahlung der Psi-Energie in etwa zehn Minuten beginnen wird. Der Kosmische Holländer wird in 30 Minuten Kontakt mit der Psi-Quelle erhalten. Kythara macht sich wieder auf den Weg zum Hauptrechner. Dort wartet ein großer Daorghor und zwei Zaqoor und feuern sofort Strahlschüsse ab. Das rechte Bein Vernons wird zerfetzt, der Brustkorb getroffen. Mit stockender, kurzatmiger Stimme befiehlt Kythara der Positronik die Abstrahlung der Psi-Masse nicht durchzuführen. Doch obwohl der Rechner die Autorisierung anerkennt, ist es für den Abbruch zu spät. Einer der Zaqoor schießt Vernon in den Bauch.
Im Kardenmogher beobachten Atlan und Gorgh-12 wie die die Verlorene Plattform angreifenden Schiffe der Truppen der Lordrichter Einheit um Einheit verlieren. Erzherzog Achunt opfert die gesamte Flotte, nur um den Psi-Energie-Transfer fristgerecht durchführen zu können.
Kythara kehrt in ihren eigenen Körper zurück. Die Verbindung zwischen der Psi-Quelle und der Vergessenen Plattform ist verschwunden. Die Plattform treibt einige tausend Kilometer vor der Arsenalstation. Die Varganin startet den Kardenmogher. Sie aktiviert den Hegnudger und die acht Gravo-Zyklon-Projektoren. Durch diesen Beschuss rast die von den Lordrichtern geforderte Psi-Materie in einem breiten Strahl von Drommetenrot durch den Leerraum des Murloth-Nebels mit Ziel »Unbekannt«.
Die Arsenalstation explodiert, die Überreste werden zusammengequetscht und verschwinden in einem rot leuchtenden Aufriss. Die Schiffe der Daorghor, Ur'ogh, Shiruh und Zaqoor werden samt ihren Besatzungen ebenfalls verschluckt. Da Kythara das Bewusstsein verliert, befiehlt Atlan die Abschaltung der Gravo-Zyklon-Projektoren und die sofortige Flucht aus der Gefahrenzone. Der Hyperraum-Schlund wächst in alle Richtungen und Dimensionen. Trotz der enormen Beschleunigung ist der Kardenmogher zu langsam. Zum Glück für Atlan, Kythara und Gorgh-12 nimmt Emion jegliche Hyperenergie in sich auf. Als die Gefahr gebannt ist, entmaterialisiert das drommetenrot schimmernde Saqsurmaa.
Der Kosmische Holländer ist in den Halbraum eingetaucht und damit dem Untergang entkommen. Der Kardenmogher ist schwer beschädigt. Atlan will auf Narukku eine Ruhepause einlegen. Am 29. Mai 1225 NGZ verstaut Kythara den in 52 Einzelteile zergliederten Kardenmogher an Bord der AMENSOON. Kythara will zurück nach Vassantor, wo Kalarthras auf seine Befreiung wartet. Nach kurzem Zögern stimmt Atlan zu. Die Lordrichter sind informiert und planen die endgültige Vernichtung Atlans durch ihre Hilfstruppen.
Hauptpersonen
Atlan, Kythara, Gorgh-12, Achunt
Handlungszeitraum
Mai 1225 NGZ
Handlungsort
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